12.06.2020 Die ISRA VISION AG (ISIN: DE 0005488100) – das ehemalige TecDAX- bzw. SDAX-Unternehmen hat jetzt die letzte Hürde genommen und wird nun zu einer Division im Konzernbereich Industrial Technique. ISRA wird weiterhin eigenständig von ihrem Hauptsitz in Darmstadt an den internationalen Märkten agieren. Nach der Freigabe durch das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) am 11. Juni 2020 sind alle Vollzugsbedingungen erfüllt. Mit der Abwicklung des Angebots (sog. Settlement) ist für den 24. Juni 2020 zu rechnen. Damit erfolgt auch die Auszahlung des Kaufpreises von 50,00 Euro je Aktie an alle ISRA-Aktionäre, die das Angebot von Atlas Copco während der Annahmefrist oder der weiteren Annahmefrist angenommen haben.
Die strategische Partnerschaft wurde über ein öffentliches Angebot initiiert, das Atlas Copco am 10. Februar 2020 mit einem attraktiven Annahmepreis von 50,00 EUR je Aktie angekündigt hatte. Nach der Abwicklung des Angebots wird Atlas Copco 92,19 Prozent der ISRA-Aktien halten. Wegen des geringen Freefloats/relevantenMarketcap ist ISRA auch aus den Indizes ausgeschieden.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
„Ich freue mich sehr, dass die strategische Nachfolgeregelung für ISRA von so vielen unserer Aktionäre unterstützt wurde. Ich bin davon überzeugt, dass wir mithilfe unserer führenden Technologien in den Bereichen Oberflächeninspektion und 3D Machine Vision und der globalen Präsenz von Atlas Copco einen Weltmarktführer für Machine Vision schaffen werden, der die Interessen aller Kunden und Mitarbeiter von ISRA gewährleistet. Wir freuen uns auf dieses neue Kapitel in der ISRA-Geschichte. Nun geht es darum, die Integration zügig voranzutreiben“, so Enis Ersü, Gründer und CEO ISRA‘s. CEO wird er für eine Übergangszeit von mindestens einem Jahr bleiben, so zumindest die derzeitige Planung.
Atlas Copco hat seinen Hauptsitz in der Nähe von Stockholm. Das Unternehmen hat Kunden in über 180 Ländern und beschäftigt etwa 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Umsatzerlöse lagen im Jahr 2019 bei 104 Mrd. SEK (rund 10 Mrd. EUR).
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Das am 01.10.2019 begonnene Geschäftsjahr weißt zum Halbjahr Corona-Schrammen auf
„Mit einem Umsatzrückgang um neun Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 64,6 Millionen EUR (Q2-YTD 18/19: 70,9 Millionen EUR) verzeichnet das Unternehmen aktuell eine Unterbrechung seines langjährigen profitablen Wachstums. Die EBT-Marge fällt um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent zum Umsatz und 16 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 21 % bzw. 19 %), während das EBITDA mit einer nahezu stabilen Marge auf einem hohen Niveau von 35 Prozent zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 34 %) und 30 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 31 %) notiert. Im Berichtszeitraum waren die einzelnen Regionen und Kundenindustrien von den COVID-19-Auswirkungen in unterschiedlicher Weise betroffen. Die Anfang des Jahres prognostizierte Erholung zum Ende des zweiten Quartals blieb aufgrund der weltweiten Ausbreitung der Pandemie aus. Vielmehr wurden ab Januar aufgrund der COVID-19-Beschränkungen in Asien Auftragsrückgänge und weitere Verschiebungen bereits avisierter Aufträge verzeichnet. Gegen Ende des zweiten Quartals verstärkte sich diese Entwicklung auch in den amerikanischen und den europäischen Märkten. Dabei kam es zunehmend zu zeitlichen Auftragsverschiebungen – kaum zu Stornierungen. Aktuell ist nicht abzusehen, wie lange sich die Realisierung dieser Projekte noch verschieben wird. Die eingeleiteten Kostenoptimierungsmaßnahmen stützen die Effizienz und werden im zweiten Halbjahr eine positive Auswirkung auf den Cash-Flow haben.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Die Gross-Marge (Gesamtleistung abzüglich Material- und Personalaufwand der Produktion) bleibt konstant bei 63 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 63 %). Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verzeichnet einen Rückgang um sieben Prozent auf 22,7 Millionen EUR (Q2-YTD 18/19: 24,4 Millionen EUR ), bei einer starken Marge von 35 Prozent zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 34 %) und 30 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 31 %) während das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) um 20 Prozent auf 12,0 Millionen EUR sinkt (Q2-YTD 18/19: 15,0 Millionen EUR ) und reduzierte Margen von 19 Prozent zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 21 %) und 16 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 19 %) erreicht. Das EBT (Gewinn vor Steuern) verliert rund 21 Prozent und beläuft sich auf 11,8 Millionen EUR (Q2-YTD 18/19: 14,9 Millionen EUR ), was einer EBT-Marge von 18 Prozent zum Umsatz und 16 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 21 % bzw. 19 %) entspricht. Alle 2019/2020-EBITDA-, EBIT- und EBT-Werte sind um einmalige Transaktionskosten in Höhe von 0,95 Millionen EUR bereinigt, sofern nicht anders vermerkt.„
ISRA, wer?
Die ISRA VISION AG ist samt Tochtergesellschaften weltweit führend in der Oberflächeninspektion von Bahnmaterialien. Zudem zählt sie zu einem der global führenden Anbieter für Bildverarbeitungsprogramme (Machine Vision) mit Spezialisierung im Bereich 3D Machine Vision, insbesondere für das „3D Robotersehen“.
Kernkompetenz des Unternehmens ist die ISRA-BrainWARE(R), eine innovative Software für intelligente Machine-Vision-Systeme. Hier sind das wissenschaftliche Know-How aus Optik, Beleuchtungstechnik, Vermessungstechnik, Physik, Bildverarbeitungs- und Klassifikationsalgorithmen sowie ein komplexes Systemdesign zusammengefasst. Machine Vision ist eine Schlüsseltechnologie der Sehenden Systeme, die das menschliche Auge imitiert. Die heutigen ISRA-Anwendungen fokussieren sich vor allem auf die Automatisierung der Produktion und Qualitätssicherung von Waren und Produkten, die in große, zukunftsträchtige Märkte wie Energie, Healthcare, Nahrung, Mobilität und Information geliefert werden. Zu den Kunden gehören hauptsächlich namhafte Global Player der jeweiligen Branche. Mit mehr als 25 Standorten weltweit ist ISRA überall nah am Kunden und sichert einen optimalen Service und Support.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
In den vergangenen siebzehn Jahren ist ISRA bei einer jährlich durchschnittlichen Umsatzsteigerung von ca. 25 Prozent profitabel gewachsen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen mehr als 800 Mitarbeiter weltweit.
Aktuell (12.06.2020 / 12:39 Uhr) notieren die Aktien der ISRA Vision AG im Frankfurter-Handel nahezu unverändert bei 47,56 EUR. Der Übernahmepreis von 50,00 EUR war ein sicheres Schild gegen Kursverluste. Wird demnächst ein Squeeze Out kommen? Die 90% hat man geschafft bei Atlas, also unter Kostengesichtspunkten würde ein Squeeze Out durchaus Sinn machen.
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