Die MAX Automation SE (ISIN DE000A2DA588), Spezialist für Automationslösungen in Industrie, Umwelttechnik und Automotive, gerät im wirtschaftlich angespannten Umfeld 2025 zunehmend unter Druck. Zwar zeigt sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr mit +5,7 % stabilisierend, doch Projektverschiebungen, Investitionszurückhaltung und geopolitische Unsicherheiten haben die Umsatz- und Ergebnisentwicklung deutlich gebremst.
Das Unternehmen senkt nun die Prognose für das laufende Geschäftsjahr spürbar: Statt wie bisher mit 340–400 Mio. Euro Umsatz, rechnet die MAX Gruppe nun nur noch mit 300–340 Mio. Euro. Auch beim EBITDA gibt’s einen Dämpfer: Die neue Spanne liegt bei 12–18 Mio. Euro – vorher war von 21–28 Mio. Euro die Rede. Die Einmalkosten für eingeleitete Kostensenkungsmaßnahmen schlagen zusätzlich zu Buche.
Auftragseingang stabil, aber Umsatz bricht weg
Trotz des positiven Trends beim Auftragseingang (+5,7 % auf 176,5 Mio. Euro) musste MAX im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von fast 18 % auf 154,4 Mio. Euro verkraften. Grund: Projektverzögerungen und eine schwache Auftragslage im Vorfeld. Besonders betroffen: die Bereiche Automotive und Umwelttechnik – zwei Segmente, die derzeit besonders unter globaler Unsicherheit leiden.
Beim EBITDA kam es zum Einbruch: Mit nur 3,9 Mio. Euro (Vj. 15,6 Mio. Euro) fiel das Ergebnis enttäuschend aus. Die EBITDA-Marge sank auf 2,5 % (Vj. 8,3 %).
Cashflow verbessert, Verschuldung stabil
Trotz des Ergebniseinbruchs gelang operativ ein Lichtblick: Der operative Cashflow drehte ins Plus – dank Working-Capital-Reduktion flossen 2,3 Mio. Euro in die Kasse (Vj.: -1,3 Mio. Euro). Auch der Investitions-Cashflow sank durch Immobilienverkäufe deutlich. Die Eigenkapitalquote bleibt mit 54,3 % stabil, die Nettoverschuldung (inkl. Leasing) mit 58,7 Mio. Euro nahezu unverändert.
Verwaltungsratschef Guido Mundt zeigt sich trotz der Herausforderungen kämpferisch: „Mit einem soliden Auftragsbestand, eingeleiteten Kostensenkungen und einer erfolgreichen Refinanzierung sind wir finanziell gut aufgestellt.“
MAX Automation: Q3 soll Wende bringen – Fokus auf Kostendisziplin
Im dritten Quartal sollen die eingeleiteten Sparprogramme greifen, darunter gezielte Maßnahmen zur Fixkostenreduktion. Allerdings: Diese verursachen Einmalkosten im mittleren einstelligen Millionenbereich, die bereits in die neue EBITDA-Prognose eingepreist sind.
Für Anleger*innen heißt das: 2025 wird ein Übergangsjahr, in dem es für die MAX-Aktie vor allem auf die Stabilisierung von Ergebnissen und Auftragseingängen ankommt. Die mittel- bis langfristige Story der MAX Gruppe – Technologiefokus, Umwelttechnik, Automatisierung – bleibt intakt, steht aber aktuell auf Bewährungsprobe.
Fazit: MAX Automation bleibt im Korrekturmodus – Stabilität erst ab 2026?
Das Geschäftsjahr 2025 verläuft bislang unter Plan, aber nicht ohne Hoffnungsschimmer: Ein robuster Auftragseingang, eine solide Kapitalstruktur und operative Cashflow-Verbesserung zeigen, dass MAX handlungsfähig bleibt. Die Herausforderung liegt nun darin, die Projektpipeline zu aktivieren und profitabler zu wirtschaften.
Wer langfristig auf industrielle Automatisierung und Nischenplayer setzt, kann MAX weiter beobachten – ein Einstieg bietet sich aktuell aber nur für risikobereite Investor*innen mit Geduld.