MDAX | Commerzbank: Cerberus zerlegt Führung der Commerzbank – Visionen?

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Die Commerzbank AG (ISIN: DE000CBK1001) ist bekanntlich im Umbau – die Comdirect kann für einen Aufpreis schneller per Squeeze Out die Bank digitalisieren, der Verkauf der m Bank wird aufgegeben – letztlich in Kursturbulenzen aufgrund der Wirecard-Insolvenz geraten (eine der darlehensgebenden Banken, angeblich bis zu 20, also eigentlich überschaubares Risiko) steht jetzt vor einem Scherbenhaufen – personaltechnisch.

Es rumorte um die Commerzbank seit Jahren, seit Monaten lauter – die durch Staatsmittel gerettete Bank erwies sich als langsamer erholend als gehofft oder zwischenzeitig immer wieder mal angekündigt. Während der Staat den Wertverlust seiner Beteiligung an der Bank scheinbar klaglos hinnimmt, hat sich ein Hedgefonds engagiert und dem scheint sein Investment nicht egal zu sein. immer wieder Forderungen. Der namensgebende Höllenhund Cerberus ist Programm, man erwies sich als bissig und mittlerweile am Ende der Geduld. Mit gut 5% Beteiligung hat Cerberus ein starkes Interesse an einer positiven Kursentwicklung und hat sich in den letzten Monaten immer mehr zu einer aggressiveren, fordernderen  Haltung durchgerungen. Eskaliert ist der Konflikt im Umfeld  einer angesetzten und dann abgesagten Aufsichtsratssitzung (eigentlich für den 01.07.2020 terminiert) – es ging um Stellenabbau, Filialschließungen, die Börsenzeitung geht von bis zu 11.000 Stellen und 400 Filialen aus. Das wäre ein kräftiger Kahlschlag. Darüber entbrannte Streit zwischen den Arbeitnehmervertretern im Aufischtsrat und „dem Rest“. Verdi-Vertreter bemängelten eine Kommunikation/Absprache  zwischen den Anteilseignern Bund und Cerberus über zukünftige Strategien ohne den Aufsichtsrat zu involvieren{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Dann platzte die Bombe, doppelt

Kritik an der Vorbereitung und Zuarbeit für die Aufsichtsratssitzung seitens des Vorstands, Unzufriedenheit und Ungeduld von Cerberus und wahrscheinlich auch „Ermüdungserscheinungen“ führten dann zum platzen der Bombe am Freitag: „Der Präsidial- und Nominierungsausschuss hat beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, die Bestellung von Martin Zielke zum Vorstandsmitglied und Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank AG einvernehmlich zu einem zwischen Martin Zielke und dem Aufsichtsrat noch festzulegenden Datum, spätestens jedoch mit Ablauf des 31. Dezember 2020 zu beenden. Der Aufsichtsrat wird dazu in seiner Sitzung am 8. Juli 2020 einen Beschluss fassen.

Stefan Schmittmann hat heute in der Sitzung des Präsidial- und Nominierungsausschusses des Aufsichtsrats angekündigt, sein Mandat im Aufsichtsrat mit Wirkung zum 3. August 2020 niederzulegen.“

Steinhoff scheint vor dem Durchbruch bei Vergleichsverhandlungen – C. Weise, Opfer und Ex-Chairman ist optimistisch

WOCHENRÜCKBLICK – diese Woche war gut für Delivery Hero, Paion, flatex, BioNTech, ADO u.a.

