
Thyssenkrupp – ein Konzern im Dauerwandel. Mit schönen Töchtern. Neben der bereits seit einiger Zeit börsennotierten Tochter thyssenKrupp nucera, die zuletzt gute Ergebnisse präsentierte, und der TKMS, Hoffnungsträger mit Riesenorderbuch, gibt es noch „den Rest“.
Und während die ehemalige 100% Tochter Aufzugsparte, deren 90%-Verkauf in einer der letzten Krisen den Konzern rettete, immer noch zu einem geringen Teil (10%) dem Ruhrkonzern durch eine aktuelle Zuschreibung von knapp 1 Mrd EUR Leben einhaucht, gibt es genug Probleme. Nicht nur die möglicherweise bald indische Stahlsparte macht Sorgen, auch die Automotive sind nicht glänzend. Und so lassen die Gesamtzahlen des Ruhrkonzerns heute Morgen einen faden Beigeschmack. Nicht wegen der dieses Jahr konzernweit immerhin erzielten schwarzen Zahlen – rund eine halbe Milliarde, sondern weil…
… ThyssenKrupp Ausblick auf 2025/26 verunsichert.
Denn ThyssenKrupp habe in einem – unbestritten – weiterhin schwierigen Marktumfeld wichtige strategische und operative Fortschritte erzielt. Operativ zeigte sich ein gemischtes Bild: Zwar sank der Konzern-Umsatz um 6 % auf 32,8 Mrd EUR, jedoch stieg der bereinigte EBIT um 13 % auf 640 Mio EUR. Besonders erfreulich ist der Free Cashflow vor M&A, der das dritte Jahr in Folge positiv war und sich deutlich auf 363 Mio EUR(Vorjahr: 110 Mio EUR) verbesserte. Zudem schlägt der Vorstand eine Dividende von 0,15 EUR je Aktie vor, womit die Dividendenkontinuität gewahrt bleibt. Ob das letztendlich hilft? Wahrscheinlich braucht einer der Aktionäre – Stiftung – diesen Zufluss für laufende Aufwendungen.
Ein strategischer Coup: BioNTech kommt mit der Übernahme CureVac’s für 1,25 Mrd USD voran. Aber wichtig ist 2026 – 100 Mrd USD MarketCap und mehr oder das CureVac-Schicksal?
Bilfinger Strabag Hochtief – Favoritenwechsel? Rheinmetall weg vom Fenster?
Nordex – Belgien, Frankreich, braucht’s mehr Bestätigung?
Strategisch wurden zentrale Meilensteine der Transformation erreicht. So betontz CEO Miguel López: „Wir haben TKMS äußerst erfolgreich an die Börse gebracht und mit dem Abschluss des Sanierungstarifvertrags bei Steel Europe entscheidende Fortschritte bei der Neuausrichtung des Stahlbereichs erzielt.“ Das langfristige Ziel bleibe die Umwandlung der thyssenkrupp AG in eine Finanzholding mit eigenständigen Geschäften.
Und – wahrscheinlich Grund für turbulenten Handel in der Aktie heute – die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025/2026 spiegelt die anhaltenden Marktherausforderungen wider. Das Unternehmen erwartet ein bereinigtes EBIT zwischen 500 und 900 Mio EUR. Der Free Cashflow vor M&A werde jedoch voraussichtlich negativ zwischen -600 und -300 Mio EUR liegen, was maßgeblich auf hohe Restrukturierungsauszahlungen und das Zahlungsprofil bei Großprojekten zurückzuführen sei. Dazu wird ein „Jahresüberschuss“ zwischen -800 und -400 Mio EUR prognostiziert.
Hoffnung stirbt zuletzt.
Im Rahmen der Zahlenpärsentation stellt CFO Dr. Axel Hamann klar: „Mittelfristig halten wir an unseren Finanzzielen fest: Wir streben weiterhin eine Bereinigte EBIT-Marge von 4 bis 6 Prozent auf Konzernebene, einen signifikant positiven Wert für den Free Cashflow vor M&A sowie verlässliche Dividendenzahlungen für unsere Aktionäre an.“
Bestimmt helfen könnte eine dauerhafte Lösung für die hochzyklische Stahlsparte – ein Scheitern der laufenden Verkaufsverhandlungen, wohl eher Abgabeverhandlungen mit Morgengift als Kauf, wäre wohl ein harter Schlag für die Aktie ThyssenKrupp’s. Und zusammenfassend zeigt das Jahr somit eine robuste operative Kernperformance mit starkem Cashflow und strategischem Momentum durch die Börsen-Einführung von TKMS und die Neuausrichtung von Steel Europe. Die Prognose für das laufende Jahr ist jedoch aufgrund hoher Transformationskosten und des schwierigen Marktumfelds vorsichtig, während das mittelfristige Finanzziel bestehen bleibt. Und langsam gehen die Perlen aus, die in der nächsten Krise den Konzern retten könnten.
Und die ThyssenKrupp Aktie? Gibt’s besseres?
Schaut man sich die Performance und die Chancen der Mutter ThyssenKrupp an. Und vergleicht diese mit den Töchtern TKMS und ThyssenKrupp nucera, könnte man versucht sein, sich auf die Töchter zu fokussieren. Die eine ist eine klare Wette auf den letztendlichen Erfolg der Wasserstoffwirtschaft, die andere ein Defnesewert, der aufgrund überquellender Orderbücher jahrelanges Wachstum „garantiert“ hat.
Aktien KW 49 Doch noch? Jahresendrallye auf den letzten Drücker? News. Aurubis.Bilfinger. Hochtief. Strabag. Jost. Evotec. Mutares. Tonies. NAGA. 2G Energy. Hausvorteil. Procredit. artec Technologies.
Und immer noch spannend: Adi Drotleff und Markus Pech im Doppelpack – Interview – Mensch und Maschine operativ stark. Aktienkurs lässt Raum für Phantasie.

Chart: ThyssenKrupp Familie| Powered by GOYAX.de















