TecDAX | Wirecard zeigt der FT die Zähne – endlich

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 Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) wurde wieder von der FT attakiert, aber man reagiert jetzt bei Wirecard viel schneller, entschiedener und „beisst zurück“ – angemessen.

Wenn einem nichts mehr einfällt, geht man ins Archiv und gräbt in den alten Geschichten, so dachte man wahrscheinlich bei der FT. Nur diesmal – wie bei den Detektivvorwürfen – gab es eine direkte und prompte Antwort oder besser gesagt „Klarstellung“ zu den neuen, alten Vorwürfen. Wirecard hat offensichtlich gelernt, dass die früher betriebene Kommunikationspolitik, erst nach Tagen mit ausführlichen Stellungnahmen auf FT-Vorwürfe zu reagieren, nur den Gerüchten mehr Nahrung und Bedeutung gibt. „Man will nicht mehr der FT das Feld überlassen – und kampflos schon gar nciht, wir reden vom Feld der öffentlichen Wahrnehmung und den entsprechenden Kursauswirkungen. HIER UNTERSTELLT WIRECARD WENIG SUBTIL, DAFÜR ABER TROTZDEM NICHT UNBEDINGT VON DER HAND ZU WEISEN, dass das Veröffentlichen der FT im Zusammenhang mit Kursbeeinflussung stehe. Anders kann man den letzten Satz der Wirecard-Stellungnahme nicht deuten: „Wir stellen fest, dass die Veröffentlichung des Artikels durch die Financial Times mit dem morgigen sogenannten „Triple Witching Day“ zusammenfällt, einem von vier Verfallsdaten pro Jahr für Instrumente wie Optionen, Futures und von Aktien.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

RECHT HAT MAN BEI WIRECARD

Welchen Sinn könnte diese Nachricht vom Timing sonst haben? Die Vorwürfe, sogar die gesamten Inhalte die jetzt zu lesen waren, sind bekannt und bereits veröffentlicht worden. Der Verdacht, dass  hier „möglicherweise Schützenhilfe für Shortseller “ betrieben wird respektive wurde, ist nicht so abwegig. Und jetzt zum eigentlichen Inhalt der Wirecardstellungnahme vom 19.12.2019 als Reaktion auf die Vorwürfe der Beteiligungskauf in Indien sei „zu teuer gewesen“? Wirecard sagt ganz klar: NEIN, die Preise für Emerging Markets Werte, die – sogar -profitabel Paymentdienstleistungen erbringen sind hoch, waren bei Konkurrenten, die den Indischen Markt bedienten/bedienen, höher als der Kaufpreis, den Wirecard zahlte. Im Wortlaut:

„Der heutige Artikel der Financial Times wiederholt nur alte Behauptungen, die zuvor mehrfach Gegenstand unabhängiger Prüfungen waren und sich als unbegründet erwiesen haben.

Im Oktober 2015 tätigte Wirecard eine Akquisition in Indien, die den Erwerb von Indiens führendem, retail-gestütztem E-Commerce-Netzwerk sowie eine Mehrheitsbeteiligung an Indiens damals führendem inländischen (IMPS) Überweisungsdienstleister, einem lizenzierten Emittenten von Prepaid Zahlungsinstrumenten (PPI), umfasste.

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Wirecard hatte eine gründliche Due Diligence (…) Damals, zum Zeitpunkt der Transaktion, zeigte der Markt aufgrund des enormen Wachstumspotenzials der indischen Zahlungsverkehrsbranche einen starken Aufwärtstrend bei der Bewertung digitaler Zahlungsunternehmen. Dieser Trend hält bis heute an. Andere Unternehmen, die wir zu diesem Zeitpunkt auf dem indischen Markt beobachteten, wurden in einer Spanne von 500 Millionen bis 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet, zeigten jedoch weder Profitabilität noch einen klaren Weg zur allgemeinen Unternehmensrentabilität.

Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Akquisition in Indien im Oktober 2015 verfügte Wirecard über keinerlei Informationen über die Kaufpreise, die an frühere Aktionäre der erworbenen Vermögenswerte aus früheren Anteilsübertragungen ohne Beteiligung von Wirecard gezahlt wurden.“ tbc

SCHON DEN WOCHENRÜCKBLICK GELESEN – Wirecard, Dermapharm, ADO Properties und andere mit …

EVOTEC wird langsam teuer für die SHORTS – letztes Aufbäumen oder Squeeze Out

Oder vielleicht das Exklusivinterview mit der CIO der Deutsche Industrie Reit die gute Zahlen geliefert haben?

