Rheinmetall rüstet das Heer für die Daten-Ära: 61-Millionen-Modernisierung

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Rheinmetall hebt das Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) in der Altmark technisch auf ein neues Level. Der im Oktober verbuchte Auftrag der Bundeswehr über knapp 61 Mio. Euro bringt die Großinitiative „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ (D-LBO) direkt in die zentrale Ausbildungseinrichtung des Heeres. Noch 2025 starten die ersten Leistungen, die vollständige Integration ist bis Anfang 2028 geplant. Im Mittelpunkt stehen der neue digitale Sprechfunk, die Einbindung sämtlicher Battle-Management-Daten in die Übungsleitungszentrale sowie eine umfassend erneuerte IT-Infrastruktur – von Servern bis hin zu Backbones, die die Daten in Echtzeit dorthin bringen, wo sie gebraucht werden.

5G im Feld: Breitband fürs Gefecht der verbundenen Kräfte

Herzstück der technischen Aufrüstung ist eine Breitband-Funkinfrastruktur auf 5G-Basis, die die Übungstruppen mit hohem Datendurchsatz vernetzt. Parallel bindet Rheinmetall die Software „Tactical Core“ der Konzerntochter Blackned an die vorhandene Kommunikationsarchitektur an – ein Baustein, der Sensor-, Positions- und Führungsdaten zusammenführt. Ergebnis: multinationale Interoperabilität im Ausbildungskontext, die NATO-Partnern eine realitätsnahe, gemeinsame Gefechtsdarstellung ermöglicht.

Von der Sprache zum Lagebild: Sitaware wird zum Standard im Training

Schon heute kann das GÜZ Sprache und Position in einer zentralen Auswertesoftware darstellen. Künftig werden zusätzlich alle digitalen Führungsprozesse der in der Bundeswehr eingeführten Systeme „Sitaware Frontline“ und „Sitaware HQ“ für die Ausbildung aufbereitet. Damit wird aus dem Übungsplatz eine Datenfabrik, die das Zusammenspiel von Truppe, Führung und Logistik transparent macht – und Auswertungen liefert, die unmittelbar in Taktik, Ausbildung und Materialplanung zurückspielen.

Strategischer Kontext: D-LBO, TaWAN LBO und der lange Atem der Budgets

Der Auftrag fügt sich nahtlos in die Digitalisierungs-Großaufträge ein, die Rheinmetall seit Ende 2024 akquiriert hat – darunter die IT-Integration in alle landbasierten Plattformen und der Aufbau des Tactical Wide Area Network for Land Based Operations (TaWAN LBO). Für Anleger ist das GÜZ-Mandat mehr als ein Einzeldeal: Es stabilisiert die Digital-Pipeline, stützt den hochmargigen Software-/Service-Mix und erhöht die Folgegeschäfts-Visibilität für Betrieb, Updates und Cyber-Härtung über den gesamten Lebenszyklus. Gleichzeitig bleiben Haushalts- und Terminrisiken Teil des Spiels: Meilensteine bis 2028 müssen sitzen, damit Effizienzgewinne und Lessons Learned schnell in weitere Truppenteile ausgerollt werden.

Einordnung für Anleger: Planbare Digitalisierungserlöse, steigende Eintrittsbarrieren

Die Aufwertung des GÜZ schafft skalierbare Referenzen: Wenn Führungssysteme, 5G-Funk, Tactical Core und Sitaware im Ausbildungslauf robust zusammenspielen, wachsen die technologischen Eintrittsbarrieren – ein Pluspunkt im europäischen Sicherheitsmarkt. Mit dem Schritt in die „D-LBO-ready“-Ausbildung verankert Rheinmetall die Rolle als End-to-End-Integrator zwischen Sensorik, Netzwerk und Führungssoftware. Das stärkt die Bewertungsqualität der Digital-Sparte – und macht die Aktie für Investoren interessant, die auf wiederkehrende Digital-Erlöse innerhalb der Verteidigungsstory setzen.

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