Die Hapag-Lloyd AG (ISIN: DE000HLAG475) hat im ersten Halbjahr 2025 trotz schwieriger Rahmenbedingungen solide Zahlen vorgelegt. Der Umsatz im Segment Linienschifffahrt kletterte auf 10,4 Mrd. US-Dollar – getragen von einer Transportmengensteigerung um 11 % auf 6,7 Mio. TEU. Der Gewinn blieb jedoch unter Vorjahr, belastet durch Anlaufkosten für das neue Gemini-Netzwerk, Hafenstaus und anhaltende Inflation.
Das Konzern-EBITDA lag bei 1,9 Mrd. US-Dollar (1,8 Mrd. Euro), das EBIT bei 0,7 Mrd. US-Dollar (0,6 Mrd. Euro). Unter dem Strich blieb ein Konzernergebnis von 0,8 Mrd. US-Dollar (0,7 Mrd. Euro).
Gemini-Netzwerk als neuer Branchenmaßstab
Mit dem im Frühjahr gestarteten Gemini-Netzwerk will Hapag-Lloyd neue Maßstäbe bei der Fahrplantreue setzen. Erste Erfolge sind sichtbar, die Transportmengen legten vor allem in den Ost-West-Routen zu. Die durchschnittliche Frachtrate blieb mit 1.400 USD/TEU stabil.
Terminalgeschäft legt zu
Im Segment Terminal & Infrastruktur erzielte Hapag-Lloyd einen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Das EBITDA stieg auf 79 Mio. US-Dollar, das EBIT auf 37 Mio. US-Dollar. Mit der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung am Terminal CNMP LH in Le Havre wurde das Portfolio strategisch ausgebaut.
Prognose konkretisiert – Unsicherheiten bleiben
Für 2025 erwartet der Vorstand nun ein Konzern-EBITDA zwischen 2,8 und 3,8 Mrd. US-Dollar und ein EBIT zwischen 0,25 und 1,25 Mrd. US-Dollar. CEO Rolf Habben Jansen betont den Fokus auf Qualität, Wachstum und Kosteneffizienz, warnt aber vor anhaltender geopolitischer Unsicherheit und volatilen Frachtraten.
Anleger-Fazit
Hapag-Lloyd steigert die Mengen, hält die Frachtraten stabil und investiert in Terminalinfrastruktur – ein solider Mix in einem schwierigen Markt. Wer in den Logistik-Nebenwert investiert, sollte jedoch die hohe Abhängigkeit von geopolitischen Entwicklungen im Blick behalten. Kurzfristige Volatilität ist wahrscheinlich, langfristig bleibt die globale Expansion ein Trumpf.