MorphoSys wills jetzt wissen. Alles für die Big Points. Rest fällt weg. Fokussiert auf das Machbare – durchfinanziert.

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Morphosys verhalten.

MorphoSys  – für die bestehende Indikation des Wirkstoffs ist der Konkurrenzdruck – wie zuletzt auf dem EKF22 vom Management kommuniziert – einfach zu stark und intensiv, als das Wunder erwartet werden könnten. Mögliche „Big Points“,

die auf absehbare Zeit erreichbar und vor allen Dingen auch finanzierbar sind, könnten ab 2024/2025 die einstmals hohen Erwartungen an MorphoSys erstmals wieder erfüllen. Zur Erinnerung: Wirklich grosse Umsätze, möglicherweise im oft zitierten Blockbusterniveau, seien erst möglich, wenn Monjuvi, Tafasitamap, für andere Indikationen mit höherem Umsatzpotentialen und weniger Konkurrenzdruck zugelassen würde. Und dazu der zweite Hoffnungsträger – Pelabresib –  der beinahe konkurrenzlos bei Myelofibrose eingesetzt werden könnte – mit hohem Marktpotential für MorphoSys. Aber natürlich auch hier muss erst eine Zulassung vorliegen. Bis dahin sind die Umsätze der Planegger im Wesentlichen auf die Monjuvi-Umsätze in den USA beschränkt.

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Und diesen Big Points muss alles andere weichen – kein Geld und keine Zeit mehr für „Zukunft“ im vorklinischen Bereich. MorphoSys will’s wissen.

Bei MorphoSys schnitt man heute alle verbliebenen Zöpfe ab – es bleiben nur die für Pharmaverhältnisse „kurzfristig“ Umsatz versprechenden klinischen Programme, der Rest wird eingestellt. Und idealerweise auslizenziert, verkauft oder sonst wie verwertet. So gab man heute bekannt, dass das Unternehmen alle  präklinischen Forschungsprogramme beenden und alle damit verbundenen Aktivitäten einstellen werde, um „seine Kostenstruktur zu optimieren“. Anders gesagt. Ausgaben auf das notwendigste beschränken.

Auch wenn die Daten aus den präklinischen Programmen vielversprechend seien, müsste MorphoSys erhebliche Mittel investieren, um diese Programme bis zur klinischen Entwicklung zu bringen. Und das ist derzeit keine Priorität. Die beiden wichtigen Zulassungsverfahren sind – so wurde immer wieder betont – bis zur potentiellen Zulassung durchfinanziert. Und für den Rest will man kein Geld ausgeben. Eindeutiger Strategieschwenk, wenn man an die überteuerte Übernahme von vor zwei Jahren denkt. Bei der noch eine ganze Pipeline von Wirkstoffen eingekauft worden war. Und nicht vergessen. Diese Übernahme leitete den Kursverfall der Aktie vom dreistelligen EURO-Bereich in die Niederungen bis auf 11,80 EUR im Tief ein. Klassische Hybris des damaligen Managements. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen,

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Jetzt will, muss MorphoSys zeigen, dass die erwarteten Blockbusterpotentiale gehoben werden können – und dann könnte es 2024/25 auch wieder was mit der MorphoSys Aktie werden…

Und der heutige für ein forschendes Pharmaunternehmen drastische Schritt spart Kosten – Belegschaft am Firmensitz in Planegg kann um rund 17% reduziert werden. Diese Maßnahme und weitere Schritte, die bereits im vergangenen Jahr unternommen worden waren, sollen es MorphoSys ermöglichen, seine Ressourcen auf die OnkologiePipeline im mittleren bis späten Entwicklungsstadium zu konzentrieren. Insbesondere auf die beiden angesprochenen Hoffnungsträger.

