Die Nordex Group meldet einen Auftrag der EnBW AG über zehn Windenergieanlagen des Typs N175/6.X mit insgesamt 68 MW für den Windpark Derental-Lauenförde (Landkreis Holzminden, Niedersachsen). Die Anlagen stehen auf Betonhybridtürmen mit 179 m Nabenhöhe – inklusive Vollservice. Bau ab April 2027, letzte Inbetriebnahme im September 2027. Der Auftrag erfolgt im Rahmen eines verlängerten Rahmenvertrags zwischen EnBW und Nordex (verlängert im Sommer 2025).
Technologie & Standort: Erträge auch bei schwächerem Wind
Die N175/6.X ist auf Standorte mit geringeren Windgeschwindigkeiten ausgelegt. CEO José Luis Blanco: „Für den Windpark Derental-Lauenförde hat sich EnBW erstmals für unsere moderne N175/6.X-Anlagen entschieden. […] Die Turbinen sind speziell für Standorte mit geringeren Windgeschwindigkeiten konzipiert und gewährleisten mit einer Nabenhöhe von 179 Metern sehr hohe Erträge.“ Für den niedersächsischen Binnenstandort ist die Kombination aus großem Rotordurchmesser und hoher Nabe zentral für den Energieertrag – und damit für die Wirtschaftlichkeit.
Rahmenvertrag als Pipeline-Hebel: Genehmigungs-Turbo spielt Nordex in die Karten
Die Beauftragung fußt auf einem laufenden Rahmenvertrag – ein Hinweis auf Planbarkeit und Cross-Projekt-Synergien bei Einkauf, Logistik und Service. Peter Heydecker (EnBW-Vorstand, Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur) betont die partnerschaftliche Umsetzung und verweist auf die aktuellen Genehmigungsbeschleunigungen, die den Anlagenbedarf steigen lassen. Für Nordex kann das mittelfristig Auftragsbestand und Auslastung stützen.
Einordnung für Anleger: Sichtbares Wachstum, aber Ausführung bleibt Schlüssel
Chancen:
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Produktfokus auf Low-Wind-Standorte erschließt zusätzliche Flächen im Binnenland.
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Servicevertrag erhöht Planumsätze und Marge über den Lebenszyklus.
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Rahmenvertrag mit EnBW als Pipeline-Anker; politischer Rückenwind durch Beschleunigung.
Risiken:
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Langfristige Ausführung (Bau 2027) bindet Kapazitäten – Kosten- und Terminrisiken (Bau, Logistik, Netzanbindung).
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Preis-/Kostenbalance (Rohstoffe, Komponenten, Zinsen) bleibt kritisch für Projektmargen.
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Regulatorische Verschiebungen oder Netzengpässe können Zeitpläne verzögern.
Peer-Blick: Im Onshore-Geschäft konkurriert Nordex mit Vestas und Enercon; nach den Branchenturbulenzen der Vorjahre bleibt Profitabilität je Projekt der entscheidende Differenziator. Der Mix aus neuer Plattform, Serviceumsätzen und Rahmenverträgen ist hierfür ein positives Signal.
Nordex & EnBW im Profil: Skalierung trifft Investitionskraft
Nordex Group: ~57 GW installiert in >40 Märkten, Umsatz 2024 ~7,3 Mrd. €, >10.400 Mitarbeiter, Werke u. a. in Deutschland, Spanien, Brasilien, Indien, USA, Mexiko. Produktfokus auf Onshore-Turbinen 4–6 MW+ für Regionen mit begrenzten Flächen/Netzkapazitäten.
EnBW: Rund 30.000 Mitarbeiter, Versorgung von ~5,5 Mio. Kunden, Fokus auf Erneuerbare sowie Netzausbau. Bis 2030 sind bis zu 50 Mrd. € Investitionen geplant, ~85 % davon in Deutschland; Kohleausstieg bis Ende 2028 (unter Vorbehalt der Rahmenbedingungen), Klimaneutralität 2035 als Ziel.