Passt zu unserer Kurzbetrachtung:

Das Payment-Geschäft der Great Indian Retail Group: Wirecard übernahm 100 Prozent der Anteile der verbundenen Unternehmen, die ihre Zahlungsdienste in Indien, den Philippinen, Indonesien und Malaysia unter den Marken „iCASHCARD“ „Smartshop“, „StarGlobal“ und „Commerce Payment“ sowie unter anderen Brands anboten. Zudem hat Wirecard 60 Prozent der Anteile der GI Technology Private Limited (GIT), einem lizensierten Herausgeber von Prepaid-Zahlungsinstrumenten (PPI) in Indien, erworben. Mit dieser Transaktion wurden mehr als 900 Mitarbeitern mit Standorten in Delhi, Chennai, Hyderabad, Bangalore, Mumbai, Kalkutta, Lucknow, Manila, Batam und Kuala Lumpur übernommen.  {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}

Der konsolidierte Umsatz des erworbenen Payment-Geschäfts sollte im Kalenderjahr 2015 über EUR 45 Millionen erreichen, was einem Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entsprach. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBITDA) soll sich im gleichen Zeitraum (2015 im Vergleich zu 2014) auf über EUR 7 Millionen verdoppelt haben. Für das Kalenderjahr 2016 wurde ein Umsatz von über EUR 75 Millionen erwartet. Unter Einberechnung der Integrationskosten wurde ein EBITDA in Höhe von EUR 15 Millionen bis EUR 18 Millionen in 2016 von Wirecard erwartet.

WIE BEWERTET MAN EIN SOLCHES UNTERNEHMEN? Hohe Wachstumsraten, schon profitabel mit einer Marge von über 10% trotz Aufbauphase: Autoscout wurde kürzlich mit einem EBITDA-Multiple von 26,1 bewertet – bei einer Wachstumsrate von „nur“ 12,5%, ergäbe bei der indischen Entity circa 182 Mio. EUR, die aber 100% EBITDA-Wachstumsrate auswiess. ODER ein anderes Rechenexempel: Teamviewer wurde bei einem Umsatz von 230 Mio. EUR in 2018 und Wachstumsraten von 39% beim Umsatz mit 5,25 Mrd EUR bewertet beim Listing, d.h. 22,8 facher Umsatz, ergäbe für die Indische Entity rund 1 Mrd. EUR als Wert bei 50% Umsatzwachstum. KLAR INDIEN UND ASIEN UND NICHT DEUTSCHLAND, aber es galt „nur“ zu zeigen, dass der Preis nicht irreal oder unrealistisch war, jedoch wären 37 Mio EUR wirklich mehr als ein Schnäppchen – kaum vorstellbar, dass zu diesen Konditionen irgend-jemand so ein Unternehmen verkaufen würde.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Und vom Kaufpreis wurde ein Teil in das Unternehmen als Eigenkapital eingebracht – verblieb also bei Wirecard: „Die im Rahmen der Transaktion geschuldeten Gegenleistungen, inklusive einer Kapitaleinlage in die GI Technology, sind Barzahlungen in Höhe von EUR 230 Millionen. Die Finanzierung erfolgt mit Barmitteln sowie zugesagten Kreditlinien. Weitere Zahlungen von insgesamt bis zu EUR 110 Millionen sind mit dem Erreichen bestimmter finanzieller Ergebnisse in den Kalenderjahren 2015 bis 2017 verbunden. Teile des Vertrags unterliegen gesonderten Closing Bedingungen.“ Und die Zahlungen waren zu einem Drittel an Schwellen gebunden, die leider nicht mitgeteilt wurden.

Jetzt weiter zur Stellungnahme Wirecards:

Hermes, eines der von Wirecard in Indien erworbenen Unternehmen, betrieb in der Vergangenheit auch ein online Reisegeschäft, das nicht von Wirecard übernommen wurde. Das online Reisegeschäft wurde von EMIF1A, einem mauritischen Investmentfonds und ehemaligen Anteilseigner von Hermes, übernommen und mit Orbit Corporate Leisure Travels (Orbit) fusioniert, einer weiteren Akquisition von EMIF1A.

Wirecard ist weiterhin der Zahlungsdienstleister für das online Reiseportal von Orbit. (…) Die Umsätze und die Echtheit der Geschäftsbeziehung zwischen Orbit und Wirecard werden im Rahmen des Jahresabschlusses von Wirecard vollständig geprüft und im Rahmen einer separaten unabhängigen forensischen Überprüfung verifiziert.

Der indische Markt hat das Potential einer der stärksten Wachstumsmärkte für digitales Bezahlen in den nächsten 10 Jahren zu sein. Wirecard ist optimal positioniert, um das Geschäft dort stark auszubauen und von diesem Wachstum überproportional zu profitieren.“

Der Markteintritt in Indien mit seiner stark wachsenden Milliardenbevölkerung wurde 2015 „eingekauft“, ob zu teuer oder nicht ist eine Betrachtung im Nachhinein; Unternehmen müssen die Chance haben allein unter Unternehmensgesichtspunkten strategische Entscheidungen zu treffen, dass diese im Nachhinein möglicherweise viel zu teuer waren mussten Daimler mit Chrysler, Time Warner mit AOL und viele andere erfahren – DASS IST KAPITALISMUS – und der wird an der Börse gehandelt, Visionen, Wachstum kostet Geld, manchmal zuviel, aber das weiss keiner im Vorfeld.

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HIER: ANALYSE WIRECARD AKTIE – HIER UND AKTUELL – garantiert ohne Detektive, Spione und Beschattung, dafür mit Fundamentalen Daten.

17:35 Uhr, 20.12.2019, XETRA-Schluss – Wirecard Aktie notiert bei 105,15 EUR – könnte nächste Woche wieder einmal spannend werden.

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Chart: Wirecard AG | Powered by GOYAX.de
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