Die JOST Werke SE, weltweit führender Hersteller von sicherheitsrelevanten Systemen für Nutzfahrzeuge, trennt sich vom mit Hyva erworbenen Geschäftsbereich Cranes. Käufer ist die Mutares SE & Co. KGaA, die den Bereich als neue Plattform im Segment Goods & Services ausbauen will. Der Umsatz des Kran-Geschäfts liegt bei rund 100 Mio. €, der Vollzug ist für das vierte Quartal 2025 geplant.
JOST hatte nach der Übernahme von Hyva das gesamte Portfolio geprüft und die Kran-Sparte als nicht strategisch eingestuft. Stattdessen liegt der Fokus nun klar auf der Integration des Hydraulik-Kernportfolios und den damit verbundenen Wachstumschancen.
CEO Dürr: Konzentration auf Synergien
„Die schnelle Umsetzung des Verkaufs ermöglicht es uns, uns noch stärker auf die neuen Wachstumschancen unseres Kerngeschäfts zu konzentrieren und die identifizierten Synergien zu realisieren“, so JOST-Chef Joachim Dürr. Ziel sei es, die „AMBITION 2030“-Strategie voranzutreiben und die Post-Merger-Integration mit Hyva zügig abzuschließen.
Operativ will JOST die laufenden Kranprojekte noch abwickeln und mit Mutares einen reibungslosen Übergang sicherstellen.
Mutares wittert Turnaround-Potenzial
Für Mutares ist der Deal ein klassischer Carve-out mit Restrukturierungschance. CIO Johannes Laumann sieht im Kranbereich eine „weltweit anerkannte Marke“ mit Nachholbedarf bei Effizienz und Profitabilität. Der Sanierungsspezialist will mit bewährter Hands-on-Strategie das Geschäft wieder auf Kurs bringen und international ausbauen.
Prognose: Starkes Wachstum ohne Kran-Sparte
Finanziell bleibt die JOST-Prognose für 2025 trotz der IFRS-5-Klassifizierung unverändert. Der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten soll im Gesamtjahr um 40 % bis 50 % auf rund 1,5 Mrd. € steigen, das bereinigte EBIT um 23 % bis 28 % auf etwa 139–145 Mio. €. Das Geschäftsfeld Cranes wird seit 1. Februar 2025 als „nicht-fortgeführte Aktivität“ bilanziert.
Fazit: Klarer Fokus schafft Spielraum
Mit dem Verkauf des Kranbereichs verschlankt JOST sein Portfolio, steigert den Fokus auf margenstarke Kerngeschäfte und schafft Raum für organisches und akquisitives Wachstum. Für Anleger könnte dies mittelfristig ein stabilerer Ergebnistrend bedeuten – vorausgesetzt, die Synergieeffekte aus der Hyva-Integration materialisieren sich wie geplant.