Im vergangenen Jahr haben wir unsere Kostenstruktur angepasst und unsere Ressourcen auf die wichtigsten strategischen Prioritäten konzentriert, um den langfristigen Erfolg von MorphoSys zu sichern. Angesichts des herausfordernden Marktumfelds, in dem wir uns bewegen, müssen wir unsere Investitionen auf die am weitesten fortgeschrittenen klinischen Programme bündeln,die für das Leben von Patientinnen und Patienten den größten und schnellstmöglichen Unterschied machen werden, sagte Dr. JeanPaul Kress, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys.

Kassen müssen reichen – der aktuelle Markt gäbe wohl auch kaum halbwegs „günstiges“ neues Geld her. Dafür muss MorphoSys erstmal liefern.

Diese notwendige Entscheidung haben wir nicht leichtfertig getroffen. Wir werden unsere ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit größtmöglichem Respekt behandeln, ihnen umfassende Abfindungspakete anbieten und sie auch bei der beruflichen Veränderung unterstützen. Ich möchte meine persönliche Wertschätzung für ihre Leistung ausdrücken, die sie für MorphoSys, die Wissenschaft und vor allem für das Leben von Patientinnen und Patienten erbracht haben.Und: Unsere OnkologiePipeline im Spätstadium weiter voranzutreiben hat bei MorphoSys höchste Priorität. Unsere Pipeline umfasst drei Phase 3Studien und am wichtigsten ist dabei unsere MANIFEST2Studie zu Pelabresib in der Erstlinienbehandlung von Myelofibrose.

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Pelabresib hat großes Potenzial, die Standardtherapie bei Myelofibrose zu verbessern, und wir sind gespannt darauf, Anfang 2024 erste Daten aus dieser Zulassungsstudie vorlegen zu können,…

…so Dr. Kress weiter. Und vom forschenden MorphoSys Konzern bleibt nicht viel – bis zu einem Durchbruch in den 3 fortgeführten Studien – und der Rest ist 2nur noch Zuarbeiter“: Das Unternehmen werde seine verbleibende Forschungsarbeit auf die translationale Forschung und die Unterstützung der technischen Weiterentwicklung für die klinischen Entwicklungsprogramme fokussieren, so MorphoSys heute zu dem Strategieumbruch. Oder der strategischen Fokussierung…

In 2023 keine Umsatzsprünge für Monjuvi erwartet – MorphoSys setzt weiter – notgedrungen – auf laufende Zulassungsprojekte, die vielelciht 2024 oder 2025…

Der vorläufige Netto-Produktumsatz von Monjuvi (Tafasitamab-cxix) in den USA beläuft sich für das vierte Quartal 2022 auf 25,3 Mio USD (24,0 Mio EUR) und für das Gesamtjahr 2022 auf 89,4 Mio USD (84,9 Mio EUR). Die Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022  will man am 15. März 2023 veröffentlichen. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet MorphoSys für Monjuvi in den USA einen Netto-Produktumsatz in der Größenordnung von 80 bis 95 Mio USD – also im Endeffekt aufgrund des scharfen Wettbewerbs eher eine Stagnation, vielleicht ein moderates Wachstum.

Und dass man auch in den nächsten Jahren hier keine signifikanten Steigerungen erwartet zeigt ein nicht-gewinnwirksamer Buchhaltungsschritt: „Aufgrund der angepassten Umsatzerwartungen für Monjuvi reduziert sich die Bilanzposition „Finanzielle Verbindlichkeiten aus Kollaborationen“ von 580 Mio. € (Stand 30. September 2022) auf rund 220 Mio. € (Stand 31. Dezember 2022; ungeprüft). In den Finanzerträgen wird die Differenz aus den beiden Beträgen erfasst.“ – heisst einfach nur, dass die ursprünglichen Gesamtumsatzerwartungen aus der Incyte-Kooperation kräftig reduziert werden mussten.

Ziele sind Zulassungen für Pelebresib gegen Myelefibrose – wäre als einzige Behandlungsmethode konkurrenzlos – und Monjuvi in der „Erstlinienbehandlung“ von DLBCL, was einen um vielfaches grösseren Markt adressiert, als die derzeitige Zulasssung „nur für sehr spezifische Fälle“. Und die Erkenntnis, dass die Indikation, für die Monjuvi aktuell bereits zugelassen ist, zu wettbewerbsintensiv ist, um wirklich grosse, ursprünglich erhoffte Umsätze zu erzielen.

