In einer wegweisenden Branchenfusion übernimmt BioNTech SE (Nasdaq: BNTX), Pionier der mRNA-Technologie und bekannt durch den COVID-19-Impfstoff, das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac N.V. (Nasdaq: CVAC). Der bindende Kaufvertrag sieht vor, dass BioNTech sämtliche ausstehenden CureVac-Aktien übernimmt – ein Deal, der CureVac mit rund 1,25 Milliarden US-Dollar bewertet und zwei deutsche mRNA-Schwergewichte unter einem Dach vereint.
Ziel: Marktführerschaft bei mRNA-Krebsmedikamenten
BioNTech verfolgt mit dem Schritt einen klaren strategischen Plan: Die Stärkung und Beschleunigung der eigenen Onkologie-Offensive. CureVacs wissenschaftliches Know-how, insbesondere in der Entwicklung mRNA-basierter Medikamente gegen Krebs und Infektionskrankheiten, ergänzt BioNTechs bestehende Pipeline ideal. Die Übernahme verankert sich direkt in BioNTechs Zwei-Säulen-Strategie: mRNA-Krebsimmuntherapie-Programme und der Antikörperkandidat BNT327 sollen künftig durch die CureVac-Kompetenz zusätzlich befeuert werden.
CEO Sahin: „Ein Meilenstein für die Zukunft der Krebsmedizin“
„Diese Transaktion ist ein weiterer Baustein in BioNTechs Onkologie-Strategie und eine Investition in die Zukunft der Krebsmedizin“, so Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech. Sein Ziel: bahnbrechende Therapieansätze, die neue Standards für die Behandlung verschiedener Krebsarten setzen.
Auch CureVac-CEO Dr. Alexander Zehnder sieht mehr als nur einen Geschäftsvorgang: „Für mich ist diese Transaktion weit mehr als nur ein geschäftlicher Schritt. Sie unterstreicht die gemeinsame Entschlossenheit, das volle Potenzial von mRNA als wegweisende Technologie zu nutzen.“
Transparente Struktur – Aktionäre werden BioNTech-Miteigentümer
Für jede CureVac-Aktie erhalten Aktionärinnen und Aktionäre American Depositary Shares (ADS) von BioNTech. Das finale Umtauschverhältnis ist an den durchschnittlichen Aktienkurs von BioNTech gekoppelt und liegt je nach Kursentwicklung zwischen 0,04318 und 0,06476 BioNTech-ADS je CureVac-Aktie. CureVac wird damit vollständig in die BioNTech-Struktur integriert. Die Anteilseigner von CureVac werden je nach finalem Kurs zwischen 4 % und 6 % an BioNTech halten.
Operative Integration: Tübingen wird BioNTech-Standort
Der Tübinger CureVac-Campus soll künftig Teil des globalen Produktions- und Forschungsnetzwerks von BioNTech werden. Geplant ist ein umfassender Integrationsplan, der auch strukturelle Veränderungen im CureVac-Konzern vorsieht. Ziel ist die volle Eingliederung aller CureVac-Töchter und -Aktivitäten.
Politische Rückendeckung und Investorenmehrheit gesichert
Die Übernahme wurde einstimmig von den Vorständen und Aufsichtsräten beider Unternehmen genehmigt. Unterstützt wird die Transaktion von CureVacs Großaktionärin dievini Hopp BioTech Holding und deren verbundenen Unternehmen, die zusammen mit CureVac-Vorstand und -Aufsichtsrat 36,76 % der Anteile repräsentieren. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die 13,32 % an CureVac hält, steht der Übernahme wohlwollend gegenüber. Insgesamt kontrolliert BioNTech damit bereits vor dem offiziellen Umtauschangebot über 50 % der CureVac-Aktien – ein starker Indikator für das Gelingen der Transaktion.
Finanziell stark gerüstet: BioNTech investiert aus eigener Kraft
BioNTech bringt für diesen Deal nicht nur die Technologie, sondern auch die nötige Finanzkraft mit: Zum 31. März 2025 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 15,9 Milliarden Euro. Mit globaler Präsenz und einer fortgeschrittenen klinischen Pipeline sieht sich BioNTech optimal positioniert, um das Potenzial mRNA-basierter Medikamente für schwer behandelbare Tumorarten weltweit voranzutreiben.
Fazit: Der Zusammenschluss zweier Biotech-Pioniere läutet eine neue Ära ein
Mit der Übernahme von CureVac sichert sich BioNTech nicht nur zusätzliche Forschungsressourcen und Produktionskapazitäten, sondern setzt auch ein klares Zeichen: Der globale Wettbewerb um die Vorherrschaft in der mRNA-basierten Onkologie ist eröffnet – und BioNTech will vorne mitspielen. Die Fusion zweier Visionäre könnte der Biotechnologie in Deutschland und darüber hinaus neue Impulse verleihen – sowohl wissenschaftlich als auch ökonomisch.