MDAX | GRENKE: Trotz Pandemie solide mit Gewinn

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Die GRENKE AG (ISIN: DE000A161N30) , globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, hat im Geschäftsjahr 2020 laut vorläufiger Zahlen einen Nachsteuergewinn von 79,9 Mio. Euro (2019: 135,9 Mio. Euro) erwirtschaftet. Damit trifft das Unternehmen die zuletzt am 26. Februar 2021 veröffentlichte Prognose eines Gewinns nach Steuern im oberen zweistelligen Millionenbereich. Der Gewinn entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,67 Euro (2019: 2,95 Euro). Der Geschäftsbericht 2020 inklusive Testat soll am 21. Mai 2021 veröffentlicht werden.

„2020 war für GRENKE eine gewaltige Herausforderung“, kommentierte Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG. „Wir haben sie mit Geschlossenheit und Ausdauer gemeistert und wir richten den Blick nun wieder nach vorn. Im zweiten Halbjahr wollen wir wieder in den Wachstumsmodus umschalten.“

Sebastian Hirsch, Finanzvorstand der GRENKE AG, ergänzte: „In einer so heftigen Krise ist eine intelligente Liquiditätssteuerung von existenzieller Bedeutung. Mit Beginn der Corona-Pandemie haben wir uns ganz bewusst ein Polster zugelegt. Erst das hat uns die notwendigen operativen Spielräume verschafft, um unser Geschäft auch in ungewöhnlichen Zeiten strategisch zu steuern und dieses Ausnahmejahr mit guten Zahlen abzuschließen.“

Einnahmen aus Leasingverträgen gestiegen

Die erhaltenen Zahlungen aus Leasingverträgen stiegen im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 um 11,5 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro (2019: 2,1 Mrd. Euro). Dabei profitierte GRENKE von dem starken Neugeschäft der Vorjahre, da Leasingverträge im Schnitt etwa vier Jahre Laufzeit haben. Folglich erhöhte sich das Zinsergebnis im Berichtsjahr 2020 um 6,7 Prozent auf 407,1 Mio. Euro (2019: 381,5 Mio. Euro).

Die COVID-19-Pandemie und damit die Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen führten zu höherem Aufwand für die Schadensabwicklung und Risikovorsorge. Dieser stieg um 62,1 Prozent auf 216,0 Mio. Euro (2019: 133,3 Mio. Euro).

Um Leasingnehmer in der COVID-19-Pandemie zu unterstützen, gewährte GRENKE die Möglichkeit, bis zu zwei Leasingraten zu stunden. Im September 2020 registrierte GRENKE den Höchststand ausstehender und gestundeter Raten in Höhe von 84,2 Mio. Euro. Bis zum Jahresende ging dieses Stundungsvolumen bereits deutlich zurück, sodass zum 31.12.2020 für die betreffenden Leasingverträge noch 24,0 Mio. Euro ausstanden.

Die Prüfungs- und Beratungskosten stiegen aufgrund des im September 2020 veröffentlichten Berichts eines Leerverkäufers per 31.12.2020 auf 24,2 Mio. Euro (2019: 14,9 Mio. Euro). Im laufenden Geschäftsjahr 2021 sind bis zum Stichtag 31.03.2021 – aus demselben Grund – rund 6,7 Mio. Euro hinzugekommen.

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Fristenkongruente Refinanzierung und stabile Eigenkapitalquote

Der externe Refinanzierungsbedarf war im Geschäftsjahr 2020 um 0,4 Mrd. Euro rückläufig. Neu aufgenommen wurden 1,8 Mrd. Euro (2019: 2,3 Mrd. Euro) über den Kapitalmarkt und das Einlagengeschäft der GRENKE Bank.

GRENKE ist weiterhin fristenkongruent refinanziert, das heißt, auch im Jahr 2020 entsprachen die Forderungen in ihrer Höhe und Fälligkeit weitestgehend den Verbindlichkeiten. Zum Bilanzstichtag am 31.12.2020 standen 3,6 Mrd. Euro langfristigen Leasingforderungen (2019: 3,8 Mrd. Euro) insgesamt 3,9 Mrd. Euro langfristige Finanzschulden (2019: 3,9 Mrd. Euro) gegenüber. Die kurzfristigen Leasingforderungen von 2,1 Mrd. Euro (2019: 2,0 Mrd. Euro) lagen ebenfalls auf einem ähnlichen Niveau wie die kurzfristigen Finanzschulden von 1,9 Mrd. Euro (2019: 1,7 Mrd. Euro).

