SDAX – Aktie von Schaeffler nach ersten sechs Monaten weiter deutlich über Ausgabepreis

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Die Schaeffler AG (ISIN: DE000SHA0159) hat den Konzernumsatz im letzten Geschäftsjahr um über 9% gesteigert, während das EBIT und der Gewinn aufgrund von Sondereffekten zurückgingen.

Die Aktie notiert am frühen Nachmittag nahezu unverändert zum gestrigen Schlusskurs bei 14,52 EUR. Mit Blick auf den Börsengang vom 9. Oktober 2015 liegt das Papier +16,16% über dem Ausgabepreis von 12,50 EUR.

Anstieg beim Umsatz, doch Sondereffekte belasten das Ergebnis

Der Automobil- und Industriezulieferer aus Herzogenaurach steigerte seinen Umsatz von 12,12 Mrd. EUR in 2014 um +9,08% auf 13,23 Mrd. EUR. Ein Großteil des Anstiegs ist jedoch auf Währungseffekte zurückzuführen, währungsbereinigt betrug das Umsatzplus +3,5%.

Das EBIT blieb hingegen mit 1,40 Mrd. EUR aufgrund von Rückstellungen für das im Frühjahr 2014 abgeschlossene EU-Kartellverfahren und wegen der Kosten für die Restrukturierung unter dem des Vorjahres (1,52 Mrd. EUR). Das entspricht einem Rückgang von -8,57%. Von diesen Sondereffekten bereinigt, stieg das EBIT aber mit 1,68 Mrd. EUR um 9%.

Der Gewinn schmälerte sich von 654 Mio. EUR in 2014 auf 591 Mio. EUR. Mit verantwortlich dafür war neben den genannten Sondereffekten unter anderem auch die um 20% höher vorgenommenen Investitionen des Konzerns. Schaeffler investierte im letzten Jahr 1,03 Mrd. EUR in neue Produkte und Technologien sowie in die Erweiterung des globalen Produktionsnetzwerkes. Ein Jahr zuvor waren es noch 857 Mio. EUR.

Automotive-Sparte wächst schneller als der Markt

Wachstumstreiber war im vergangenen Jahr die Sparte Automotive, die gleichzeitig weiterhin für den Hauptanteil der Einnahmen im Konzern verantwortlich ist. Der Umsatz stieg hier von 8,99 Mrd. EUR (2014) um +11,21% auf nunmehr 9,99 Mrd. EUR. Währungsbereinigt betrug der Zuwachs +5,8%. Damit entwickelte sich die Sparte deutlich besser als der weltweite Markt für PKWs und leichte Nutzfahrzeuge, der laut Schaeffler 2015 nur um +1% zulegte. Das EBIT vor Sondereffekten verbesserte sich von 1,26 Mrd. EUR auf 1,36 Mrd. EUR.

Bei der Industriesparte verzeichnete Schaeffler einen Zuwachs von 3% auf 3,23 Mrd. EUR (2014: 3,14 Mrd. EUR). Währungsbereinigt ergab sich hier jedoch ein Rückgang von -3,2%. Das EBIT vor Sondereffekten stieg von 301 Mio. EUR auf 314 Mio. EUR.

Aktie aktuell über 16% über dem Ausgabekurs 

Beim IPO im Oktober letzten Jahres lief nicht alles rund. Zunächst verschob man aufgrund der VW-Abgasaffäre und wegen dem allgemein unruhigen Börsenumfeld den Börsengang vom 05. Oktober um vier Tage auf den 9. Darüber hinaus platzierte man statt der avisierten 166 Mio. Aktien zu 14 EUR je Aktie lediglich 75 Mio. Aktien zu einem Ausgabepreis von 12,50 EUR.

Danach lief das Papier bis zum 03. Dezember jedoch bis zum bisherigen Allzeithoch von 17,47 EUR. Damit lag die Aktie binnen zwei Monate knapp +40% über dem Ausgabepreis. Im Weiteren rutschte der Kurs aber in der allgemeinen Korrektur an den Börsen wieder bis auf aktuell 14,52 EUR, noch immer +16,16% über dem Emissionspreis von 12,50 EUR.

Doch wie geht es nun weiter? Der Vorstand von Schaeffler geht für das laufende Jahr von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von +3% bis +5% aus. Die EBIT-Marge wird zwischen 12% und 13% erwartet und der Free Cash Flow soll 600 Mio. EUR betragen.

Ferner will das Unternehmen den Aktionären auf der Hauptversammlung am 22. April eine Dividende von 0,35 EUR je Vorzugsaktie sowie eine einmalig geplante Sonderdividende in Höhe von 0,15 EUR vorschlagen. Dies entspricht somit einer kumulierten Dividendenrendite von 3,44%.

Profitieren dürften davon allerdings vor allem Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihr Sohn Georg Schaeffler, die 89,2% der Aktien halten. Beim IPO wurden seinerzeit Privatinvestoren ausgeschlossen und nur 10,8% wurden seitens institutioneller Investoren gezeichnet.

Für die Zukunft strebt das Unternehmen jedoch einen Streubesitz von 25% an. Ob die Hauptaktionärin bereits mit Ablauf der vorgegebenen Haltefrist am 9. April weitere Aktien verkaufen wird, bleibt dabei abzuwarten.

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