Die Aumann AG (ISIN: DE000A2DAM03), Spezialist für Automatisierungslösungen und Robotik, bleibt auch in einem schwachen Marktumfeld profitabel. Zwar schrumpfte der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um 23,4 % auf 108,3 Mio. €, doch die EBITDA-Marge hielt sich mit 10,5 % auf hohem Niveau – und damit sogar über der Jahresprognose von 8 bis 10 %.
Grund für die robuste Ertragslage sind strikte Kostendisziplin und eine gezielte Kapazitätsanpassung an die verhaltene Nachfrage, vor allem im Automotive-Bereich.
E-Mobility schwächelt – Next Automation wächst
Der Auftragseingang sank insgesamt um 30,8 % auf 90 Mio. €. Besonders hart traf es das Segment E-Mobility (–39,1 % auf 68,1 Mio. €) – belastet durch geopolitische Unsicherheiten, Zollfragen und ein vorsichtiges Investitionsklima in der Autoindustrie.
Ganz anders das Bild bei Next Automation: Hier legte der Auftragseingang um 20,4 % auf 21,9 Mio. € zu. Treiber war unter anderem ein mittlerer Millionenauftrag im Bereich Clean-Tech. Aumann will diesen Bereich sowohl organisch als auch über Zukäufe ausbauen – ein klarer Hinweis auf die strategische Diversifizierung weg von der Abhängigkeit vom E-Mobility-Markt.
Solide Bilanz als strategischer Trumpf
Der Auftragsbestand lag zum Halbjahresende bei 162,4 Mio. € (Vorjahr: 288,4 Mio. €). Trotz des Rückgangs bleibt die Qualität der Projekte hoch. Mit einer Nettoliquidität von 104,9 Mio. € und einer Eigenkapitalquote von 63,3 % ist Aumann finanziell bestens aufgestellt, um Marktchancen wahrzunehmen – auch in einem schwierigen Umfeld.
Prognose bestätigt
Für das Gesamtjahr hält Aumann an den Zielen fest: Umsatz 210–230 Mio. €, EBITDA-Marge 8–10 %. Entscheidend wird sein, wie schnell sich die Investitionsbereitschaft im Automotive-Sektor erholt und wie stark das Segment Next Automation als Wachstumssäule zulegen kann.
Anleger-Fazit
Aumann steckt im Umbruch: E-Mobility schwächelt, doch der Aufbau neuer Geschäftsfelder wie Clean-Tech-Automation könnte den Nebenwert langfristig widerstandsfähiger machen. Die hohe Liquidität verschafft Spielraum für Zukäufe – ein potenzieller Kurskatalysator, wenn die Auftragslage wieder anzieht.