TecDAX | Nordex bekommt 44 MW Auftrag von RWE. Bekommt man mehr vom 50 Mrd EUR Investitionspaket?

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23.11.2021 – Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) ist unter Druck. Zwar scheinen derzeit die Aufträge nur so zu sprudeln, aber die Aktie geht immer weiter in die Knie. Woran es liegt? Einerseits „hausgemachte“ Gründen, wie überraschende Kapitalerhöhung, Probleme mit Onshorewindanlage in Haltern mit ungewissen Auswirkungen, Analystenschelte, steigende Shortpositionen (Symptom oder Ursache?) und Prognoseanpassung erwartete Reaktion auf die anderen Branchenvertreter, die diesen Schritt bereits zuvor gehen mussten. Andererseits die Schwäche der Wettbewerber, die unter Lieferkettenproblemen leiden und insbesondere unter explodierenden Rohstoffkosten: Alte Aufträge werden so teilweise zum Kostenrisiko.

Heute ein Zucker: 44 MW Auftrag von RWE in Frankreich. Und bei RWE kann noch einiges kommen!

Man hat von RWE Renewables einen Auftrag für die Lieferung und Errichtung von Windturbinen über insgesamt 44 MW in Frankreich erhalten. Errichtungsbeginn der elf Turbinen ist im August 2022, die Inbetriebnahme soll im Oktober erfolgen.

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„Es freut uns, dass unser langjährige Kunde RWE uns zum ersten Auftrag für Turbinen der Delta4000-Serie in Frankreich verholfen hat. Nouvions wird mit knapp 44 MW dabei auch einer der größten Windparks mit Nordex-Anlagen im Land sein“, sagt Patxi Landa, Vertriebsvorstand der Nordex Group. Seitdem RWE die 2,7 GW Entwicklungspipeline der Nordex für 402.5 Mio EUR im letzten Jahr kaufte, kommen immer wieder solche Teilaufträge „zustande“.  Abe rRWE hat ja weitaus mehr vor, als diese 2,7 GW, die wahrscheinlich zu einem grossen Teil mit Nordex-Turbinen ausgestattet werden sollten:

RWE mit 50 Mrd Investitionsplan bis 2030 – am 15.11.2021 konkretisiert

Mitte Novembe rgewährte das Unternehemn einen Ausblick, wie RWE Ende des Jahrzehnts aussehen soll. Mit der neuen Strategie „Growing Green“ erhöht RWE massiv ihre Schlagzahl und plant 50 Milliarden Euro brutto in ihr Kerngeschäft zu investieren. Damit sollen pro Jahr durchschnittlich 5 Milliarden Euro brutto in Offshore- und Onshore-Windkraft, Solar, Speicher, flexible Backup-Kapazitäten und Wasserstoff. fliessen Das Unternehmen erweitert so sein Portfolio in den Märkten Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum um 25 auf 50 Gigawatt (GW).

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Schwerpunkt der neuen Strategie: WINDENERGIE

So plant RWE die Kapazität bei Offshore-Wind von 2,4 auf 8 Gigawatt im Jahr 2030 verdreifachen. Der Fokus der Aktivitäten liege dabei auf Europa sowie Nordamerika und den asiatischen Märkten, wo das Unternehmen zusammen mit Partnern agiere. Und für Nordex besonders interessant: Bei Onshore-Wind und Solar baut RWE die installierte Leistung von 7 GW auf 20 GW aus; die Schwerpunkte liegen hier zu jeweils 50 Prozent in Europa und in Nordamerika.

Für das sehr regional geprägte Onshore-Wind- und Solargeschäft in Deutschland  eröffnet RWE sieben weitere Büros in unterschiedlichen Teilen Deutschlands. Kurzfristig sollen hierfür etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Projektentwicklung vor Ort eingestellt werden. Der Anspruch RWE’s ist klar formuliert: Im Erneuerbaren-Bereich soll in Deutschland jedes Projekt realisiert werden, das möglich ist.

