H2REIHE-6 | Wassertoffaktien – Trend oder Sackgasse? Linde, Air Liquide – Milliardenkonzerne, die beim Wasserstoffboom profitieren…

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Linde PLC.  (ISIN: IE00BZ12WP82) macht bereits 2 Mrd. USD Umsatz mit Wasserstoff und will das Vervierfachen, Air Liquide (ISIN: FR0000120073) ist ebenfalls seit Jahrzehnten erfolgreich im „wasserstoffbereich“ tätig, neu ist der „nachhaltig“ gewonnene Wasserstoff durch regenerative Energien. Aber Wasserstoff bleibt Wasserstoff und Wissen ist wertvoll, Erfahrung auch.

Großkonzerne, deren Kurs bisher wenig von der „Wasserstoffphnatasie“ beeinflusst worden ist, weil sie zwar Milliardenumsätze in diesem Bereich tätigen, aber nicht als Spezialisten oder Vorreiter wahrgenommen werden. Aber für den Vergleich: Umsatz Ballard Power (106,3 Mio. USD) plus Umsatz NEL (rund 63 Mio. USD) plus Umsatz Plug Power (230 Mio. USD) in 2019 ergibt insgesamt rund 400 Mio. USD gegenüber den allein 2 Mrd. Wasserstoffspartenumsatz bei Linde 2019. Zeigt die Möglichkeiten „der Großen“ einen Markt, der immer interessanter  wird „aufzurolllen“, auch wenn  die Börsenbewertungen der „kleinen“ mittlerweile durchaus „sichtbar“ sind mit sehr hohen Umsatzmultiples und Bewertungen im Milliardenbereich.  Aber Expertise ist am Markt käuflich, gerade für die beiden Multis: ITM Power gehört mittlerweile zu 20% zu Linde (günstige Einstiegskurse) und betreibt mit Linde ein 50/50 Joint Venture.  .{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

„Und angesichts der erwarteten Investitionsvorhaben von mehr als 100 Milliarden Dollar denke ich, dass sich unser Wasserstoffgeschäft in Zukunft vervierfachen könnte“

, sagte CEO Steve Angel am 28.05.2020 in einem Interview mit dem Handelsblatt zu den „Wasserstoffambitionen“ des Gasekonzerns. Und wenn man sich die Homepage der Linde anschaut findet man einige Produkte, die so auch von den „Kleinen“ angeboten werden: Komplettanlagen von Wasserstofftankstellen (bereits 70 Installationen weltweit). Wasserstoffdistribution, „klasssiche“ Anlagen zur Wasserstoffgewinnung – derzeit wesentlcih „günstiger“ und wohl demnächst Elektrolyse anlagen für die nachhaltige Gewinnung von Wasserstoff. Jedenfalls: „Linde besitzt jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet der Wasserstoffanlagen und hat bereits mehr als 200 Anlagen zur Wasserstofferzeugung mit Kapazitäten von 100 bis 100.000 Nm³/h gebaut.“(Linde plc/HP)

Und man hat erkannt: „In der Zukunft einer Wasserstoffgesellschaft hingegen muss der Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Die Elektrolyse von Wasser bietet diese Möglichkeit. Bei diesem Verfahren zerfällt Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Der so gewonnene Wasserstoff kann – gasförmig komprimiert oder tiefkalt verflüssigt – gelagert, transportiert und als Treibstoff in Verbrennungsmotoren oder in Brennstoffzellen zur Energiegewinnung eingesetzt werden.“ (Linde plc./ HP)

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UPDATE Wasserstoffaktien 08.08.2020: Ballard&Nikola mit Zahlen plus Überraschung, Nel verliert&gewinnt Fonds, Plug Power gewinnt Leuchtturmkunen

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Was bedeutet das nun für die Anleger? Linde ist kein reinrassiger Wasserstoffwert, Linde ist ein Großkonzern, der erkannt hat, das er zukünftig mit seinem alten Segment „Wasserstoff“ ganz neue Marktchancen besitzt. Und man hat rechtzeitig erkannt, dass innovative, junge Unternehmen hierbei helfen können eine „Tanker“ umzulenken: ITM-JV und Beteiligung. Wer an Wasserstoff glaubt und gleichzeitig Bedenken bei den hohen Bewertungen der reinen Wasserstoff-Storyaktien hat, kann mit Linde einen Profiteur der Wasserstoffinitiativen „an Bord holen, der aber natürlich nicht die Verdreifachung oder Vervielfachungschancen der „kleinen“ Newcomer hat, aber auch nicht die Hopp oder Top Situation bietet. „All-in“ ist nicht jedermanns Sache und so bietet Linde eine Teilhabe an einem Großkonzern, der allein aufgrund seiner Ressourcen wohl nciht überall der erste sein wird, aber die Möglichkeiten hat „einen Markt“ als Second-Mover zu besetzen. Und die Kapazitäten hat man bei Linde. Und man hat erkannt, welche Wachstumsmöglichkeiten wasserstoff bietet im Gegensatz zu den anderen Geschäftsfeldern des Gasespezialisten.

 


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Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:

H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…

H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?

H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?

H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?

, H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?

