Entry Standard | MAX21 AG hadert mit sich selber

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Die börsennotierte Technologie-Holding MAX 21 AG (ISIN: DE000A0D88T9) veröffentlicht heute die Zwischenmitteilung für die ersten neun Monate 2017.

Dabei setzt sich das Bild aus den ersten beiden Quartalen fort: Die strategischen Kennzahlen der beiden wesentlichen Tochtergesellschaften entwickeln sich positiv, aber noch nicht mit der gewünschten Dynamik. Um die Fortschritte zu beschleunigen, fokussiert sich Binect im hybriden Postgeschäft noch stärker auf das direkte Kundengeschäft und hat dazu im dritten Quartal ein neues Produktangebot auf den Markt gebracht. Im Bereich IT-Sicherheit erwartet KeyIdentity unverändert weitere Aufträge von Großkunden, spricht aber darüber hinaus seit dem vierten Quartal auch verstärkt größere Mittelständler an.

„Die zusätzlichen Anstrengungen verdeutlichen unser Bestreben, das schon jetzt sichtbare Wachstum der strategischen Bereiche auf das anvisierte Level zu heben. Wir mussten lernen, dass wir die Aktivierung und Nutzung unserer bisherigen Binect-Lösungen sowie die zeitintensiven Einkaufsprozesse der Großkonzerne bei LinOTP nicht beeinflussen können. Mit dem um „Binect Enterprise Basic“ und „Binect direkt“ erweiterten Angebot sowie der Ausweitung der Zielgruppe für LinOTP umgehen wir diese Probleme und sehen uns bestärkt durch erste Erfolge“, kommentiert MAX21-Vorstand Nils Manegold Lage und Aussichten.

Umsatz-, Ertrags- und Finanzlage

Der Konzernumsatz der MAX21-Gruppe belief sich in den ersten neun Monaten 2017 auf EUR 4,7 Mio. (9M 2016: EUR 4,6 Mio.). Dabei ist zu berücksichtigen, dass in den Vorjahreszahlen Umsätze aus zwischenzeitlich aufgegebenen Geschäften der ehemaligen 21cloud, Linup Front und LINworks in Höhe von ca. EUR 0,8 Mio. enthalten sind. Zuzüglich Bestandsveränderungen sowie aktivierter Eigenleistungen ergibt sich eine Gesamtleistung in Höhe von EUR 5,1 Mio. (9M 2016: EUR 5,2 Mio.). Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) der MAX21-Gruppe betrug im Berichtszeitraum EUR -3,1 Mio. (9M 2016: EUR -4,0 Mio.). Die Konzerngesellschaften erzielen derzeit keine positiven Cashflows. Die Anfang September durchgeführte Kapitalerhöhung bildet jedoch eine solide finanzielle Basis zur Überbrückung der Zeitspanne bis zum operativen Break-Even, der unverändert im Laufe des Jahres 2018 erreicht werden soll. Zum 30. September 2017 beliefen sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf EUR 2,4 Mio. (31. Dezember 2016: EUR 0,7 Mio.).

Entwicklung der Kernbeteiligungen

Die Binect GmbH erzielte im Berichtszeitraum Umsatzerlöse in Höhe von EUR 3,1 Mio. (9M 2016: EUR 3,0 Mio.) und eine Gesamtleistung in Höhe von EUR 3,3 Mio. (9M 2016: EUR 3,4 Mio.). Insbesondere die im Rahmen der Verlängerung der strategischen Partnerschaft mit der Deutsche Post AG vereinbarte Umstellung des Vergütungsmodells zeigt anhaltende positive Effekte. Innerhalb des Binect-Produktuniversums entwickelt sich die im März eingeführte Lösung „Enterprise Basic“, die eine Standardlösung mit Zusatzfunktionen kombiniert, sehr erfreulich. Entsprechend wird Binect den Vertrieb künftig noch stärker auf diese Lösung fokussieren. Auch weil hier im Vergleich zum Binect Cube höhere Volumina erzielt werden und die Aktivierung der installierten Cubes weiter hinter den Erwartungen zurückbleibt. Um weniger auf die kundenseitige Aktivierung und Nutzung der verkauften Cubes angewiesen zu sein, hat Binect im September zudem die Lösung „Binect direkt“ auf den Markt gebracht. Hier übernimmt Binect für den Kunden die Brieferstellung und Versendung komplett, unabhängig von der Art und Weise wie die Daten zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig werden die Datenströme analysiert, so dass eigenständig die beste Lösung für den Kunden zur Anwendung gebracht werden kann. Über alle Produktangebote stiegen die Sendungsmengen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 um 25% von 57,2 Mio. auf 71,5 Mio. Sendungen. Das EBITDA der Binect GmbH belief sich im ersten Quartal 2017 auf EUR -0,9 Mio. (9M 2016: EUR -1,4 Mio.). Aufgrund der Fokussierung auf den Vertrieb sank die Mitarbeiterzahl zum 30. September 2017 auf 46 (31. Dezember 2016: 54).

