Rheinmetall zeigt es wieder allen Zweiflern. Aktie vervielfacht seit Beginn des Ukrainekrieges. Und trotzdem sehen immer wieder die Marktteilnehmer Gründe für höhere Kurse. Heissgelaufen, schon oft gehört über die Düsseldorfer – aber immer neue Rekrode sprechen eine kalre Sprache.
Noch sehen die Anleger, Trader, Investoren und Analysten immer wieder Gründe für höhere Kurse. Und dabei geht es nicht um den typischen Hype bei „Modeaktien“, wie den Wasserstoffs oder Internetwerten, die in der Bubble Bewertungen von einem hundert- oder sogar tausendfachen ihrer Umsätze (!) gesehen haben.Einem soliden Geschäftsmodell steht eine über einen definitv längeren Zeitraum kräftig erhöhte und steigende Nachfrage gegenüber. Und die Frage ist, ob es den Defnesewerten, in diesem Fall Rheinmetall, gelingt die explodierende Nachfrage zu weiterhin hohen Margen zu befriedigen. Dabei gilt es Kapazitäten auszubauen – und das nicht zu Lasten der Effektivität und Rentabilität.
The Platform Group AG kauft immer weiter zu. Und es passt – erhöhte Prognose lenkt Blick auf die Aktie, die anspringt. Weiter so?
Renk schafft es durch eine Kooperation die Produktionskapazitäten zu erweitern – spannender Ansatz. Dazu aufkommende Übernahmephantasie.
2G Energy Aktie dauerhafter Profiteur der Energiewende – Klarheit in Deutschland lässt Aufträge im Inland sprudeln.
Wahnsinn mit Methode? Rheinmetall plus 5,97%, Renk plus 6,21% und Hensoldt plus 4,38% – Momentaufnahme 14:25 Uhr.
Was ist der Grund für diesen Kaufrausch? Fakten, harte Fakten, die offensichtlich immer mehr Anleger von den Wachstumsperspektiven der Defensewerte überzeugen. Denn Rheinmetall liefert – wieder einmal muss man sagen – ab! Und da es aus der Ukraine immer noch keine Fortschritte der laufenden Gespräche zwischen dem ungleichgewichtigenTriangel Putin, Trump mit dem Leichtgewicht Selensky am Katzentisch gibt, ist der Blick rein auf die operativen Ergebnisse des deutschen Defenseschwergewichts gerichtet.
Rheinmetall rockt es.
So selbstbewust beginnt die Meldung der Düsseldorfer: „Rheinmetall AG steigert Umsatz und operatives Ergebnis im ersten Quartal 2025 erheblich und übertrifft die Markterwartungen deutlich – Prognose für das Gesamtjahr wird mindestens bestätigt.“ Man beachte allein das Wording: „mindestens bestätigt“ – man muss kein grosser Seher sein, um sich mental bereits auf eine Prognoseerhöhung in den nächsten Wochen vorzubereiten. Und jetzt zu den Einzelheiten eines wiederum sehr erfolgreichen Quartals:
Auf Basis der vorläufigen Zahlen zum 28. April 2025 werde für das erste Quartal im Vergleich zu dem Vorjahresquartal eine deutliche Steigerung des Umsatzes im militärischen Geschäft von fast 73% erwartet, was einer Steigerung von rund 46% für den Gesamtkonzern auf insgesamt 2,3 Mrd EUR entspricht. Zudem werde eine Steigerung des operativen Ergebnisses im militärischen Geschäft in Höhe von rund 96% erwartet, was wiederum einer Steigerung für den Gesamtkonzern von 49% auf insgesamt 199,0 Mio EUR entspricht. Damit liegen beide Kennzahlen für den Konzern deutlich über den Markterwartungen von 1,9 Mio EUR für den Umsatz und 165,8 Mio EUR für das operative Ergebnis. Auf Basis der vorläufigen Zahlen beträgt die operative Ergebnismarge 8,7%, womit sie nah an der Markterwartung von 8,6% liegt.
Verteidigung ist stark – Automotive-Part wird derzeit „mitgeschleppt“.
