SDAX | Salzgitter AG: Hat den Zug der Zeit erkannt

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sdax news nebenwerte magazin18.11.2019 –  Der Salzgitter AG (ISIN: DE0006202005)-Konzern hat den Auftrag zum Bau einer 2,2 Megawatt-PEM-Elektrolyse (PEM = Protonen Exchange Membran) an Siemens Gas and Power vergeben. Damit ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer wasserstoffbasierten Stahlerzeugung vollzogen. Die Anlage soll im 4. Quartal 2020 in Betrieb gehen und den kompletten gegenwärtigen Wasserstoffbedarf von SZFG decken. Der dazu erforderliche Strom wird in sieben Windkraftanlagen mit einer Leistung von 30 Megawatt erzeugt, welche die Avacon AG auf dem Salzgitter-Konzern-Gelände errichtet und ebenfalls ab 2020 betreibt.

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG: „Wir sind stolz darauf, Vorreiter der industriellen Nutzung von Wasserstoff in der Stahlindustrie zu sein. Wie mit unserem SALCOS-Projekt aufgezeigt, sind wir technologisch in der Lage, mittels Wasserstoff signifikante CO2-Reduzierungen zu erzielen. Das Projekt „Windwasserstoff Salzgitter“ ist ein bedeutender Baustein auf dem Weg in eine klimafreundlichere Stahlproduktion. Jetzt ist die Politik am Zug, die richtigen Rahmenbedingungen für die Transformation hin zu einer CO2-armen Industrie zu setzen.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Wasserstoff

Die Kosten für das gesamte Projekt – Aufbau der Windkrafträder und der Wasserstoffanlagen inklusive deren Einbindung in die bestehenden Leitungsnetze – belaufen sich auf rund 50 Mio. Euro. Wasserstoff spielt schon lange in der Stahlherstellung bei Glühprozessen eine qualitätssteigernde Rolle. Zurzeit wird er von der Linde AG geliefert, welche die kontinuierliche Eigenerzeugung auch künftig absichern wird.

In Salzgitter wird eine containerisierte Anlage aufgebaut, die bei Volllast 400 Nm³ Wasserstoff produziert. Die PEM-Technologie ist ideal geeignet, um volatil erzeugten Wind- und Sonnenstrom aufzunehmen. Die hochdynamische Betriebsweise der Anlagen erlaubt es, auf die Anforderungen durch das schnell schwankende Stromnetz zu reagieren. Gabriele Schmiedel, Executive Vice President, Hydrogen Solutions bei Siemens Gas and Power: „Die CO2-Reduzierung in allen Industrien ist die zentrale Herausforderung, um die mittel- und langfristigen Klimaziele zu erreichen. Erneuerbare Energieerzeugung sowie innovative Technologien wie die Erzeugung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse sind dafür essenzielle Bausteine. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Salzgitter Flachstahl den Einsatz von grünem Wasserstoff in der Stahlindustrie voranzubringen.“ 

Passend zum Wasserstoffkomplex die heutige Meldung des Brennstoffzellenspezialisten SFC Energy.

Q3 war nicht so gut

Nach vorliegenden, noch vorläufigen Zahlen 40,7 Mio. EUR Gewinn vor Steuern (9M 2018: 284,6 Mio. EUR) für Salzgitter und man übertrifft damit die Markterwartungen. Das Resultat beinhaltet sowohl die zum 30. September 2019 um 141,0 Mio. EUR aufgestockte Risikovorsorge im Zusammenhang mit der angestrebten einvernehmlichen Beendigung von Ermittlungsverfahren zu mutmaßlichen Kartellabsprachen als auch 48,8 Mio. EUR Rückstellungsauflösung in den Geschäftsbereichen Flachstahl und Grobblech / Profilstahl. Es umfasst zudem 78,1 Mio. EUR Beitrag des nach der Equity-Methode bilanzierten Engagements an der Aurubis AG (9M 2018: 29,2 Mio. EUR).

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Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns reduzierte sich vor allem erlösbedingt auf 6,6 Mrd. EUR (9M 2018: 6,9 Mrd. EUR). Salzgitter bestätigt den am 26. September angepassten Ergebnisausblick für das Geschäftsjahr 2019. Somit erwartet man vor dem Hintergrund noch zu bestimmender Restrukturierungsaufwendungen zur Implementierung des Ergebnisverbesserungsprogramms „FitStructure 2.0“ einen Verlust vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und geht von einem gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Außenumsatz unterhalb 9,0 Mrd. EUR aus.

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Kartellabsprachen und Sparprogramm kosten

Die Salzgitter AG ist neben anderen Unternehmen Gegenstand von Ermittlungsverfahren zu mutmaßlichen Kartellabsprachen bei Grobblech und Flachstahlerzeugnissen. Aufgrund weit fortgeschrittener Gespräche mit dem Bundeskartellamt geht die Salzgitter AG davon aus, die Verfahren zeitnah einvernehmlich beenden zu können. Die im Jahresabschluss 2018 gebildete Risikovorsorge wird daher zum 30. September 2019 um etwa 140 Mio. EUR aufgestockt.

Möglicherweise schwierigere Zeiten für Salzgitter – und was sagt die Analyse von HEUTE zu den Perspektiven?

EXKLUSIV: Interview mit Dr. Dirk Markus, CEO der Aurelius: „… Handvoll Konzernunternehmen sind verkaufsreif.“ vom 5.11.2019 – immer noch brandaktuell.

Und wir haben – ENDLICH – ein Interview mit dem CEO, Hauptaktionär und kontrovers gesehenem Thomas Olek führen können. Einige Fragen lassen seine Antworten offen, wie hoch ist beispielsweise das NAV der PREOS?

 

Das seit einigen Monaten in Vorbereitung befindliche Ergebnisverbesserungsprogramm „FitStructure 2.0“ umfasst über 200 Mio. EUR p.a. Potential, das stufenweise bis einschließlich 2023 wirksam werden soll. Die Konkretisierung des mehr als 600 Einzelmaßnahmen umfassenden Programms befindet sich im Endstadium.

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Aktuell (18.11.2019 / 11:00 Uhr) notieren die Aktien der Salzgitter AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,18 EUR (-1,01 %) bei 17,70 EUR.


Chart: Salzgitter AG | Powered by GOYAX.de
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