Die KeyIdentity GmbH erzielte in den ersten neun Monaten 2017 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1,2 Mio. (9M 2016: EUR 1,2 Mio.). Die Gesamtleistung betrug EUR 1,4 Mio. (9M 2016: EUR 1,3 Mio.). Dabei ist zu beachten, dass der Vorjahresumsatz noch einen wesentlichen Teil des ehemaligen 21cloud Geschäftes beinhaltete, in welchem auch größere Hardware-Verkäufe enthalten waren. Kostenseitig führte dies zu einer deutlichen Senkung des Materialaufwands, so dass sich das EBITDA im Vorjahresvergleich trotz gestiegener Personalkosten leicht auf EUR -1,7 Mio. verbesserte (9M 2016: EUR -1,9 Mio.). Abseits dieses Sondereffekts zeigt sich mit Blick auf die strategisch relevanten Umsätze mit dem Kernprodukt LinOTP ein deutlicher Anstieg von 267,1 TEuro in den ersten neun Monaten 2016 auf rund 498,5 TEuro im Berichtszeitraum. Die monatlich wiederkehrenden Erlöse (MRR) stiegen auf durchschnittlich 55 TEuro (9M 2016: 30 TEuro). Diese Entwicklung beruht sowohl auf einem Anstieg der Serviceverträge auf 274 (9M 2016: 236) als auch auf einer Verdopplung der durchschnittlichen Vertragsgröße. Zu Letzterem trägt auch der Anfang Juli gewonnene Großauftrag von ThyssenKrupp bei. Weitere Großaufträge konnten im Berichtszeitraum noch nicht finalisiert werden. Zwar gibt es keine Absagen aus der gut gefüllten Pipeline, aber die Entscheidungsprozesse im Großkundenbereich bleiben langwierig und sind für KeyIdentity nicht zu beeinflussen. Um unabhängiger von den Entscheidungen einzelner Konzerne zu werden, richtet KeyIdentity die Vertriebsanstrengungen deshalb seit Beginn des vierten Quartals verstärkt auch auf den gehobenen Mittelstand. Die erste Resonanz aus diesem Umfeld ist sehr positiv, insbesondere vor dem Hintergrund einer zunehmenden Regulierung und einer Ausweitung der Haftung durch die Einführung der neuen EU Datenschutz Grundverordnung. Der veränderte Vertriebsfokus bringt auch eine personelle Veränderung mit sich: Der bisherige CEO Arved Stackelberg scheidet zum 30. September einvernehmlich aus der Gesellschaft aus. Seine Aufgaben werden von Herrn Dr. Alsbih und Herrn Manegold übernommen.

Ausblick

Mit den über Binect abgewickelten Sendungsmengen sowie den aus LinOTP-Verträgen erzielten monatlich wiederkehrenden Umsätzen zeigen die beiden wesentlichen strategischen Kennzahlen kontinuierliches Wachstum. Durch die Erweiterung von Produktportfolio und Zielgruppen erwartet sich der Vorstand mehr Berechenbarkeit und eine Beschleunigung der Entwicklungsgeschwindigkeit, die im bisherigen Jahresverlauf unter den Erwartungen lag. Grundsätzlich macht sich der Aufbau des Direktvertriebs positiv bemerkbar und die Vertriebs-Pipeline beider Kernbeteiligungen ist gut gefüllt. Wie schnell aus der positiven Resonanz aber tatsächlich Abschlüsse und Umsätze resultieren, ist für MAX 21 aus den genannten Gründen nicht zu beeinflussen. Entscheidend für den kurzfristigen Umsatzerfolg im laufenden Geschäftsjahr ist deshalb das Handelsgeschäft der Tochtergesellschaft Necdis. Um die Konzernprognose zu erreichen, müssen sich hier für das Gesamtjahr geplante größere Serverprojekte im vierten Quartal realisieren. Entsprechend grenzt der Vorstand seine Konzernumsatzprognose für das Gesamtjahr ein und erwartet jetzt eine Umsatzspanne zwischen EUR 6 Mio. und EUR 8 Mio. Ertragsseitig geht der Vorstand unverändert von einer deutlichen Reduzierung des negativen EBITDA aus. Ziel für 2018 bleibt bei beiden Kernbeteiligungen der Break-Even beim EBITDA. Bei der Binect wird das Erreichen dieses Ziels zum Jahresanfang erwartet, bei der KeyIdentity eher zum Jahresende.

Aktuell (17.11.2017 / 09:02 Uhr) notieren die Aktien der MAX21 AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,02 EUR (-1,53 %) bei 1,36 EUR.


Chart: MAX21 AG | Powered by GOYAX.de

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