Corestate Aktie Trendwende möglich? CEO in die zweite Reihe. 2021 Zahlen OK, Testat verzögert, für 2022 kein wirkliches Wachstum erwartet…

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Corestate Aktie vor Trendwende?

Corestate Aktiesteht offensichtlich für eine grössere Baustelle, als die „Neueinsteiger Ehlerding/Efremidis erwartet haben. Und der Aktienkurs auf einem Niveau von aktuell 8,70 EUR spricht Bände (aktuell Minus 6, %, 11:30 Uhr).Die Kurs-Vorschusslorbeeren für die neuen Aktionäre haben sich in Luft aufgelöst.Und dass es wirklich „noch einiges zu tun gibt“ in dem von Veränderungen, Personalrochaden und Strategiewechseln geschüttelten Konzern, zeigt die Heute Nacht um 2:10 Uhr – Wohl Ergebnis einer langen Nachtsitzung? – mitgeteilte Personalie. Die CORESTATE Capital Holding S.A. (ISIN: LU1296758029)bekommt – wieder einmal – einen neuen CEO. Und der alte bleibt – wieder einmal – an Bord und übernimmt andere Aufgaben ausserjhalb des Vorstands – „aus regulierungstechnischen Gründen“.

Stavros Efremidis vom Aufsichtsrat zum CEO – Corestate Aktie braucht endlich eine klare Richtung. Ist „er“ die Lösung?

Vorher hatten die beiden erfahrenen und mit erfolgreichem Track-Rekord im Immobilienbereich glänzenden „Neuaktionäre, Karl Ehlerding und Stavros Efremidis bei einem Kursniveau von 8,00 EUR, ihren Einstieg am 02.12.2021 verkündet. Was könnte die Investoren gereizt haben? Vielleicht, dass die Aktie weit unter den früher gesehenen Bewertungskennziffern handelte? Oder die sich langsam auch in operativen Ergebnissen niederschlagende neue Unternehmensstrategie des CEO Parmantier, der Anfang 2020 „das Ruder übernommen hatte“.

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Mittlerweile war Efremidis Aufsichtsratsvorsitzender geworden und dachte wohl aus dieser Position die notwendigen Veränderungen vornehmen zu können. Gestern Nacht ging er einen Schritt weiter – ziemlich überraschend – „Um eine konsequente Neuaufstellung der Gruppe bestmöglich umzusetzen und die Governance nachhaltig zu stärken, hat der Aufsichtsrat auf seiner heutigen Sitzung folgende Personalien beschlossen: Stavros Efremidis, bislang Vorsitzender des Aufsichtsrats, wechselt als CEO in den Vorstand.“ Und dazu eine neue COO, ein neuer CIO und der alte CEO René Parmantierübernimmt ab sofort die Leitung des für den Erfolg der Gruppe wichtigen Immobilienfinanzierungsgeschäfts. – ausserhalb des Konzernvorstands.

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Also wieder Alles auf Anfang? Riecht nach einer letzten Chance, auch wenn der Turnaround gelungen ist in 2021

Im Geschäftsjahr 2021 konnte Corestate den Umsatz auf insgesamt 245,5 Mio EUR steigern (Vorjahr: 191,4 Mi.). Auf das zum Verkauf gestellte Property-Management-Geschäft entfallen hiervon  30,1 Mio EUR (Vorjahr: 29,4 Mio EUR). Die Erlöse der fortgeführten Kernaktivitäten stiegen 2021 um 33 Prozent auf  215,4 Mio EUR. Das bereinigte EBITDA legte von 16,2 Mio EUR im Vorjahr auf aktuell 89,8 Mio EUR signifikant zu. Das bereinigte Konzernergebnis verbesserte sich ebenfalls sehr deutlich von Minus 45,4 Mio im Vorjahr auf aktuell PLUS 59,4 Mio EUR.

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Der neue CEO Stavros Efremidis kommentiert: „Die Fokussierung auf unser Kerngeschäft in Verbindung mit einer neuen und transparenten Corporate Governance und einem schlagkräftigen Team werden uns helfen, zahlreiche bislang ungenutzte Potenziale zu heben. Vor diesem Hintergrund und angesichts der anhaltenden positiven Marktentwicklung im Immobiliensektor erwarten wir mittelfristig ein jährliches organisches Wachstum unserer verwalteten Vermögenswerte von 5 bis 10 Prozent. Wir bauen zudem in den kommenden Monaten konsequent unsere Co-Investments ab und reduzieren 2022 unseren Verschuldungsgrad auf 2x bis 3x – auf mittlere Sicht soll dieser sogar unter 2x sinken. Nach Abschluss der Refinanzierung werden wir Corestate als attraktiven Wachstumswert und Dividendentitel positionieren.“

Corestate weiter im Rückwärtsgang – in 2022 Übergangsjahr mit wohl stagnierenden Umsätzen der fortzuführenden Segmente – wachstumsstories sehen anders aus

Auch im laufenden Jahr muss die Corestate Gruppe nach eigeenen Worten weiter an der Vereinfachung der internen Strukturen und Prozesse arbeiten. Damit einher gehe eine strikte Konzentration auf das Kerngeschäft rund um das Immobilien Asset Management und die Trennung von renditeschwachen Randaktivitäten. Geplant sei zudem für das zweite Halbjahr ein umfassendes Rebranding der Dachmarke Corestate und eine breite Neupositionierung auf dem Immobilien- und Kapitalmarkt. Zeichen der Stagnation, des „Umbruchs“:  Das verwaltete Immobilienvermögen im Kerngeschäft von Corestate betrug zum 31.12.2021 unverändert rund 19 Mrd EUR., die gesamten Assets under Management lagen Ende 2021 bei 27 Mrd EUR.

