Aareal – jetzt wird’s spannend. Squeeze Out. Hat sich die Geduld gelohnt?

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Aareal setzt dynamische operative Performance im dritten Quartal fort

Aareal Bank – ein Unternehmen, das neben einem interessanten Stammgeschäft, niedriger Bewertung auch durch die Themen Digitalisierung und Software interessant wurde für Private Equity. Mit normalerweise gutem Gespür für Unterbewertungen, Wachstumschancen und hohe Renditen als Übernahmeziel identifiziert.Und mehrheitlich übernommen – übrig geblieben sind „einige freie Aktionäre“, die sich ausgerechnet hatten, dass es Sinn machen könnte „dabeizubleiben“. Entweder bis zu einem der Natur der Sache nach zu erwartendem Exit durch Relisting ( gerade bei der Renk AG zu sehen) oder Verkauf an andere Hedgefonds oder Wettbewerber durch die neuen Mehrheitseigentümer nach einer angestrebten wesentlichen Wertsteigerung der übernommenen Entities. Oder bis zu einem Squeeze Out mit entsprechender Ermittlung des „fairen Abfindungspreises“ – oft vor Gericht noch „aufgebessert“.

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Squeeze Out – Ziel erreicht für die Aareal Bank Aktionäre. Hoffnung für Holidaycheck. Centroterm. LS Invest. Software AG. home24. Und einige andere, wo noch freie Aktionäre an Bord verharren…

Ab 75% Beteiligungsquote ist der Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags möglich, auch die Auflösung der Gesellschaft könnte beschlossen werden. Und für die freien Aktionäre die wichtigere Schwelle: Ab einer Beteiligung von 95% ist ein aktienrechtlicher Squeeze-Out möglich, wobei die Schwelle für den Mehrheitsaktionär durch Kapitalerhöhungen ohne Bezugsrecht auch erreicht werden könnte, ohne dass „freie Aktionäre“ ihre Aktien an den Mehrheitsaktionär verkaufen. Beim Squeeze-Out wird der freie Aktionär quasi enteignet und das mit dem Recht auf eine Bar-Abfindung.

Aareal Kurse an der Börse Hamburg deutlich über Delistingangebot – man will mehr!

Und die Höhe dieser Abfindung soll „angemessen“ sein  – dieser unbestimmte Rechtsbegriff öffnet die Tür für Klagen gegen den ermittelten Abfindungspreis, was häufig zu Besserungen der Abfindungsangebote für die Aktionäre führt. Ausgangsbasis sollte der Angebotskurs beim Delisting sein – 32,00 EUR. Und in Hamburg erwartet man wohl mehr – 34,22 EUR Kurs um 12:24 Uhr.  Wobei ein Squeeze-Out häufig jahrelang auf sich warten lässt und auch nicht immer als „Abschied“ von den Kleinaktionären gewählt wird. Bei Aareal will man stattdessen den schnellen Squeeze Out. Erwartet man kurzfristige wesentliche Wertsteigerungen und will diese nicht teilen? Egal:

„Atlantic BidCo hat sich mehr als 95 % der Aktien der Aareal Bank AG gesichert – Einleitung eines Squeeze-out der Minderheitsaktionäre beabsichtigt.“ (CN,22.11.2023)

So heisst es in der aktuellen Presseerklärung des Mehrheitsaktionärs der Aareal Bank. Schneller als gedacht sind die Hedgefonds, die von Advent und Centerbridge faktisch kontrolliert werden, mit über 95% der Aktien an dem Frankfurter Immobilienfinanzierer beteiligt. Im Rahmen eines Delistingangebots konnte man den 90,71% Anteil weiter zu erhöhen – um insgesamt 4,31%. Im Rahmen des Delisting-Erwerbsangebots der Atlantic BidCo an die Aktionäre der Aareal Bank wurde für rund 4,31 % der Aktien der Aareal Bank angenommen. Die Annahmefrist für das Delisting-Angebot endete um Mitternacht (MEZ) am 21. November 2023, endgültige Ergebnisse am 24. November 2023. Und die Abwicklung des Delisting-Angebots soll voraussichtlich am 8. Dezember 2023 erfolgen.

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Delisting – 4,31% bekamen wohl kalte Füsse. Bangemachen hat funktioniert. Irritierend.

Denn solange der Hamburger Börsenplatz für gedelistete Aktien einen relativ liquiden Handelsplatz bietet – aufgrund des verringerten Volumens an freien Aktien immer limitiert agieren. Nach einem spannenden Kampf um die Aareal Bank und deren wertvoller Softwaretochter in 2022 zog sich der Übernahmeprozess relativ lange hin – erst im September 2023 wurde das Delistingangebot angekündigt. Aber dafür konnte man jetzt – schneller als erwartet – die 95%-Schwelle durch das Delistingangebot erreichen. So muss man nicht zu weiteren Schritten greifen.

Perspektivaktie, die von den Kurszetteln in Frankfurt und XETRA seit dem 21.11. verschwunden ist. Und demnächst auch aus den Depot’s der verbliebenen knapp 5% freien Aktionären. Offensichtlich will sich Advent die Früchte des Investitionsprogramms in die hoffnungsvolle Tochter und das Stammgeschäft alleine sichern. Fragt sich nur zu welchem Abfindungspreis wird das möglich sein? Zuerst sprechen jetzt die Gutachter und dann wahrscheinlich die Gerichte. Üblicherweise befinden sich unter den knapp 5% verbliebenen Aktionären auf Abfindungsklagen spezialisierte Fonds oder Profis, die versuchen „mit Nadelstichen und Verzögerungstaktiken“ noch etwas mehr rauszuholen… die letzten Zahlen waren so schlecht nicht. Auch wenn etwas mehr Zeit den freien Aktionären wohl mehr Teilhabe an den wachsenden Umsätzen der Softwaretochter im Rahmen der Bewertung gebracht hätte.
Aktueller Kurs in Hamburg – jetzt der wesentliche Handelsplatz der Aareal Bank – 34,22 EUR um 12:17 Uhr. Deutlich über dem Delistingangebot von 32,00 EUR.

 

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