DER PROGNOSERÜCKSCHLAG: Umsatz wird am oberen Ende der Prognose liegen, aber EBITDA „zerbröselt“ auf 1% von ursprünglich erwarteten 4 bis 5,5 %

Kostenexplosion. Wahrscheinlich auch fehlende Forwardkäufe von wichtigen Rohstoffen, die für die Produktion der Windenergieanlagen benötigt werden, lassen die Träume von Gewinnen bei hohem Auftragsbestand schwinden. Probleme die die ganze Branche treffen: Vestas, Siemens Gamesa und die anderen Produzenten leiden ebenso und haben teilweise sogar Verluste vor Augen wegen ungünstiger Verträge mit Kunden.

Windenergieanlagen werden zwingend benötigt, wenn die Energiewende funktionieren soll. Glasgow wird weitere Impulse liefern, aber…

…ohne profitable Windenergieanlagenbauer wird Innovation und Ausbauvolumen „nicht funktionieren“. Hohe Nachfrage sollte eigentlich auch zu steigenden Preisen führen – zumindest auf einem funktionierenden Markt. Überangebot? Offensichtlich finden die grossen Anlagenbauer aufgrund technologischer Vorteile gegenüber den aufkommenden neuen Massenproduzenten insbesondere in China immer noch die entsprechende Nachfrage. Also grosse Zukunft – möglicherweise auch für Nordex – und triste Gegenwart.

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Die Börse handelt eigentlich die Zukunft – aber 2021 wird schlecht.

Und somit die Frage, ob es Nordex gelingt die steigenden Produktionskosten vollständig an die Kunden weiterzubelasten und seine zukünftigen Verträge mit entsprechenden Preisanpassungsklauseln zu vereinbaren. Auf jeden Fall 2021 wird „nicht so gut“:

Aufgrund der hohen Nachfrage und einer starken Projektabwicklung erwartet die Gesellschaft nunmehr für das laufende Jahr 2021 einen konsolidierten Umsatz von 5,0 bis 5,2 Mrd EUR (bisher: 4,7-5,2). Unter Berücksichtigung unerwarteter Kostensteigerungen aufgrund der beispiellosen Volatilität in den Rohstoff- und Logistikmärkten wird ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 1,0 Prozent erwartet (bisher: 4,0-5,5 Prozent).

Vorläufige Zahlen lassen ein schlechtes Q4 erwarten – wenn man die korrigierte Prognose ansieht

In den ersten neun Monaten 2021 erzielte die Nordex Group einen Umsatz von 4,0 Mrd EUR (9M 2020: 3,2 ). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 100,7 Mio EUR (9M 2020: 70,8 Mio. EUR), was einer EBITDA-Marge von 2,5 Prozent (9M 2020: 2,2 Prozent) entspricht. Wenn nun im Gesamtjahr nur noch 1 % EBITDA Marge erwartet wird, dann muss man kein Rechengenie sein, um bei aktuell 2,5 % Marge (für 9 Monate) die Zahlen für das Q4 zu ermitteln.

Klarer positionieren sich die Shortseller, die Schwächen eines Unternehmens schneller als andere zu erkennen meinen

Hier kommt – auch wenn aktuell keine wesentlichen Positionsänderungen erfolgten – Nordex auf ein für deutsche Aktien sehr hohes „Negativum“: Insgesamt meldepflichtig wurden Stand 22.11.2021: 6,92 % (Stand 08.11.2021: 8,43 %; am 06.10. nach und ermittelten 6,93 % )aller Nordex-Aktien leerverkauft. Wohlgemerkt: Nur meldepflichtige Positionen von mindestens 0,5 % des Gesamtaktienkapitals werden erfasst, also sollte die vollständige Leerverkaufsquote wesentlich höher sein. Und dass ist schon eine kursbeeinflussende Grössenordnung. Und bisher scheinen die „shorts“ ja auch ganz richtigzuliegen.

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Nordex ist ein ernstzunehmender Player auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050 – der jetzt in noch rauere Winde geraten könnte

Die Gruppe hat über 35 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert. Und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Derzeit beschäftigt das Unternehmen über 8.500 Mitarbeiter. Und zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland. Spanien. Brasilien. USA. Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.

Aktuell (23.11.2021 / 12:12 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel  zum Vortag mit kräftigerem Minus bei 14,57  Euro.


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

 

 

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