Finanzprognose für das Gesamtjahr 2023 der MorphoSys AG, Stand 5.01.2023 gemäss ad.hoc-Meldung:

  Finanzprognose 2023 Erläuterungen zur Finanzprognose 2023
Monjuvi Netto-Produktumsatz in den USA 80 bis 95 Mio. US-$ 100 % des Netto-Umsatzes von Monjuvi in den USA werden in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys erfasst, und der damit verbundene Gewinn/Verlust wird hälftig zwischen MorphoSys und Incyte aufgeteilt.
Bruttomarge für US-Netto-Produktumsätze von Monjuvi 75% bis 80% 100 % der Umsatzkosten von Monjuvi in den USA werden in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys erfasst, und der damit verbundene Gewinn/Verlust wird hälftig zwischen MorphoSys und Incyte aufgeteilt.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) 290 bis 315 Mio. € 2023 wird aufgrund der Ausweitung des Pelabresib-Entwicklungsprogramms mit einem leichten Anstieg gegenüber 2022 gerechnet.
Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines 140 bis 155 Mio. € 45 % bis 50 % der mittleren Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines repräsentieren Vertriebskosten von Monjuvi in den USA, von denen 100% in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung von MorphoSys ausgewiesen werden. Incyte erstattet MorphoSys die Hälfte dieser Vertriebskosten.
Da die Lizenzerlöse von Tremfya zu 100% an Royalty Pharma weitergeleitet werden müssen – unwiderruflich abgetreten zur Finanzierung der „unseligen“ Übernahme von Constellation Pharmaceuticals, die am 15. Juli 2021 vollzogen wurde – haben sie keine Wirkung für die Bilanz oder für die Entwicklung des Aktienkurses.
Die Aufwendungen für F&E bleiben hoch und waren bereits in den Planungen Anfang Januar auf die beiden „Big Deal“-Kandidaten konzentriert, der grössere Rest wurde bereits im letzten Jahr ausgelagert, abgetreten oder eingestellt – mit bereits verbuchtem kräftigem Abschreibungsbedarf.Und die Planungen sollten sich nach der ehutigen Meldung nochmals reduzieren – wenn 17% des ursprünglich eingeplanten Forschungspersonals jetzt zusätzlich entlassen werden, dann sollte das auch die F&E-Kosten – nach Abfindungen – weiter reduzieren.
INTERVIEW. Bei Mutares CIO Johannes Lauhmann nachgefragt. Denn: „Wir wollen das Maximum herausholen“. Dazu Fragen zur Anleihe. Und Exitpipeline. Übernahmen,…
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ABO Wind – Bestandshalter und Projektentwickler. Nach Kurshoch Anfang Februar ging es mit der Aktie steil bergab. Hilft der big Deal mit Repsol – 250 MW?
Steinhoff Aktionäre sollen auf der GV ihre „Enteignung“ absegnen. Jetzt hat SdK die Finanzierung dagegen vorzugehen. Plus Quartalsergebnisse.
Wichtig ist: Die F&E-Aufwendungen bis zu eventuellen Zulassungen seien laut CFO auf dem EKF22 vollständig durchfinanziert – sprich in der MorphoSys-Kasse vorgehalten. Wohl kaum berechenbar und auch nicht in wesentlicher Höhe in 2023 erwartet weitere potentielle Umsätze: So gehe MorphoSys davon aus, Tantiemen für Minjuvi®-Verkäufe außerhalb der USA zu erhalten, ohne sich hier auf konkrete Erwartungen festzulegen. Und auch erwarte man keine wesentlichen zahlungswirksamen Umsätze aus Meilensteinzahlungen im Jahr 2023. Und alles läuft auf 2024/25 hinaus. Bis dahin. Warten. Spekulieren? Beisetestehen? Frage der Risikoneigung.


Chart: MorphoSys AG | Powered by GOYAX.de

 

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