Und die Perspektiven stimmen – sollte noch längere Zeit weitergehen. Der Rheinmetall Backlog erreicht bedingt durch mehrere Großaufträge, ein neues Allzeithoch von rund 62,6 Mrd EUR erreicht. Wenig überraschend kann man mit solchen Voraussetzungen „mindestens“ die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2025 mit einer Steigerung des Konzernumsatzes von 25% bis 30% und einer operativen Ergebnismarge von ungefähr 15,5% bestätigen.
Mutares Aktie taucht ab. Starker 2025 Start kann nicht über 2024 hinwegtrösten. Zumindest im Augenblick.
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Und weiter der eindeutige Hinweis auf die zu erwartende Prognsoeerhöhung: „Dieser Ausblick berücksichtigt noch nicht die Verbesserung des Marktpotenzials, die sich insbesondere in den für Rheinmetall besonders relevanten Märkten in Europa, Deutschland und der Ukraine aufgrund der geopolitischen Entwicklungen in den zurückliegenden Wochen voraussichtlich ergeben wird. Daher wird Rheinmetall korrespondierend mit einer zunehmenden Konkretisierung der jeweiligen Bedarfe der militärischen Kunden im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls Prognoseanpassungen vornehmen.“ (ad-hoc Rheinmetall 28.04.2025)
Defensetrio mit Luft?
Rheinmetall, Renk, Hensoldt. Auch wenn die aktuell erreichten Bewertungsniveaus durchaus einiges vorwegnehmen, so trauen offensichtlich die Märkte den Defensewerten noch einiges zu. Und schaut man sich die Kursentwicklung der letzten Wochen an, so scheint der Hype um die Rüstunsgaktien ungebremst. Und das Momentum stimmt. Mit Orderbüchern, die für Jahre Auslastung bedeuten, die zu Kapazitätserweiterungen förmlich zwingen und bekannt hohen Margen bei Rüstungsgütern, ist zumindest kein operativer Absturz bei den Defenseaktien zu erwarten. Das Ende des Ausblutens der ukrainischen und russischen Jugend ist überfällig! Auch wenn die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen sich hinziehen werden, irgendwann muss eine Lösung kommen. An den Perpsektiven für die Defenseaktien sollte die Entwicklung in der Ukraine nichts ändern.
Sollten man eine Rheinmetall, Hensoldt, Renk oder Leonardo- Aktie in den Blick nehmen, wenn es mal Rücksetzer gibt?
Auffüllen der gähnend leeren Arsenale europaweit, Aufbau einer ernstzunehmenden Militärpräsenz zur europäischen „Sicherheit“, wird neben den bereits entschiedenen Aufrüstungsprogrammen über Jahrzehnte erhöhte Verteidigungsbudgets erfordern – und dank Trumps Drohungen mit immer grösseren Anteil von europäischen Lieferanten oder Herstellern am Auftragsvolumen. Erste Tendenzen hierzu finden sich in der F35-Diskussion um Abschaltautomatik und ersten Auftragsverlagerungen zu europäischen Angeboten, wie in Portugal zuletzt gesehen. Und Rheinmetall – neben den grossen Partnern KNDS und Thales auch mit Beteiligung von Renk – spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des LeoII/Leclerq-Nachfolgers, der das Zeug haben könnte eines gesamteuropäischen, einheitlichen „Panzers“ der neuen Genration. Ab 2040 zur Auslieferung vorgesehen – zeigt die Langfristigkeit der „Sonderkonjunktur der europäischen Defense-Industrie.
Mutares Aktie taucht ab. Starker 2025 Start kann nicht über 2024 hinwegtrösten. Zumindest im Augenblick.
Ob man jetzt aufspringen muss? Wann ist der richtige Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen? Wann der richtige Einstiegskurs? Alles rein theoretische Fragen ohne „die“ richtige Antwort. Nur im Nachhinein kann es eine Antwort geben – und das ist für den Anleger uninteressant. Hier der beeindruckende Langfristchart der Rheinmetall – letzte 5 Jahre. Und ja, da kann man durchaus auch mal an Gewinnmitnahmen denken. Je nachdem, wann man eingestiegen ist.