Die Leifheit AG passt ihre Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2025 an. Angesichts einer zunehmenden Konsumzurückhaltung in zentralen Absatzmärkten erwartet der Haushaltswarenhersteller nun einen Konzernumsatz, der leicht unter dem Vorjahresniveau von 259,2 Millionen Euro liegen wird. Ursprünglich hatte das Management ein moderates Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent prognostiziert.
Konjunkturelle Delle trifft auf strukturellen Wandel
Die anhaltend schwache Konsumstimmung – insbesondere in den Kernmärkten – trifft das operative Geschäft spürbar. Gleichzeitig schreitet die strategische Neuausrichtung des Konzerns voran: Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die verbliebene Spritzgussfertigung am Stammsitz in Nassau vollständig an den hochautomatisierten Standort im tschechischen Blatná zu verlagern.
Dort entstehen bereits heute über 80 % der Spritzguss-Produktionsleistung von Leifheit – nun wird die Fertigung vollständig gebündelt. Das Ziel: Technologische Kompetenzen zentralisieren, Skaleneffekte heben und langfristig die Kostenstruktur optimieren.
Investitionen heute – Einsparungen morgen
Die Produktionsverlagerung bringt kurzfristige Belastungen mit sich: Insgesamt rechnet Leifheit mit Einmalkosten von rund 3 Millionen Euro und zusätzlichen Investitionen von 1,6 Millionen Euro im laufenden Jahr. Diese Kosten werden sich insbesondere im zweiten Quartal 2025 deutlich auf das Ergebnis auswirken. Für das erste Halbjahr 2025 wird ein EBIT klar unter Vorjahresniveau erwartet.
Langfristig soll sich die Maßnahme jedoch auszahlen: Ab dem zweiten Halbjahr 2025 rechnet der Vorstand mit jährlichen Kostenvorteilen von rund 2 Millionen Euro – ein entscheidender Hebel zur nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Leifheit – „… sehr gut aufgestellt.“ Smallcap mit Perspektive? Trendwende geklappt. Und mehr. Interview mit dem CEO Alexander Reindler.
EBIT-Ziel angepasst, Ergebnisniveau dennoch stabil erwartet
Trotz der Sonderbelastungen rechnet das Management für das Gesamtjahr 2025 mit einem Konzern-EBIT auf Vorjahresniveau (2024: 12,1 Millionen Euro). Die bisherige Prognose lag bei 15 bis 17 Millionen Euro. Der gestraffte Produktionsverbund soll mittelfristig für neue Ergebnisstabilität sorgen.
Free Cashflow durch Investitionen gedämpft – aber weiterhin positiv
Der durch die Verlagerung bedingte Investitionsaufwand schlägt sich auch in der aktualisierten Cashflow-Erwartung nieder: Der Free Cashflow für 2025 wird nun im mittleren einstelligen Millionenbereich erwartet, statt – wie zuvor prognostiziert – im oberen einstelligen Bereich.
Fazit: Leifheit stemmt sich mit klarer Standortstrategie gegen Markttrends
Die Entscheidung zur Produktionsverlagerung ist ein klares Signal: Leifheit reagiert nicht nur auf kurzfristige Marktschwächen, sondern investiert gezielt in langfristige Effizienzgewinne. Auch wenn Umsatz und Ergebnis kurzfristig unter Druck stehen, schafft der Haushaltswarenhersteller damit die Grundlagen für eine schlankere, resilientere und wettbewerbsfähigere Produktionsstruktur. In einem zunehmend herausfordernden Umfeld ein notwendiger Schritt – mit Perspektive.