Die 3U HOLDING AG kappt ihre Erwartungen für 2025. Statt der bislang avisierten 62–66 Mio. € Umsatz peilt der Konzern nun 54–56 Mio. € an (2024: 55,8 Mio. €). Besonders schmerzhaft: Beim Ergebnis stellt der Vorstand ein negatives EBITDA von –2,5 bis –3,5 Mio. € in Aussicht – nach +3,8 Mio. € im Vorjahr und zuvor lediglich vage „negativ“ angekündigt.
SHK-Markt im Gegenwind: Maßnahmen verpuffen vorerst
Auslöser ist das anhaltend trübe Umfeld im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK)-Markt. Unsichere politische und konjunkturelle Rahmenbedingungen bremsen die Investitionsfreude, Bestellungen bleiben aus. 3U kontert zwar mit breiterem Produktspektrum, neuen Segmenten und mehr Vertriebspower – doch die Effekte reichen kurzfristig nicht, zumal Restrukturierungskosten im SHK-Onlinehandel aufs Ergebnis drücken.
9M25-Zahlen: Stabil dort, Schwäche hier
Operativ zeigen die ersten neun Monate 2025 ein gemischtes Bild:
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Umsatz: ca. 41,3 Mio. € (9M24: 42,1 Mio. €) – leichter Rückgang
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EBITDA: ca. –1,9 Mio. € (9M24: +3,5 Mio. €) – deutlicher Einbruch
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ITK und Erneuerbare Energien laufen plangemäß, die Holding ebenfalls – die Delle kommt primär aus SHK.
3U Holding Einordnung für Anleger: Nebenwert im Übergang – Chance erst mit Bodenbildung
Die Story dreht sich kurzfristig um Cash- und Ergebnissicherung sowie die Neuaufstellung des SHK-Geschäfts. Für Nebenwerte-Investoren heißt das:
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Chancen: Gelingen die Restrukturierung und eine Nachfrage-Normalisierung im SHK-Markt, kann 3U von niedriger Erwartungshaltung profitieren. ITK und Erneuerbare geben etwas Rückhalt.
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Risiken: Makro und Regulierung (Förderlogik, Energieauflagen) bleiben Stolpersteine; zusätzliche Sondereffekte aus der Reorganisation sind möglich.
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Katalysatoren: Belege für Margenstabilisierung im SHK-Onlinehandel, Auftragsimpulse durch politisch klare Leitplanken sowie Transparenz zum Kostenpfad.
Blick über den Tellerrand: Zyklische Nervenprobe bei Bau- und Haustechnik
Auch andere Small Caps aus Bau-/Haustechnik spüren die Kaufzurückhaltung: Projekte werden geschoben, Budgets gekappt, Onlinekanäle kämpfen mit Preisdruck. Wer investiert, setzt auf Turnaround-DNA – und braucht Geduld, bis Förderrahmen und Zinsen ein freundlicheres Umfeld schaffen.