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Eines der vorrangigen Ziele der neu zusammengestellten Corestate-Führungsmannschaft sei es, die Finanzverbindlichkeiten deutlich zu reduzieren und die turnusmäßige Refinanzierung noch vor dem Sommer abzuschließen. Wie nah die Gruppe aufgrund ihrer hohen Verschuldung „am Abgrund“ stand, wird wahrscheinlich erst in Jahren thematisiert werden, aber der Druck der hohen Schulden scheint alle unternehmerischen Pläne zu bestimmen.

„Die spürbare Belebung des Marktumfelds sowie der Anlagedruck institutioneller Investoren führen zu einer ungebrochenen starken Nachfrage nach profitablen Immobilieninvestments.“ – so die Corestate Konzernführung.  Warum erwartet vor diesem Hintergrund die Gesellschaft 2022 ein weiteres Wachstum in sehr überschaubarer Grösse und einen Umsatz im Kerngeschäftnur  in der Bandbreite zwischen 210 Mio. und 230 Mio EUR. sowie ein EBITDA zwischen 90 Mio und 110 Mio EUR ? In 2021 haben die fortzuführenden Segmente bereits einen Umsatz von 215,4 Mio EUR erzielt.

Und die Zahlung eienr Dividende für 2022 (!) in Höhe von 0,50 EUR erscheint in diesem Zusammenhang als „Trostpflaster“ ohne grosse Relevanz. Oder wie es Corestate formuliert: „Auf dieser Basis peilen Vorstand und Aufsichtsrat eine Wiederaufnahme der im Zuge der Corona-Pandemie ausgesetzten Dividendenzahlungen an und planen eine Ausschüttung aus dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 im Folgejahr von mindestens € 0,50 pro Aktie.“

Zweite „Klatsche“: Ernst&Young hat die Bilanzprüfung „noch nicht vollständig abgeschlossen“ – nicht gut für die Corestate Aktie

Der Abschlussprüfer Ernst & Young habe seine Prüfungshandlungen in nachgelagerten Teilbereichen mit Fokus auf der Corestate Bank noch nicht vollständig abgeschlossenen. In der Folge verschiebe sich die Veröffentlichung des geprüften Konzernabschlusses. Die Gesellschaft publizierte daher heute Morgen „nur“ die vorläufigen und ungeprüften Geschäftszahlen aus 2021 und rechnt damit, dass eine Veröffentlichung des geprüften Konzernabschlusses zeitnah, spätestens jedoch bis zum 31. März 2022 erfolgen könnte. Wäre dann aber auch Zeit, um nicht unnötige Zweifel der Anleger aufkommen zu lassen. Auf jeden Fall eine irritierende Nachricht, die im Gesamtumfeld der Corestate ein weiteres Negativum setzt.

Es wird wohl keine wesentliche Bilanzkorrektur notwendug werden, da davor das Unternehmen in eienr ad-hoc hätte warnen müssen. So geht man bis auf Weiteres – von „unwichtigen Verzögerungen“ aus, die dennoch kein gutes Licht auf die zu prüfenden Strukturen der entsprechenden Corestate Einheiten werfen. Wichtig deshalb da sklare Commitment der Corestate:

„Die Gesellschaft hat den Jahresabschluss 2021 bereits vollumfänglich aufgestellt und geht fest davon aus, dass die noch offenen Prüfungshandlungen keinen Einfluss auf das Zahlenwerk haben werden.“
Kennzahlen (vorläufig und nicht geprüft)
2021 2020 Veränderung
Gesamterlöse € Mio. 245,5 191,4 28,3%
Gesamterlöse fortgeführte Aktivitäten € Mio. 215,4 162,0 33,0%
EBITDA € Mio. 70,7 16,6 324,7%
EBITDA fortgeführte Aktivitäten € Mio. 72,4 16,2 347,0%
Bereinigtes EBITDA1 € Mio. 88,1 16,6 429,3%
Bereinigtes EBITDA fortgeführte Aktivitäten € Mio. 89,8 16,2 454,3%
EBITDA Margin % 41,7 10,0
Konzernergebnis € Mio. 10,3 -68,9
Konzernergebnis fortgeführte Aktivitäten € Mio. 17,6 -65,1
Bereinigtes Konzernergebnis2 € Mio. 53,3 -47,5
Bereinigtes Konzernergebnis fortgeführte Aktivitäten € Mio. 59,4 -45,4
Ergebnis je Aktie fortgeführte Aktivitäten 0,54 -2,87
Und das Fazit? Auch wenn der Einstieg der neuen Hauptaktionäre der Aktie einen kräftigen Schubser gab, ist dieser wieder fast vollständig verpufft. Wieder ein Wechsel beim CEO, Stühlerücken im Vorstand, zurückhaltende Prognose 2022, Betonung der Notwendigkeit des Deleveraging der Schulden, Verschiebung des Testats 2021 – ALLES NICHT WIRKLICH POSITIV – ODER CHANCE FÜR NEUEINSTEIGER AUF NIEDRIGEM NIVEAU? Wird die Zukunft zeigen, wichtig wird erstmal ein uneingeschränktes Testat bis zum 31.03.2022, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen.

Corestate Aktie vor Neuanfnang?

Chart: CORESTATE Capital Holding S.A. | Powered by GOYAX.de

 

 

 

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