Rheinmetall Aktie lieferte eine Topperformance in den letzten Jahren, aber wie lange noch? Aktuell positioniert sich die UBS mit einem Kursziel von 2.500,00 EUR und einem klaren BUY. Was stützt diesen Optimismus – laut UBS würde die „bessere Berechenbarkeit des Geschäfts nach 2030“ diese Kurszielerhöhung rechtfertigen.
Und daneben setzt dass Management auf Expansion, Wachstum. In diesem Zusammenhang äusserte sich CEO Pappberger zur „Werftenakquise“ vor kurzem. So könnte die geplante Übernahme von Blohm+Voss als Bestätigung für eine aggressive Expansionsstrategie gesehen werden. Gestützt durch „explodierende“ Nahcfrage nach europäischen Defensegütern. Konzernchef Armin Papperger positionierte die Traditionswerft als künftige „Schlüsselwerft“, um die stark wachsenden Kapazitätsbedürfnisse des Rüstungsriesen zu bedienen. Diese Akquisition sei ein zentraler Baustein im Bestreben, die Belegschaft von aktuell 40.000 auf langfristig 70.000 Mitarbeiter auszubauen.
Rheimetall hat ein „überquellendes Auftragsbuch“ – rund 65 Milliarden Euro.
Und laut Papperger könnte sich das in absehbarer Zeit sogar verdoppeln. Die Übernahme der Lürssen-Werften, die vorbehaltlich der Kartellfreigabe Anfang 2026 abgeschlossen sein soll, soll dazu beitragen, diese gewaltige Auftragslage abzuarbeiten und neue Geschäftsfelder in der Marine zu erschließen. Für Investoren signalisiert dies ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem, organischem und anorganischem Wachstum und die Fähigkeit des Managements, strategische Chancen zu ergreifen. Insgesamt festigt der Schritt ins Marine-Geschäft Rheinmetalls Position als führender europäischer Rüstungskonzern mit klarer Perspektive.
Gestern kam ein weiterer Baustein hinzu – Rheinmetall baut in Lettland.
Rheinmetall expandiert seine Produktionskapazitäten für Artilleriemunition erneut, diesmal in der Republik Lettland. Gemeinsam mit der lettischen State Defence Corporation gründet das Unternehmen ein Joint Venture zum Bau einer modernen Fertigungsanlage für 155mm-Munition. Und laut Pressemeldung von Gestern wurde die Vereinbarung im Beisein von Lettlands Premierministerin Evika Siliņa in Hamburg unterzeichnet. Das Joint Venture wird zu 51 % von der Rheinmetall Waffe Munition GmbH und zu 49 % von der staatlichen lettischen Gesellschaft gehalten.
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Die geplante Anlage, deren Baubeginn für Frühjahr 2026 vorgesehen ist, soll ab 2027 jährlich mehrere zehntausend Artilleriegeschosse produzieren. Die Investition von 275 Mio EUR in Lettland wird etwa 150 hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und lokale Unternehmen in die Wertschöpfungskette einbinden. Die produzierten Munition soll sowohl die lettischen Streitkräfte versorgen als auch für Partnerländer verfügbar sein.
Zufriedene Minen…
Dabei betonte Premierministerin Siliņa: „Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung ist ein klarer Schritt zur Stärkung der Sicherheit Lettlands und zur Entwicklung unserer Verteidigungsindustrie.“ Sie sieht darin Investitionen in die Sicherheit und Zukunft der Bevölkerung. Und Rheinmetall-CEO Armin Papperger bekräftigte: „Wir freuen uns, einen Beitrag zur nationalen Souveränität Lettlands leisten zu können. Gleichzeitig bauen wir mit der Fertigungsanlage unsere Position als weltweit führender Hersteller von Artilleriemunition aus.“ Er kündigte an, dass ähnliche Partnerschaften in weiteren Ländern geplant seien.
Dieses Projekt folgt einem ähnlichen Auftrag in Litauen von Ende 2024 und unterstreicht Rheinmetalls Strategie, die Produktionskapazitäten in Europa dezentral auszubauen. Damit stärkt der Konzern nicht nur die Verteidigungsfähigkeit der NATO-Partner, sondern sichert sich langfristige Produktionskapazitäten in strategisch wichtigen Regionen.
Fazit: Rheinmetall bleibt spannend. Ob jetzt kaufen oder…
Und definitv bleibt die Rheinmetall Aktie einer der spannendsten Werte im europäischen Verteidigungssektor – sowohl wegen des kurzfristigen Rüstungsbooms als auch aufgrund der langfristigen Perspektive im Marineschiffbau. Aber aktuell „hängt“ der Kurs ein wenig fest, trotz UBS-Optimismus, den man mit vielen Analysten teilt. Heissgelaufen? Bestimmt. Aber solange operativ die Zahlen starkes, hochprofitables Wachstum bestätigen, sollte ein Absturz nicht zu tief reichen. Oder? Fundamental stimmts derzeit, ob man zu schnell wächst? Ob es mit der Integration der Zukäufe wirklich immer klappt? Man wird sehen. Bisher macht man einiges richtig in Düsseldorf,