Die Eigenkapitalquote lag per 31.12.2020 bei 16,3 Prozent (2019: 16,2 Prozent) und damit nach wie vor über dem selbst gesteckten Ziel von mindestens 16 Prozent.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021

2021 ist für GRENKE ein Übergangsjahr. Vor allem aufgrund der Pandemie und der Belastungen durch die Prüfungen geht der Vorstand derzeit von einem Leasing-Neugeschäft zwischen 1,7 und 2,0 Mrd. Euro für 2021 nach 2,0 Mrd. Euro im Vorjahr aus. Corona bedingt hat das Geschäftsjahr 2021 verhalten begonnen, wobei das erste Quartal 2021 auf dem Niveau des vierten Quartals 2020 lag. Im weiteren Jahresverlauf erwartet der Vorstand eine Belebung der Märkte und damit ein stärkeres Geschäft als im ersten Halbjahr 2021.

Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Maßnahmen aus den Sonderprüfungen weitgehend umgesetzt werden. Auch die ersten Franchisegesellschaften sollen bis Jahresende 2021 übernommen werden. Der gesamte Übernahmeprozess soll 2022 abgeschlossen werden.

Das geringere Neugeschäft der letzten Quartale und der kommenden Monate wird sich auch in den operativen Erträgen des Gesamtjahres 2021 zeigen. Zudem geht der Vorstand derzeit trotz geringerem Geschäftsvolumen von leicht steigenden Kosten aus. Insgesamt erwartet der Vorstand aufgrund der hohen Profitabilität des bestehenden Vertragsportfolios und des Neugeschäfts einen Gewinn für 2021 zwischen 50 und 70 Mio. Euro.

Einen Dividendenvorschlag wird die Gesellschaft mit Veröffentlichung des testierten Geschäftsberichtes vorlegen.

Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Prozesse

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Kritikpunkte aus den noch laufenden Sonderprüfungen aktiv aufgenommen, zahlreiche Veränderungen initiiert und betreiben deren Umsetzung mit Nachdruck. Der Vorstand wurde zum Jahresende um Isabel Rösler erweitert. Die Ebene unterhalb des Vorstands wurde gestärkt. Konkret wurden die Führungspositionen Corporate Compliance sowie Konzernrevision extern neu besetzt.

Die Geldwäscheprävention wurde durch das Transaktionsmonitoring in der GRENKE Bank deutlich intensiviert. Zudem werden Kontroll- und Prüfprozesse sowie die Risikoanalyse optimiert.

Bilanzielle Veränderungen in 2019

Wie bereits in der Ad-hoc-Mitteilung vom 26. Februar 2021 angekündigt, wurden alle Franchise-Gesellschaften konsolidiert. Dadurch reduziert sich der Gewinn nach Steuern um einen einstelligen Millionenbetrag. Das Eigenkapital verringert sich durch die angepasste Konsolidierung um 87,9 Mio. Euro. Hiervon entfallen 67,4 Mio. Euro auf zuvor ausgewiesenen Goodwill und immaterielle Vermögenswerte. Die verbliebenen 20,5 Mio. Euro entfallen insbesondere auf Erstkonsolidierungseffekte für die bislang noch nicht erworbenen Gesellschaften.

Weitere bilanzielle Veränderungen für 2019 ergeben sich durch die rückwirkende Erhöhung der Wertberichtigungen auf Leasingforderungen (4,1 Mio. Euro), die Goodwill-Abschreibung auf das Geschäft in Polen (4,2 Mio. Euro) sowie die Goodwill-Korrektur des Portugal-Geschäfts (2,0 Mio. Euro). Dies reduzierte das Eigenkapital in Summe um 10,3 Mio. Euro per 31.12.2019.

Die Reduktion des Eigenkapitals wirkt sich nur marginal auf die regulatorische Eigenkapitalquote aus, da Goodwill vollständig mit Eigenkapital zu unterlegen ist.

Wie bereits in der Mitteilung vom 26. Februar 2021 angekündigt, wurde für das Jahr 2020 das Bewertungsmodell zur Bildung der Risikovorsorge nach IFRS 9 durch die Integration makroökonomischer Parameter ergänzt.

Zudem wurde das Modell, das der Bewertung von Forderungen in Schadensabwicklung dient, adjustiert und verbessert. Die GRENKE AG hat dies gegenwärtig über eine Erhöhung der Risikovorsorge um 14 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr gebucht. Unabhängig von der finalen Beurteilung des Sachverhalts ergibt sich zum Jahresende 2020 keine Bilanzveränderung, weil Höhe und Methodik der Risikovorsorge feststehen. Offen ist die Frage, in welchem Jahr die Änderung der Risikovorsorge zu erfassen ist. Dazu befinden sich der Abschlussprüfer KPMG und der Sonderprüfer Mazars im Austausch. Eine Änderung der aktuellen Einschätzung würde zu einer Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern um ca. 11 Mio. Euro im Jahr 2020 führen, verbunden mit einer entsprechenden Reduktion des Eigenkapitals per 1.1.2019.

Aktuell (30.04.2021 / 08:10 Uhr) notieren die Aktien der Grenke AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,69 Euro (-2,02 %) bei 33,50 Euro. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.


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