Open Market | niiio finance group erzielt zweistelliges Umsatzwachstum

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Die börsengelistete niiio finance group AG (ISIN: DE000A2G8332), Software-as-a-Service Plattform für Asset und Wealth Management, hat heute den Konzernabschluss für die Gruppe vorgelegt. Darin bestätigt das Fintech die am 5. Mai veröffentlichten vorläufigen Zahlen.

Die niiio-Gruppe, die neben der Konzernholding die hundertprozentigen Tochtergesellschaften DSER GmbH (Portfoliomanagement-Software) und niiio GmbH (White-Label Robo-Advisory) umfasst, steigerte im Geschäftsjahr 2020 den Umsatz um 12 % auf 2,3 Mio. Euro. Das Wachstum resultiert im Wesentlichen aus der erfolgreichen Realisation von Kundenprojekten und der Steigerung der laufenden Lizenzerlöse. Die DSER GmbH steht dabei mit über 95 % weiterhin für den Großteil des Umsatzes der Gruppe. Zudem konnte das Fintech planmäßig die Kosten deutlich senken und erzielte daher ein positives operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 42.000 Euro im Vergleich zu minus 0,6 Mio. Euro im Vorjahr. Das Unternehmen hatte für das Geschäftsjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 10-15 % und ein positives EBITDA prognostiziert.

Lesen Sie hier unser Interview mit Johann Horch: Fintech auf dem Sprung – CEO Horch im Exclusivinterview

Der Personalaufwand reduzierte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 18,2 % auf 1,9 Mio. Euro (2,4 Mio. Euro im Vorjahr). Hintergrund ist die planmäßige Reduktion von Projekt-Mitarbeitern, deren Zahl im Zuge eines Großprojekts im Vorjahr erhöht worden war, sowie Anpassungen von Vertragsstrukturen der Holdinggesellschaft. Zum 31. Dezember 2020 waren in der Gruppe 39 Mitarbeiter beschäftigt im Vergleich zu 36 Mitarbeiter ein Jahr zuvor.

Die Abschreibungen reduzierten sich ebenfalls deutlich auf 2,2 Mio. Euro im Vergleich zu 3,4 Mio. Euro im Vorjahr. Somit konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr auch das Ergebnis unter dem Strich deutlich verbessert werden: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich auf minus 2,1 Mio. Euro im Vergleich zu minus 4,0 Mio. Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis beträgt minus 2,2 Mio. Euro (2019: minus 4,2 Mio. Euro); das entspricht minus 9 Cent pro Aktie. Im Zuge der gestiegenen Umsatzerlöse bei gleichzeitig reduzierten zahlungswirksamen operativen Aufwendungen verbesserte sich auch der operative Cashflow deutlich auf minus 0,3 Mio. Euro gegenüber minus 1,0 Mio. Euro im Vorjahr.

Konservative Prognose für 2021

CEO Johann Horch erklärt: „Wir sind 2020 zweistellig gewachsen und legen aktuell den Grundstein für ein noch deutlich dynamischeres Wachstum ab 2022. Wir haben uns viel vorgenommen und die im Januar 2021 abgeschlossene Kapitalerhöhung war dafür nur ein erster Schritt.“ Seitdem erweitert das Unternehmen wie geplant seine Kapazitäten: Seit 1. Mai 2021 verantwortet Dr. Daniel Berndt als neues Vorstandsmitglied (COO) das operative Geschäft des Fintechs, um die Organisation für das geplante Wachstum weiterzuentwickeln. Anfang Juli 2021 kommen ein neuer Head of Sales mit Branchenerfahrung sowie ein weiterer Vertriebsmitarbeiter an Bord.

Für das Geschäftsjahr 2021 plant die niiio finance group derzeit konsolidiert erneut ein Umsatzwachstum in der Größenordnung von 10-15 %. Die Verstärkung in Management und Vertrieb im Laufe des zweiten und dritten Quartals kann naturgemäß erst in den Folgemonaten sukzessive Wirkung entfalten, jedoch rechnet das Management auch mit positiven Folgeeffekten abgeschlossener Projekte auf die Entwicklung der Lizenzerlöse.

Angesichts des systematischen Ausbaus von Management und Vertriebskapazitäten und entsprechend deutlich steigenden Personalaufwendungen erwartet das Unternehmen für 2021 ein negatives operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und ein weiterhin negatives EBIT. Grund dafür sind die regulären Abschreibungen auf die selbsterstellte Software, die Basis des Geschäftsmodells der DSER und der niiio sind sowie auf den Geschäfts- und Firmenwert der beiden Gesellschaften. Zudem erwartet das Management auf Basis der geplanten Umsatzentwicklung für das Jahr 2021, dass der operative Cashflow im Vergleich zum Vorjahr negativer ausfällt. Dies resultiert aus den geplanten Investitionen in die höhere Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und den Neuaufbau der vertrieblichen Infrastruktur. Die Effekte dieser Investitionen sollen ab dem Jahr 2022 spürbar werden, parallel dazu verfolgt der Vorstand mehrere Optionen, das anorganische Wachstum der Unternehmensgruppe zu steigern.

Mittelfristig erwartet der Vorstand deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Das gilt nicht zuletzt, weil der Kundennutzen der von der niiio finance group entwickelten Software-as-a-Service-Lösungen in der aktuellen Marktlage noch offenkundiger geworden ist und das Interesse an der algorithmischen Optimierung von Wertpapierportfolien signifikant steigen dürfte. Zudem soll die systematische Umsetzung des hybriden Vertriebsmodells (Online plus Offline) dazu führen, dass die entsprechenden Kundengruppen kosteneffizient über den jeweils sinnvollen Kanal erreicht werden können. Daher geht das Management davon aus, dass auf Konzernebene mittelfristig EBITDA-Margen von 10-20% erreichbar sind.

Substanzielle Investitionen in die Zukunft geplant

CEO Johann Horch erklärt: „Unsere internen Strukturen sind klar auf Wachstum ausgerichtet. Nun gilt es, das Investitionstempo zu erhöhen – und darum begeben wir jetzt auch die Wandelanleihe.“ Ende April 2021 hat das Unternehmen den Beschluss zur Begebung einer nicht nachrangigen und unbesicherten Pflichtwandelanleihe im Gesamtnennbetrag von bis zu fünf Millionen Euro bekannt gegeben. Zum einen will die niiio finance group ihre aufgebaute Algo-Expertise nutzen und in den neuen Algo-Robo-Advisor der zweiten Generation und in weitere Algorithmus-Produkte investieren. Zum anderen sind Investitionen in das zentrale Zukunftsprojekt der Entwicklung der Distributed Ledger-Technologie geplant, um mittel- und langfristig die digitale Emission, Verwahrung, Depotführung und den anschließenden Handel von Wertpapieren auf einem Distributed Ledger zu ermöglichen.

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Vor allem aber will die niiio finance group auch mithilfe von Zukäufen wachsen. Horch erklärt: „Dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt, denn der deutsche und europäische Markt der Softwareanbieter rund um das Asset und Wealth Management ist ein Flickenteppich und steht vor einer Konsolidierungswelle, und dabei wollen wir eine führende Rolle spielen. Wir haben bekanntlich ein ambitioniertes Ziel: Mit Hilfe von Zukäufen wollen wir in den fünf Jahren ab 2022 im Durchschnitt um 100 % wachsen.“


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