DIC Asset – das war knapp

Wirecard Chronologie eines Abstiegs – bis zum 04.07.2020 und Wirecard – Betrug seit 2014, Deutsche Bank interessiert, Adyen nicht – Philippinen-Konto gab es vor 3 Jahren

Paion – FDA zulassung ist der Durchbruch

Varta’s Kurs kennt kein Halten mehr – aber es ziehen Wolken auf

Delivery Hero verdoppelt (fast) die Bestellungen im Q2 – Rekordlauf

BioNTech liegt gut im Rennen – erste Egebnisse stehen an  und BioNTech liefert ab – Hoffnung steigt

flatex – Überflieger  und einen Tag später flatex-Hauptaktionäre machen Kasse

Northern Data : Neuer Ankeraktionär ist großer Kunde, ein anderer Ankeraktionär vermittelt Kunden – passt

GOLD, GOLD – geht es Richtung 5.000,00 EUR die UNZE -GOLDREPORT – KOSTENLOS

Die Bank verliert so eigentlich „ihre Köpfe“ – der in den Augen vieler Kapitalmarktbeobachter langsame, zu langsam(?) Umbau der Commerzbank zu einer Bank, die auch wieder Geld verdienen kann, hat seine nächsten Opfer gefordert. Was heisst das nun? Man wird neue Köpfe finden müssen, die möglicherweise „unbefleckt“ und ohne Altlasten die neue digitalere Commerzbank „neu schaffen“ könnten. Das Konzept der digitalen Mittelstandsbank mit starkem Privatkundengeschäft – über Jahre entwickelt – wird wohl im Kern Bestand haben. Ein kompletter Strategieschwenk erscheint unwahrscheinlich. Die Stellschrauben werden wohl anders gesetzt werden. Neue Köpfe könnten eine notwendige Aufbruchstimmung schaffen und die schwierige Integration der erfolgreichen, digitalen Onlinebank comdirect in die anzugtragende alte Dame zu einem Erfolg führen. Kulturen müssen zusammengeführt werden, ohne den Spirit der „digitalen Quickborner“ zu zerstören oder zu bremsen. Denn dieser Zusammenschluss scheint sinnvoll und möglicherweise Basis für weiteres, margenstärkeres Wachstum.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}

Das Geld dafür sollte da sein.  Die EK-Ausstattung der Bank war vor der Covid 19-Krise eigentlich zufriedenstellend (13,4% EK-Quote). Trotz des gemeldeten Quartalsverlustes für Q1 blieb die Kernkapitalquote bei starken 13,2% (angestrebte  Mindestquote liegt für die Commerzbank bei 12,5%) – der Verkauf der polnischen Tochter machte auf jeden Fall in Form eines Notverkaufs keinen Sinn und es besteht derzeit auch kein zwingender Grund, nachdem die Commerzbank am 08.06. sich in einem ersten Schritt erfolgreich 1,25 Mrd EUR durch eigenkapitalergänzende TIER1 -Anleihen am Markt „besorgt“ hatte: „Die Commerzbank AG hat die erste AT-1-Anleihe aus ihrem neuen Emissionsprogramm für zusätzliches Kernkapital (Additional-Tier-1-Kapital, AT 1) erfolgreich begeben. Die Anleihe hat ein Volumen von 1,25 Milliarden Euro und einen festen Kupon von 6,125 % pro Jahr.“(08.06.2020, CN CoBk)

Brandbrief von Cerberus zeigte Wirkung – leicht verzögert

Am 09.06.2020 gab es einen fünfseitigen Brief des Aktionärs Cerberus an die Führung der Commerzbank – „zufällig“ an die Presse geraten“ – neben der Forderung nach zwei Sitzen im Aufsichtsrat ging es um eine Generalabrechnung über die gemachten Fehler des Managements, den „desaströsen“ Ergebnissen und das Nichteingreifen und Nichthandeln der Führungsgremien, sowohl beim Aufischtsrat, als auch beim operativ verantwortlichen Vorstand. Die Kostenbasis sei zu hoch und ein Hineinwachsen durch Wachstum in diese der vollkommen falsche Ansatz. Cerberus hat über 400 Mio. EUR seit dem Engagement in die Commerzbank an Buchverlusten auflaufen sehen und will/muss für seine Anleger ebenfalls Performance liefern. Eigentlich nachvollziehbar. Fehlende Visionen, fehlende Bereitschaft zu grundlegenden Änderungen wurde bemängelt. LETZTENDLICH ERFOLGREICH. CEO – weg. AR-Chef geht auch. Spannende Zeiten voraus bei der Commerzbank. Unsichere Zeiten für die Mitarbeiter. Zeit für einen „mitnehmenden“ und führenden neuen Mann an der Spitze. Der wird kommen – von Außen wahrscheinlich. Alles andere wäre schwer als Neuanfang zu vermitteln oder?{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Am 28.04.2020 zeigte die Comdirect nochmals eindrücklich, was die Commerzbank von ihr lernen kann

