Rheinmetall: Das Beste kommt noch? Pentagon als Gamechanger?

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Rheinmetall Aktie erst am Anfang einer dauerhaften Neubewertung? Klassische Bewertungskriterien lassen Vorsicht aufkommen. Analysten erhöhen jedoch unisono ihre Kursziele mit steigenden Kursen. Natürlich als Reaktion auf neue Aufträge, Übernahmen – wie zuletzt im Marinebereich – lassen neue Dimensionen möglich werden.

Besonders spannend könnte die eigentlich nichtssagende Pressemeldung vom 10.12.2025 sein. Diese leist sich wie ein Bewerbungsschreiben für das Pentagon. Rheinmetall wittert für die US-Tochte rim Dunstkreis des Trumpismus ganz neue Möglichkeiten. Clever spielt man die Weltmachtkarte, Unabhängiogkeit und ist sogar bereit Strukturen des Pentagon zu akzeptieren. Was man dafür bietet? Erfolge und Erfahrung im kurzfristigen Aufbau von Kapazitäten für Artilleriemuniton. Möglicher Bewertungsschub? Aktienkurs vor weiterem Höhenflug?

Aktien KW 50 FED spielt mit, Höchststände in Spuckweite, aber Schwung kommt nicht. News. Nordex, Softing, ThyssenKrupp, Hapag Lloyd, Evotec, Rheinmetall,TKMS, Delivery Hero…

Rheinmetall – 6 News dieser Woche.  Die neue Normalität für ein entstehendes Defenseschwergewicht?

Die vergangenen Tage haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, warum Rheinmetall im Fokus der Anleger steht: Feuerwerkshow operativer Erfolge mit Auftragseingängen im Wert von insgesamt über einer halben Milliarde Euro und eine strategische Offensive im lukrativsten Rüstungsmarkt der Welt. Für Aktionäre stellt sich die Frage: Rechtfertigen diese fundamentalen Nachrichten die bereits kräftig gestiegene Bewertung der Aktie – und eröffnen sie sogar neue Kurschancen?

Die News der Woche: Ein operativer Kraftakt.

Innerhalb von nur fünf Tagen meldete der Dax-Konzern gleich fünf bedeutende Erfolge, die von der breiten und tiefen Wertschöpfungskette des Konzerns zeugen. Dazu eine Bewerbung ans Pentagon.

8. Dezember – Ein Mega-Auftrag für Panzermunition.

 Die Bundeswehr bestellt weitere 120-mm-Panzermunition für den Leopard 2 im Wert von mehreren hundert Millionen Euro. Dieser Abruf aus dem im Juli 2023 auf 4 Milliarden Euro aufgestockten Rahmenvertrag unterstreicht die systematische Auffüllung der Arsenale und Rheinmetalls Rolle als „bedeutender Lieferant“ in diesem Kernbereich.

10. Dezember – Zwei strategische Schritte: Integration und Expansion.

Gleich zwei Meldungen zeigen den langen Atem des Konzerns: Erstens sichert sich Rheinmetall UK einen Auftrag der NATO NSPA zur Lieferung des hochmodernen „Trailblazer“-Fahrersichtsystems für britische Raketenwerfer (M270 A2 MLRS) – ein weiterer Bastein in der Vereinheitlichung der britischen Gefechtsfahrzeugflotte. Zweitens kündigt der Konzern die Übernahme der Muni Berka GmbH an, um kritische Lagerkapazitäten für die explodierende Munitionsproduktion zu schaffen. Vorstandsvorsitzender Armin Papperger betont die strategische Absicht: „…investieren wir ein weiteres Mal für die Sicherheit und die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes.

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Und immer noch spannend: Adi Drotleff und Markus Pech im Doppelpack – Interview – Mensch und Maschine operativ stark. Aktienkurs lässt Raum für Phantasie.
11. Dezember – Weitere Ausstattung für die Bundeswehr.

Ein weiterer Abruf über 50.000 Sätze des Sprechsatzes mit Gehörschutzfunktion (SmG) im Wert von über 130 Millionen Euro netto. Der zugrundeliegende Rahmenvertrag hat ein Gesamtvolumen von rund 400 Millionen Euro. Damit unterstreicht Rheinmetall seine „führende Rolle im Bereich der Soldatenausrüstung“, die vom Infanterist der Zukunft bis zum international vermarkteten System „Gladius“ reicht.

12. Dezember – Ein Großauftrag aus den Niederlanden.

Das niederländische Verteidigungsministerium bestellt eine „zweistellige Zahl“ der hochmodernen Skyranger-30-Luftverteidigungssysteme. Dabei bewegt sich der  Auftragswert im „hohen dreistelligen Millionenbereich“. Und besonders bemerkenswert, das die „bislang einzigartige“ Konfiguration für mobile und stationäre Einsätze  bereits auf Interesse weiterer NATO-Partner stossen soll. Und der Geschäftsführer Oliver Dürr kommentiert: „Dieser jüngste Auftrag festigt die Position Rheinmetalls als Weltmarktführer im Bereich der kanonenbasierten Luftabwehr.

