MDAX | Qiagen: Hohe Kursregionen erreicht und jetzt?

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QIAGEN (ISIN: NL0012169213) ’s Aktienkurs reagierte auf die – bestätigten – Übernahmegerüchte. Mehrere Gebote lägen vor und würden geprüft. Mittelrweile ist der Kurs in Regionen gestiegen,

die auf Dauer eigentlich nur zu rechtfertigen sind, wenn bald weitere Bewegung im erwarteten „Übernahmepoker“ aufkommt. Analystenerwartungen für die Aktie liegen bei durchschnittlich rund 33,00 EUR, natürlich eher aufgrund der operativen Zahlen, als aufgrund einer schwer bezifferbaren „Übernahme“. Also Konsens ist unter den Analysten: „Gute Aktie“, niemand empfielt den Verkauf, einige Kaufen, einige zumindest Halten. Aber was passiert, wenn die Übernahme nicht oder nicht so schnell kommt, wie „man“ erwartet?

Nachdem die Aktie auf die Gerüchte hin

– erstmals wohl im HANDELSBLATT am 14.11.2019 um 11:23 Uhr veröffentlcht – Freudensprünge vollzogen hatte, warteten eigentlich alle Akteure auf Qiagen. Dieses Gerücht war offensichtlich kursbewegend und alle wollten wissen: Was ist dran? Nachdem es operativ ja in letzter Zeit nicht so gut lief, was sich natürlich auch im Aktienkurs widerspiegelte, kam Hoffnung auf. Zumindest etwas „Kurstreibendes“ stand im Raum. Dann am 16.11.2019 die – in Teilen ÜBERRASCHENDE – Verlautbarung von Qiagen:

„QIAGEN N.V. (NYSE: QGEN; Frankfurt Prime Standard: QIA) („QIAGEN“ oder die „Gesellschaft“) erklärt, mögliche strategische Alternativen zu prüfen, nachdem sie mehrere nicht verbindliche und bedingte Interessensbekundungen über einen Erwerb sämtlicher ausgegebenen Aktien an der Gesellschaft erhalten hat.Der Aufsichtsrat und der Vorstand beabsichtigen, im Einklang mit ihren organschaftlichen Pflichten und als Teil der Prüfung möglicher strategischer Alternativen Gespräche mit Interessenten zu beginnen. Die Gespräche dienen dem Ziel, mögliche strategische Alternativen zu sondieren, die unter Berücksichtigung der Interessen der Stakeholder und Aktionäre von QIAGEN höhere Wertsteigerungspotentiale bieten könnten als die starken Wachstumsperspektiven der Gesellschaft, die bereits auf Stand-Alone Basis bestehen. Es ist nicht vorhersehbar, ob die Gespräche zu einem von der Gesellschaft empfohlenen Angebot an alle Aktionäre der Gesellschaft führen werden.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Seitdem überschlagen sich die Spekulationen, Fakten kamen keine mehr. Die Aktie steigt weiter, als ob möglicherweise sich Akteure positionieren: Fonds, die Aufpreise erzielen wollen bei einer Übernahmeofferte? Potentielle Übernehmer, die kleinere Positionen aufbauen wollen? Spekulanten, die auf eine Übernahmeprämie hoffen? Jedenfalls im Bundesanzeiger fonden sich keine Leerverkaufspositionen auf qiagen – derzeit. Zeichen für hohe Unsicherheit und hohe Erwartuungen, was passiert aber wenn diese enttäuscht werden?

Überraschungen inclusive

Es wird nicht Thermo Fischer – anders als im Handelsblatt aufgeführt – genannt, nein nicht mal „ein“ Interessent wird genannt, NEIN ES IST VON MEHREREN ÜBERNAHMEINTERESSENTEN die Rede. Qiagen, die offensichtlich begehrte Braut, scheint also schon seit einiger Zeit in Gesprächen zu sein, denn in zwei Tagen werden nicht direkt mehrere Übernahmewillige – und das ist direkt die zweite Überraschung, es geht jedesmal um die komplette Übernahme, nicht um maßgebliche Beteiligungen oder Zusammenarbeit, es geht um den Erwerb sämtlicher Aktien. Heißt für die Aktionäre, das man sich entspannt zurücklehnen kann und die Ergebnisse abwarten sollte, jedenfalls solange diese „mehreren Gespräche“ laufen, hat der Aktienkurs der Qiagen einen guten Basiseffekt, eine fundamentale Unterstützung nach unten gefunden.