Update KW29 und  Update KW30 und Update KW31

UPDATE Wasserstoffaktien 08.08.2020: Ballard&Nikola mit Zahlen plus Überraschung, Nel verliert&gewinnt Fonds, Plug Power gewinnt Leuchtturmkunen

BUCHTIP: EIN SPANNENDES BUCH GEFÄLLIG? Nachhaltigkeit als Anlageprinzip – logisch, zukunftsfähig und lesenswert! Wasserstoff, Energiewende und alles drum herum

BUCHTIP: Anlegen in Crashzeiten, Vermögenssicherung – Beate Sanders aktuelles Buch. Spannend. Leicht anwendbar.

Air Liquide griff bei Hydrogen in Kanada zu und will „das Größte“

In 2019 ergriff Air Liquide die Chance sich Wasserstoffexpertise „zu sichern“ und gleichzeitig zu diversifizieren: und kaufte in Kanada mit ihrer „The Hydrogen Company“, einer 100% Tochter eine Beteiligung an Hydrogenics Corp. am 25.01.2019: „ has paid USD 20.5 million (EUR 18m) to buy a roughly 18.6% stake in Canadian hydrogen-based fuel cell modules maker Hydrogenics Corporation“ (Renewables now, 25.01.2019, „Air Liquide buys USD-20m stake in Canadian hydrogen fuel cells maker“). Dann drehte man weiter am Karrussel und schließlich gab man Hydrogenics „weiter“ an Cummins Corp. – ein weiterer „Multimilliardenumsatz-Konzern mit neuentdeckter Liebe zur Brennstoffzelle – behielt aber  eine 19%-Beteiligung: „Erst im September(2019)  hatte Cummins den kanadischen Wasserstoffspezialisten Hydrogenics für 290 Mio. USD. übernommen. Das Unternehmen war eine hundertprozentige Tochter von Air Liquide, die nach der Transaktion weiterhin 19 Prozent der Anteile halten wird. Hydrogenics fertigt sowohl Brennstoffzellen als auch Elektrolyseure (PEM und Alkaline).“(Markt&Technik, 4.10.2019, „Joint-Venture für grünen Wasserstoff“)

Viel Bewegung, viele Kooperationen – aber der ewige Wettstreit der beiden Platzhirsche im Gasegeschäft hält auch hier das Geschäft auf einem hohen Level. So wie früher Siemens und General sich gegenseitig versuchten zu übertrumpfen (zumindest bis GE sich offensichtlich übernommen hatte), so sieht es auch bei air Liquide und Linde aus. Bisher hat es dem Wettbewerb nicht geschadet oder der Innovationskraft. Und auch Air Liquide ist seit Jahrzehnten „vorne dabei“, wenn es um Wasserstoff geht: „For more than 40 years, Air Liquide has been developing unique expertise in the mastery of the entire hydrogen chain (production, storage, and distribution).“ (Air Liquide, HP)

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Selbstverständlich ist man eher in der Großindustrie zuhause. wer gerade mit wem gemeinsam „die größte Wasserstoffproduktion“ aufbaut, ist einem fast wöchentlcihen Wandel unterworfen – zeigt aber die Energie udn Innovationskraft der durch die Wasserstoffinitiativen angeschobenen Entwicklung. Ob jetzt Linde oder Air Liquide – beide sind mehr als reine Wasserstoffunternehmen – beide mischen mit – beide sind wirtschaftlich gesetzte Großkonzerne, die mit ihren fiannziellen Reserven ganz schnell „eingreifen“ können, wenn man die Marketshare bedroht oder schwinden sieht.

„Air Liquide has made a commitment to produce at least 50% of the hydrogen necessary for these applications through carbon-free processes by 2020 by combining“

heisst es auf der Homepage der Franzosen. Ein guter Anfang, der – so strebt es beispielsweise die wasserstoffinitiative der EU an – weiter bsi zu 1005 gesteigert werden sollte. ITM ist hierbei für Linde ein „guter Pick“ – „Denn mit Hilfe der PEM-Elektrolyseure von ITM Power kann »grüner« Wasserstoff produziert werden. Das wäre wichtig, damit der Wasserstoff, mit dem Brennstoffzellen betrieben werden, CO2-netural hergestellt werden kann. Heute wird Wasserstoff zum größten Teil über Verfahren gewonnen, bei denen relativ viel CO2 anfällt. Deshalb fahren über Brennstoffzellen angetriebene E-Autos nur oberflächlich betrachtet sauber, ähnlich wie batteriebetriebene Fahrzeuge, die Strom tanken, der aus Kohlekraftwerken kommt.

Dagegen ist Wasserstoff, der über die Elektrolyse gewonnen wurde, CO2-netural. Die Elektrolyse ist deshalb ein wichtiges Element, um eine nachhaltige Wasserstoffinfrastruktur aufbauen zu können. Die Wasserstoffproduktion über Elektrolyse bietet darüber hinaus die Chance, den Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne, der grade nicht gebraucht wird, über Elektrolyse in Wasserstoff zu verwandeln, das sich gut speichern und bei Bedarf über Brennstoffzellen in Strom zurückverwandeln lässt.“(Markt&Technik, 04.10.2019, „Joint-Venture für grünen Wasserstoff“)

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