Die Steyr Motors AG (ISIN AT0000A3FW25) meldet sich mit einem Paukenschlag zurück auf dem Nebenwerte-Radar: Im ersten Halbjahr 2025 legte der Hersteller hochspezialisierter Motoren für militärische und zivile Anwendungen kräftig zu – doch das war offenbar nur der Auftakt. Der Auftragsbestand liegt bei über 300 Mio. Euro, und für die kommenden Jahre winken zusätzlich rund 200 Mio. Euro potenzieller Umsatz. Die Aktie dieses österreichischen Small Caps könnte damit zum echten Rüstungs-Play werden.
Mit einem Umsatzplus von 17,1 % auf 23,1 Mio. Euro und einem EBIT von 3,4 Mio. Euro (Marge: 14,8 %) lieferte Steyr Motors im Rahmen der Erwartungen. Noch wichtiger: Der Ausblick bleibt bullish. Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein Umsatzwachstum von mindestens 40 % bei einer EBIT-Marge von über 20 % erwartet – und das bei klarer Visibilität bis 2030.
Rüstungsfantasie beflügelt den Nebenwert
Der Rückenwind kommt vor allem aus dem Defense-Geschäft: Internationale Rüstungsinitiativen, getrieben durch die geopolitische Lage, führen zu einer sprunghaft steigenden Nachfrage. Für Anleger*innen spannend: Die erwartete Beschaffung von bis zu 2.500 Schützenpanzern und 1.000 Leopard-2-Kampfpanzern durch das deutsche Verteidigungsministerium könnte allein 100 Mio. Euro zusätzliches Umsatzpotenzial für Steyr bringen – bislang nicht in den Prognosen enthalten.
Das Unternehmen profitiert hier nicht nur als reiner Zulieferer, sondern als strategischer Partner – etwa durch neue Rahmenverträge mit Rheinmetall Landsysteme, Laborde Products (USA) und Ghatge Patil Industries (Indien).
300-Millionen-Euro-Baseline – und Luft nach oben
Der aktuelle Auftragsbestand über 300 Mio. Euro sichert das geplante Wachstum bis mindestens 2030 ab. Dabei bleibt Steyr Motors ambitioniert: Eine laufende Machbarkeitsstudie prüft den Aufbau einer lokalen Fertigung in Südostasien mit einem jährlichen Produktionspotenzial von 3.000 Einheiten. Auch das würde über die Jahre rund 100 Mio. Euro zusätzliches Umsatzvolumen bedeuten.
Im Nebenwerte-Segment ist eine derart belastbare Pipeline selten – und könnte mittelfristig für neues Investoreninteresse sorgen.
Engineering-Power trifft auf Produktionshochlauf
Die aktuellen Zahlen zeigen: Steyr Motors hat in der ersten Jahreshälfte bewusst in den Ausbau seiner Kapazitäten investiert – insbesondere bei Personal, Material und Produktion. Das drückte zwar kurzfristig auf die Marge, schafft aber die Grundlage für den geplanten Margensprung im zweiten Halbjahr. Ein Großteil hochmargiger Engineering-Umsätze wird erst im zweiten Halbjahr realisiert – hier winkt nochmals ein kräftiger EBIT-Schub.
Expansion in neue Märkte: ASEAN im Visier
Neben den klassischen Märkten in Europa und Nordamerika will Steyr Motors auch in Asien weiter durchstarten: Ein neues Büro in Jakarta, neue Vertriebskanäle und laufende Verhandlungen in der ASEAN-Region unterstreichen den strategischen Expansionskurs. Die regionale Diversifikation macht das Geschäftsmodell robuster – und öffnet neue Wachstumspfade.
Fazit: Dieser Small Cap hat Feuer unterm Motor
Mit einer hohen Auftragsbasis, steigender Marge, internationalem Rückenwind und der Chance auf zusätzliche Großaufträge rückt Steyr Motors ins Blickfeld von Investor*innen mit Fokus auf Verteidigung, Sicherheit und Technologie. Die Bewertung des Unternehmens wirkt – gemessen an den Perspektiven – moderat. Wer auf Small Caps mit realwirtschaftlicher Substanz und Rüstungsexposure setzt, sollte diesen Namen auf dem Radar haben.