Die Aumann AG bleibt trotz Gegenwinds profitabel. Nach neun Monaten 2025 lag der Umsatz bei 157,7 Mio. € (–32,4 %), das EBITDA bei 18,3 Mio. € – die EBITDA-Marge stieg von 10,8 % auf 11,6 %. Dahinter stehen konsequente Kosteneinsparungen in der Auftragsabwicklung und eine kapazitätsseitige Anpassung an die schwache Nachfrage.
Aumann Auftragseingang: E-Mobility klemmt – Next Automation glänzt
Der Order Intake summierte sich auf 112,4 Mio. € (–28,9 %). E-Mobility gab um 39,1 % auf 82,9 Mio. € nach – belastet von volatiler Politik, Zöllen und einer vorsichtigen Auto-Capex. Lichtblick: Next Automation legte +35,1 % auf 29,4 Mio. € zu – getragen von breiterer Sales-Pipeline und aktiveren M&A-Initiativen. Der Auftragsbestand lag per 30.09. bei 135,8 Mio. € (Vj. 223,6 Mio. €); die Profitabilität im Backlog bleibt laut Unternehmen hoch.
Bilanzqualität: Nettoliquidität dreistellig, Eigenkapital stark
Aumann ist finanziell robust aufgestellt: Nettoliquidität 115,7 Mio. €, Eigenkapitalquote 63,5 % (30.09.2025). Damit sind Operatives Durchhalten, selektive Übernahmen und Produktentwicklung finanziell unterlegt – gerade wenn die Investitionszyklen wieder anziehen.
Kapitalmaßnahme: Einziehung eigener Aktien schafft Hebel pro Aktie
Der Vorstand (mit AR-Zustimmung) zieht 1.428.183 eigene Aktien ein. Die Aktienzahl sinkt von 14.345.231 auf 12.917.048 Stück. Das kapitalherabsetzende Buyback-Finale erhöht rechnerisch Ergebnis je Aktie und kann die Attraktivität des Papiers strukturell steigern – ein Signal der Zuversicht in die eigene Ertragskraft.
Aumann Ausblick & Einordnung: Defensive Stärke, zyklische Option
Guidance 2025 bestätigt: Umsatz 210–230 Mio. €, EBITDA-Marge 8–10 %.
Chancen:
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Dekarbonisierung, Förderprogramme und steigende EV-Neuzulassungen könnten bei stabilerer Geopolitik die E-Mobility-Investitionen wieder anfachen.
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Next Automation als zweite Wachstumssäule mit organischem und anorganischem Potenzial.
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Starke Cash-Position ermöglicht antizyklische M&A und beschleunigte Roadmaps.
Risiken:
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Zoll- und Handelsvolatilität verzögert Entscheidungen im Auto-Sektor.
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Capex-Zurückhaltung großer OEMs/Tier-1s kann Orders weiter strecken.
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Mix-Effekte bei niedrigerer Auslastung belasten temporär die Marge.
Fazit: Aumann navigiert das Tal mit Kostenkontrolle, starker Bilanz und einer breiter werdenden Automationsstory. Wer auf Robotics/Automation mit zyklischer Upside setzt, bekommt hier ein Papier mit Abwehrkraft jetzt und Hebel später.