TKMS – Defensewert mit Charme. Riesenorderbuch plus gesprengte Ketten. Top.
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Und versteckt zwischen gewonnenen Aufträgen – DAS.

11. Dezember – strategische Botschaft an das Pentagon. In einer ausführlichen, werbenden Pressemitteilung positioniert sich „American Rheinmetall Munitions“ als Problemlöser für die kritische Munitionsknappheit der USA. Dabei präsentiert man sich als Partner mit einem „bewährten, einsatzbereiten Plan“, der „globale Erfahrung in U.S.-amerikanische Bereitschaft umsetzen“ kann. Und der Tenor ist klar: Rheinmetall hat die Lösung für das drängendste Kapazitätsproblem der US-Streitkräfte. „Wir haben diese Anlagen bereits gebaut. Die Designs sind bewährt, und wir sind bereit, sie jetzt hierher zu bringen und schnell voranzukommen“, so Chris Battagliese, Director of Business Development Rheinmetall USA.

Rheinmetall, eine Bewertungsfrage: Fundament vs. Erwartungen.

Rheinmetalls Aktie hat in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Performance hingelegt, getrieben vom „Zeitenwende“-Narrativ und einer explodierenden Nachfrage nach Rüstungsgütern. Und dies wirft die berechtigte Frage auf: Ist die Bewertung bereits überzogen? Hierzu liefern die jüngsten Nachrichten liefern starke Argumente für die Fundamentaldaten:

  • Sichtbarkeit & Prognostizierbarkeit: Die langlaufenden Rahmenverträge (wie der 7-jährige SmG-Vertrag) und Projekte mit Lieferungen bis Ende 2029 (Skyranger) schaffen enorme Planungssicherheit und einen stabilen Umsatzpipeline.

  • Margenstabilität & Qualität: Die Aufträge sind nicht nur volumensstark, sondern beinhalten häufig umfassende Logistik-, Wartungs- und Integrationspakete, die langfristig ertragreiche Dienstleistungsgeschäfte generieren.

  • Diversifizierung der Cashflows: Die Meldungen zeigen die Breite des Portfolios: Von High-Tech-Luftverteidigung über individuelle Soldatenausrüstung bis zur kritischen Munitionsproduktion. Dies reduziert das Abhängigkeitsrisiko von einzelnen Großprojekten.

Wo liegen die weiteren Kurschancen?

Und die aktuellen News deuten auf drei konkrete Wachstumshebel, die das nächste Bewertungskapitel schreiben könnten:

  1. Der US-Markt: Die nächste Dimension. Die Mitteilung vom 10. Dezember ist mehr als Werbung. Sie ist ein strategisches Positionspapier, das gezielt die Schwachstellen im US-Beschaffungssystem adressiert. Sollte es Rheinmetall gelingen, als Schlüsselpartner für den Aufbau der US-Munitionskapazitäten etabliert zu werden – sei es im GOCO-Modell oder anderen Konstruktionen –, eröffnet sich ein Markt in einer vollkommen neuen Größenordnung. Dies ist der potenziell größte Kurskatalysator.

  2. NATO-Referenzwirkung („Follow-on Orders“). Der niederländische Skyranger-Auftrag ist ein Paradebeispiel. Die „einzigartige Konfiguration“ und die Tatsache, dass bereits ein weiteres NATO-Land Interesse bekundet hat, zeigen den Multiplikatoreffekt. Erfolgreiche Projekte innerhalb des Bündnisses fungieren als Testimonial und Türöffner für Folgeaufträge bei anderen Verbündeten.

  3. Vom Hardware-Lieferanten zum System-Integrator. Rheinmetall verkauft nicht mehr nur Kanonen oder Kopfhörer. Es liefert integrierte Lösungen: Die Skyranger-Plattform inklusive Einbindung in die bestehende Luftverteidigungsarchitektur, Simulatoren und Logistik. Der SmG inklusive Integration in Helme und Funkgeräte. Diese Dienstleistungstiefe bindet Kunden langfristig, sichert wiederkehrende Einnahmen und hebt die Margen.

Delivery Hero – „Wir haben verstanden.“. Aktienkurs dankt es. 
Diesmal könnte es aber durchaus klappen – Softing in 2026 auf der Erfolgsspur?

Fazit: Fundament legt Basis für nächste Etappe

Das aktuelle News-Feuerwerk ist keine bloße Marketingshow, sondern spiegelt die operative Schlagkraft eines Konzerns wider, der sich in einer historisch einzigartigen Nachfragesituation befindet. Die Aufträge rechtfertigen die gestiegene Bewertung, indem sie das prognostizierte Wachstum mit konkreten, langfristigen und hochwertigen Umsätzen untermauern.

Und die größten Kurschancen liegen jedoch aktuell vor allem in der Realisierung des US-Potenzials und der weiteren Skalierung der Systemintegrations-Expertise im Bündnis. Denn sollte der Vorstoß von American Rheinmetall Munitions bei Pentagon und Kongress auf fruchtbaren Boden fallen, könnte dies den Beginn einer neuen Wachstumsdimension markieren. Dabei könnte die aktuelle Aktien-Bewertung in diesem Licht als Ausgangsbasis für eine langfristige strukturelle Wachstumsstory betrachtet werden.

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