Die edding Gruppe hat angesichts eines zunehmend schwachen Marktumfelds ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025 signifikant gesenkt. Wie das Unternehmen mitteilt, lagen die Konzernumsatzerlöse im ersten Halbjahr mit 71,4 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 77,7 Mio. Euro. Grund dafür ist eine zunehmend zurückhaltende Investitionsbereitschaft, die sich über mehrere Kernmärkte hinweg bemerkbar macht.
Deutschland und Türkei belasten Geschäft deutlich
Besonders stark betroffen ist die Business Unit Mark & Make, in der edding die Bereiche „Office & Industry Supplies“ und „Creative & Home“ zusammengefasst hat. Hier verzeichnet das Unternehmen erhebliche Rückgänge in Deutschland und der Türkei, zwei traditionell bedeutende Märkte für edding. Auch die Business Unit Collaboration @ Work (COWO) leidet, vor allem in Deutschland, unter der schwachen konjunkturellen Entwicklung.
Umsatzziel gesenkt – EBIT nur noch bei maximal 3 Mio. Euro erwartet
In Reaktion auf die enttäuschende Entwicklung senkt edding den Prognosekorridor der Konzernumsatzerlöse auf 142 bis 154 Mio. Euro (zuvor: 158 bis 173 Mio. Euro). Beim operativen Ergebnis (EBIT) rechnet die Gruppe nun nur noch mit 0 bis 3 Mio. Euro – ein deutlicher Rückschritt gegenüber der ursprünglichen Erwartung von 3 bis 6 Mio. Euro.
Einzelabschluss etwas stabiler – Einsparungen zeigen Wirkung
Trotz der Belastungen im Konzern könnte der Einzelabschluss der edding AG nach HGB leicht besser ausfallen als bislang angenommen. Das Nettoergebnis wird nun zwischen –1,5 Mio. und +0,5 Mio. Euro erwartet (vorher: –3,0 Mio. bis –1,0 Mio. Euro). Verantwortlich dafür sind Einmaleffekte und gezielte Kosteneinsparungen.
Mittelfristige Ziele für 2026 vorerst vom Tisch
Besonders bemerkenswert: edding rückt von den mittelfristigen finanziellen BSC-Zielen für 2026 ab. Angesichts der aktuellen Entwicklung seien diese Ziele – sowohl bei Umsatz als auch beim EBIT – nicht mehr realistisch erreichbar, so das Unternehmen.
Gegenmaßnahmen eingeleitet – Fokus auf nachhaltige Effizienzsteigerung
Trotz der eingetrübten Aussichten reagiert das Management mit Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität. Im Fokus stehen Kostendisziplin und Prozessoptimierungen, ohne die strategische Weiterentwicklung der Gruppe zu gefährden.
Fazit: edding rutscht in schwieriges Fahrwasser – Neuausrichtung notwendig
Die deutliche Prognosekorrektur und das Abrücken von den mittelfristigen Zielen zeigen: edding steht vor einem strukturellen Umbruch. Angesichts schwacher Märkte in Deutschland und international muss das Traditionsunternehmen seine Strategie überdenken, ohne dabei die Innovationskraft und Markenkernwerte aus dem Blick zu verlieren. Ob die eingeleiteten Maßnahmen greifen, dürfte sich spätestens mit den Jahreszahlen zeigen.