Verve Aktie leidet unter „nicht besonders charmanten“ Ergebnissen. Temporär oder dauerhaft ist die Frage.

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Verve früher Media and Games Invest

Verve Group ist im SDAX. Mit dem schwenk der ehemaligen Media and Games Invest SEauf den neuen Unternehmensschwerpunkt intelligente Werbung/Digital Media will man hoch hinaus.Und jetzt das: Stagnierende Umsätze im Q3. Dazu Integrationsprobleme.

Das Image des immer wieder durch erfolgreiche, grössere Zukäufe wachsenden Konzerns bekommt Risse. Und mehr als früher ist nun das Management gefordert die Probleme überzeugend zu lösen – und gleichzeitig in einem derzeit schwierigen Werbemarkt zu Lasten des Wettbewerbs zu wachsen. Gestern musste bereits die in der gleichen Branche tätige YOC mit schwachen Zahlen leben – wobei man zumindest beim Umsatz zulegne konnte, „nur“ bei der Profitabilität musste man Abstriche machen. 

Und heute dann bei Verve direkt zwei Probleme: Umsatzstagnation und Profitabilitätsprobleme.

Abgestraft an einem schwachen Handelstag mit kräftigen Kurseinbussen. Und wie geht’s jetzt weiter mit dem hoffnungsvoll in den SDAX gestartetem Werbespezialisten? Hat die Aktie Zukunft? Oder werden die immer wieder sich zu Wort meldenden Bedenkenträger Recht behalten? Worum ging es heute?

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Um „wenig charmante“ Ergebnisse, wie man etwas unglücklich bei Verve formuliert.

Zumindest auf den ersten Blick, wie man natürlich versucht zu relativieren. Und hier Ausführliches zu den veröffentlichten Zahlen, dem Ausblick. Den Chancen, den Risiken. Vielleicht wird ja doch Alles gut? Die Verve Group präsentiert für die ersten neun Monate 2025 ein zwiespältiges Bild, das von strategischen Weichenstellungen sowie möglicherweise nur kurzfristigen Ergebnisbelastungen geprägt ist.

Zunächst zu den negativen Aspekten: Obwohl der berichtete Nettoumsatz im dritten Quartal um 25 % stieg, ist dieser Anstieg hauptsächlich auf eine Änderung der Bilanzierungsregeln zurückzuführen. Auf vergleichbarer Basis (like-for-like) gab es tatsächlich einen leichten Rückgang von 3 %. Darüber hinaus sind die bereinigten Ergebniskennzahlen deutlich unter Druck geraten; denn das bereinigte EBITDA fiel um 22 %  und das bereinigte Nettoergebnis sogar um 90 % ein. Und CEO und Hauptaktionär Remco Westermann räumt unumwunden ein: „Es steht außer Frage, dass unsere Ergebnisse des dritten Quartals auf den ersten Blick nicht besonders charmant erscheinen.“ 

Gründe für Verve’s Schwäche sind vielfältig.

Das Quartal litt unter einem „deutlich reduzierten Volumen politischer Werbeausgaben“ im Vergleich zum Wahljahr 2024, außerdem belasteten Einmaleffekte wie Abfindungskosten und Integrationskosten im Zuge der Plattformvereinheitlichung das Ergebnis. Zusätzlich schwächten Währungseffekte und Investitionen in neue Vertriebsteams die aktuelle Marge.

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Allerdings und hier zeigt sich die positive Seite, habe das Unternehmen im dritten Quartal entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft umgesetzt. Denn die erfolgreich abgeschlossene Vereinheitlichung der zentralen Softwareplattformen führe bereits zu Effizienzgewinnen und einer steigenden Bruttomarge, die sich im Quartalsvergleich auf 37 % verbessert haben soll. Und Westermann ist daher überzeugt: „Auf den zweiten Blick wird jedoch deutlich, wie nachhaltig das zweite und dritte Quartal 2025 die Zukunft unseres Unternehmens prägen werden.“ Zudem verweist er auf den entscheidenden Wettbewerbsvorteil: „den zentralen Trend in der Werbeindustrie – den Verve als eines der ersten Unternehmen im Markt erkannt, umgesetzt und fest in seiner DNA verankert hat.“

Ausblick lässt Aktionäre für Verve hoffen.

Der Ausblick lässt Optimismus aufkommen.  Denn das Unternehmen verzeichne einen „starken Start in das vierte Quartal 2025“ und so verengt man die Prognosebandbreiten. Die strategischen Akquisitionen und die abgeschlossenen Effizienzmaßnahmen, die zu erwartenden Einsparungen von 8 Mio EUR ab 2026 führen sollen, positionieren Verve gut für die kommende Wachstumsphase.

Und so  blickt das Management trotz der kurzfristigen Rückschläge zuversichtlich in die Zukunft, weil die fundamentalen Wachstumstreiber intakt sind und die getroffenen Maßnahmen nun greifen. So zumindest im Wording des Unternehmens. Und in der Vergangenheit konnte die ehemalige Media and Games Invest immer wieder positiv überraschen, auch wenn man Rückschläge vermelden musste. Also kaufen? Für Chartisten eine Visualisierung:

Chart: Verve Group Aktie, Entwicklung im Vergleich zur Verve Group. Powered by Goyax.de

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