NAGA Group streicht ihre Ziele für 2025 zusammen. Statt zuvor avisierten 74 Mio. € Umsatz erwartet der Vorstand nun 62–66 Mio. €. Beim EBITDA rutscht die Spanne auf 3–6 Mio. € (zuvor: 12 Mio. €). Grund ist ein außergewöhnlich niedriges Volatilitätsniveau über weite Teile des Jahres, das die Handelsaktivität und den Umsatz pro aktivem Kunden branchenweit gedämpft hat. Auch ein traditionell starkes Q4 soll den Rückstand nicht mehr aufholen.
Der Auslöser: Rekordruhige Märkte, dünnere Volumina
NAGA hat seine operativen Pläne laut Vorstand zwar weiter umgesetzt, prallte aber an äußeren Faktoren ab: geringere Trading-Frequenz, niedrigere Volumina und damit schwächerer ARPU. Die Effekte erwiesen sich hartnäckiger als erwartet. Der Tenor: Nicht NAGA-spezifisch, sondern Branchenflaute – aber mit direkter P&L-Wirkung, weil der Umsatzhebel in einem transaktionsgetriebenen Modell die Profitabilität maßgeblich bestimmt.
Kosten im Griff – aber der Hebel liegt auf der Topline
Positiv: Die Kostenbasis blieb stabil und im Rahmen der strategischen Initiativen. Das schützt die Marge nach unten, ändert aber nichts daran, dass die EBITDA-Lücke vor allem umsatzgetrieben ist. Für Anleger heißt das: Der schnellste Weg zurück in höhere Ergebniszonen führt über Volatilität, Kundenaktivierung und Produktmixe, nicht über Kostenschrauben.
Einordnung für Anleger: Was jetzt zählt
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Re-Acceleration-Hebel: Mehr aktive Kunden, höhere Nutzungsintensität (Kampagnen, Copy- & Social-Trading, Krypto-/FX-Peaks), geografische Diversifikation.
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Katalysatoren 2026: Volatilitätsanstieg (Makro, Zentralbanken, Geopolitik), Verbesserung des ARPU, stärkere Konversion aus Marketing-Spend.
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Risiken: Anhaltend ruhige Märkte, höhere Customer Acquisition Costs bei stagnierender Aktivität, Regulatorik und Wettbewerbsdruck in Neo-/Multi-Asset-Brokerage.
Blick über den Tellerrand: Branchenfaktor statt Einzelstory
Die Anpassung reiht sich in ein Muster ein, das Broker und Trading-Plattformen in Niedrigvola-Phasen regelmäßig trifft: weniger Orders, geringere Spreads, sinkender Orderflow-bedingter Umsatz. Wer dann Kundenbindung und Engagement-Features (Signale, Copy, Education, Events) gut spielt, federt ab – die große Entlastung kommt jedoch meist erst mit Marktbewegung zurück.