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Weniger überraschend, aber um so bemerkenswerter, ist das ausgeprägte Selbtsbewustsein des Qiagen-Managements, das in den „starken Wachstumsperspektiven der Gesellschaft, die bereits auf Stand-Alone-Basis bestehen,“ die klare Aussage enthält: Wenn es zu einer Übernahme oder einem oder – für die Aktionäre besser – mehreren Übernahmeangeboten kommt, dann wird und soll es teuer werden. Komfortabel für bestehende Aktionäre und für einen potentiellen Übernehmer sind die Zeiten natürlich auch günstig: Aktienkurs zurückgekommen, die neue Partnerschaft und Fokussierung auf Illumina im Forschungsbereich kann jetzt noch keine Früchte tragen resp. zeigen, China-Probleme drohen weiter, solange nicht eine Verbesserung eintritt und gemeldet werden kann.

Gerade als die Analysten unruhig wurden, kommt das Übernahmefieber zur Hilfe

Als erster senkte Tycho Petersen von JPMorgan den Daumen: Von Neutral auf Underweight. Andere folgten: DZ Bank senkt das Kursziel auf 23,90 EUR – Halten. Die Mittelfristziele von Qiagen wären kaum noch zu halten nach den aktuellen Negativnachrichten. Independent Research sieht immerhin noch 25,00 EUR als Kursziel – Halten. UND es wäre nicht überraschend wenn andere noch folgen würden. Qiagen als führungsloses Unternehmen in der Restrukturierung erscheint wenig attraktiv. Um das Bild zu gebrauchen, dass öfters im Zusammenhang mit Qiagen gebraucht wurde: Der Schaufellieferant für die Gärtner hat sich verschluckt.

Black Friday und Cyber Monday könnten der Turbo für Wirecard sein

15 Jahre fest – Top oder Flop

Wie gesagt ist Qiagen in einer Umbruchphase und wagt einen Neuanfang: Qiagen bindet sich aktuell für 15 Jahre an Illumina, Top oder Flop. Man setzt im Bereich Forschung jetzt alles auf eine Karte. Ziel ist es die Verfügbarkeit und den Einsatz NGS-basierter In-vitro-Diagnostik-Kits (IVD) samt Begleitdiagnostika im Rahmen des Patientenmanagements zu erweitern.

ADO Properties im S-DAX notierter Immobilienwert ist in einer interessanten Situation

Gemäß der Vereinbarung erhält QIAGEN nicht-exklusive Rechte an der Entwicklung und weltweiten Vermarktung der IVD-Kits für den Einsatz auf den Systemen MiSeq™ Dx und NextSeq™ 550Dx von Illumina. Weiterhin umfasst die Vereinbarung Rechte bezüglich einer Ausweitung der Partnerschaft auf zukünftige Illumina-Systeme für diagnostische Anwendungen. Darüber hinaus sondieren beide Partner Optionen für QIAGEN im Bereich der Entwicklung und Vermarktung von Begleitdiagnostika, die auf den TruSight-Oncology-Tests von Illumina basieren und die ein umfassendes genomisches Profiling von Tumorproben im Rahmen der Immuntherapie ermöglichen.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

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Ungeklärte Nachfolge drückt zusätzlich

Peer M. Schatz hat das Unternehmen am 7.10. 2019 informiert, dass er bei QIAGEN als CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung zurücktritt. Er wird QIAGEN weiterhin als Berater des Aufsichtsrates zur Verfügung stehen und in den kommenden Wochen in diese Rolle wechseln. Der Aufsichtsrat beginnt jetzt die Suche nach einem ständigen CEO. In der Zwischenzeit wird Thierry Bernard, Senior Vice President, zuständig für das Geschäftsfeld Molekulardiagnostik, interimistisch als CEO fungieren und im Tandem mit CFO Roland Sackers zusammenarbeiten.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Viel Verantwortung für Thierry Bernard, Senior Vice President, bis ein Neuer für den CEO-Posten gefunden wird. Oder bestimmt den bereits der neue Mehrheitsaktionär oder alleinige Aktionär?

Aktuell (02.12.2019 / 08:11Uhr) notieren die Aktien der Qiagen N.V. im Xetra-Handel zum Handelsschluss Freitag mit einem Plus von +0,08 EUR (+0,21 %) bei 38,99 EUR.

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