Die Knorr-Bremse AG, Weltmarktführer für Bremssysteme und SDAX-Schwergewicht, zeigt sich auch im ersten Halbjahr 2025 widerstandsfähig: Trotz schwieriger Marktbedingungen konnte der Münchner Konzern die Profitabilität leicht steigern und mit einem sprudelnden Free Cashflow von 160 Mio. Euro überzeugen. Die Rail-Sparte bleibt dabei das Zugpferd – während das Nutzfahrzeuggeschäft im schwachen US-Markt unter Druck steht.
Das operative EBIT legte um 1,6 % auf 498 Mio. Euro zu, die EBIT-Marge stieg leicht auf 12,6 %. Der Auftragseingang wuchs um 5,8 %, vor allem durch die Integration von KB Signaling und die starke Entwicklung im asiatischen Bahnsektor. Der Konzernumsatz blieb mit knapp 4 Mrd. Euro stabil.
Rail schlägt Truck – und rettet die Bilanz
Während die Schienensparte (RVS) mit einem Umsatzplus von 9,5 % und einem EBIT-Sprung um 14,4 % glänzte, geriet die Nutzfahrzeug-Division (CVS) wie erwartet unter Druck. In Nordamerika schwächelt der Markt, die Umsätze sanken um über 10 %. Dennoch: Mit einer EBIT-Marge von knapp 10 % blieb auch CVS profitabel – eine beachtliche Leistung im Gegenwind.
Besonders positiv: Die Rail-Sparte erzielte eine operative EBIT-Marge von 16 % – das ist Benchmark-Niveau. Die Integration von KB Signaling scheint zu greifen und verschafft Knorr-Bremse zusätzliche Wachstumshebel im digitalen Bahntechnikmarkt.
Cashflow als Ausrufezeichen – Finanzbasis robust
Mit einem Free Cashflow von 160 Mio. Euro (Vorjahr: 64 Mio. Euro) unterstreicht Knorr-Bremse seine finanzielle Schlagkraft. Dank gezielter Maßnahmen im Working Capital und solider Ergebnisqualität ist die Bilanz stark. Für 2025 erwartet das Unternehmen weiterhin 700–800 Mio. Euro Free Cashflow – eine attraktive Basis für Dividendenstärke und Investitionen.
Prognose angepasst – aber EBIT-Marge bleibt stabil
Wegen Wechselkursentwicklungen hat Knorr-Bremse die Umsatzspanne leicht gesenkt auf 7,8–8,1 Mrd. Euro (zuvor: 8,1–8,4 Mrd.). Die EBIT-Marge bleibt mit 12,5–13,5 % unverändert, ebenso der Free Cashflow-Ausblick. Restrukturierungsaufwendungen von rund 75 Mio. Euro sind bereits eingeplant.
Für Langfrist-Investoren entscheidend: Trotz Zolldiskussionen und makroökonomischer Unsicherheit bleibt der Ausblick robust – insbesondere, da Knorr-Bremse mit einem hohen Auftragsbestand (7,3 Mrd. Euro) in die zweite Jahreshälfte geht.
Fazit: Stabilitätsanker im Nebenwertesegment
Die Knorr-Bremse-Aktie bleibt ein Fels in der Brandung – auch im Jahr 2025. Solide Margen, starke Cashflows und eine leistungsfähige Schienensparte machen den Konzern zu einem attraktiven Industrie-Wert mit Dividendenpotenzial. Wer in konjunkturfeste Small- und Midcaps mit globalem Fußabdruck investieren will, sollte Knorr-Bremse weiterhin auf der Watchlist haben.