Da wurde nämlich das Quartalsergebnis für die ersten drei Monate des Jahres 2020 veröffentlicht: Rekorde trotz bereits reduzierten Marketingaufwendungen. Da kommt ein erfolgreicher, neuer Wind in die Commerzbank. Hoffentlich nimmt die „alte Dame“ etwas davon auf und wird wirklich den Weg zur Commerzbank 5.0 so stemmen können. Die comdirect Gruppe hat das erste Quartal 2020 mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 77,9 Millionen Euro abgeschlossen und liegt damit deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres (12,5 Millionen Euro**). Grund für das außerordentlich starke Quartalsergebnis ist eine marktbedingt ungewöhnlich hohe Handelsaktivität der Kunden. „Unsere Kunden haben im ersten Quartal 2020 so viel gehandelt wie nie zuvor“, sagt Frauke Hegemann, Vorstandsvorsitzende der comdirect bank AG. „Entsprechend ist der Provisionsüberschuss stark gestiegen, während wir unsere Verwaltungsaufwendungen dank der erhöhten Skalierbarkeit unseres digitalen Geschäftsmodells stabil gehalten haben.“ Die Kundenzahl belief sich zum Ende des ersten Quartals 2020 auf 2,83 Millionen. Mit 87 Tausend Neukunden liegt das Wachstum damit leicht über dem des sehr starken Vorjahresquartals (84 Tausend). „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir im ersten Quartal 2020 weniger in das Wachstum mit Neukunden investiert und trotzdem das stärkste Neukundenwachstum seit mehr als zehn Jahren erreicht„, sagt Hegemann. Insbesondere die Zahl der Depots stieg mit 102 Tausend Neueröffnungen kräftig – auf 1,66 Millionen zum Quartalsende. Die Anzahl der Girokonten erhöhte sich um 29 Tausend auf 1,72 Millionen.
Das betreute Kundenvermögen sank von 80,2 Milliarden Euro zum Jahresende auf 75,1 Milliarden Euro. Während das Einlagenvolumen um 2,2 Milliarden Euro auf 31,1 Milliarden Euro zulegte, nahm das Depotvolumen ab – um 7,3 Milliarden Euro auf 44,0 Milliarden Euro. Grund für die Abnahme sind negative Kurseffekte in Höhe von 10,2 Milliarden Euro. Die gesamten Nettomittelzuflüsse lagen bei 5,2 Milliarden Euro – 3,0 Milliarden Euro davon entfielen auf die Depots.
Die Zahlen zeigen, dass wir unsere Position als erste Adresse für Sparen, Anlegen und Handeln mit Wertpapieren in diesem aktuell sehr dynamischen Markt weiter ausbauen konnten. Der beschleunigte Trend zur Digitalisierung zahlt verstärkt auf unser Geschäftsmodell ein„, so Hegemann. „Banking und Brokerage sollen sich in die Lebenswelt der Kunden einfügen und so einfach, schnell und bequem wie möglich sein. Als Bank im Handy arbeiten wir daher konsequent an der Erweiterung unserer mobilen Services. “ Als Beispiel nennt sie den Ausbau der mehrfach ausgezeichneten comdirect App, die unter anderem um mehrere neue Trading-Funktionalitäten erweitert wird.“

Aktuell (05.07.2020 / 09.55 Uhr) notieren die Aktien der Commerzbank AG im Xetra-Handel zum Schluss Freitag nahezu unverändert bei 4,13 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.

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