SDAX | JOST erreicht oberes Ende der Prognose

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Die JOST Werke AG (ISIN: DE000JST4000), einer der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, hat heute die vorläufigen und ungeprüften Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht.

Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG, sagt: „2020 stellte uns in vielerlei Hinsicht vor große Herausforderungen. Wir mussten uns schnell und konsequent an die sich rasant ändernden Marktbedingungen anpassen und gleichzeitig mit der Integration von Ålö die Weichen für das zukünftige Wachstum von JOST richtig stellen. Wenn ich zurückblicke, bin ich auf das Erreichte stolz. Es war ein schwieriges aber am Ende durchaus erfolgreiches Jahr. Wir haben unsere finanziellen Ziele erreicht und konnten die Flexibilität unseres Geschäftsmodells beweisen. Auf dieser guten Basis wird JOST 2021 aufbauen, erneut wachsen und die Ertragskraft des Konzerns weiter verbessern.“

Dynamisches Wachstum und starke Verbesserung der Profitabilität im 4. Quartal 2020

Die bereits im 3. Quartal eingesetzte Markterholung beschleunigte sich zum Ende des Jahres noch weiter. JOST konnte im 4. Quartal 2020 ein kräftiges Wachstum in allen Regionen verzeichnen und den Konzernumsatz um 46,8 % auf 230,8 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr steigern (Q4 2019: 157,3 Mio. EUR). Die übernommene Ålö-Gruppe trugt mit 54,7 Mio. EUR zu dieser Entwicklung bei. Das konzernweite bereinigte EBIT von 27,1 Mio. EUR hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (Q4 2019: 11,3 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich um 450 Basispunkte auf 11,7 % gegenüber dem 4. Quartal 2019 (Q4 2019: 7,2 %). Aber auch organisch konnte JOST eine starke Entwicklung im 4. Quartal verzeichnen. Bereinigt um den Übernahmeeffekt stieg der Konzernumsatz von JOST im 4. Quartal 2020 insgesamt um 12,0 % auf 176,1 Mio. EUR. Das bereinigte EBIT (ohne Ålö) wuchs um 39,6 % auf 15,8 Mio. EUR und die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich um 180 Basispunkte auf 9,0 % (Q4 2019: 7,2%).

JOST erzielt Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2020 unterstützt durch Ålö-Übernahme

Das Jahr 2020 wurde von einer noch nie vorher gesehenen Marktvolatilität geprägt. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Nachfrage waren sehr schwer zu antizipieren, denn nicht alle Regionen wurden zeitgleich oder mit der gleichen Intensität getroffen. Hier stellte sich die regionsüberschreitende Präsenz von JOST und das globale Produktionsnetzwerk mit einer starken Fokussierung auf lokale Kunden als wesentlicher Erfolgsfaktor dar, der es dem Unternehmen erlaubte, die Krise gut zu managen.

In diesem volatilen Marktumfeld konnte JOST den Konzernumsatz um 7,9 % auf 794,4 Mio. EUR steigern (2019: 736,3 Mio. EUR). Darin enthalten sind ein positiver Effekt aus der Übernahme von Ålö in Höhe von 175,7 Mio. EUR und negative Wechselkursumrechnungseffekte in Höhe von -11,1 Mio. EUR. Der organische Konzernumsatz ohne Übernahmeeffekte reduzierte sich 2020 um -14,5 % auf 618,7 Mio. EUR.

Die erlassenen politische Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben tief in die operativen Aktivitäten vieler Unternehmen eingegriffen. Sowohl JOST als auch wichtige Kunden und Lieferanten mussten vorübergehend ganze Produktionswerke schließen. Dennoch konnte der Konzern 2020 ein bereinigtes EBIT von 73,2 Mio. EUR erwirtschaften (2019: 76,8 Mio. EUR) und eine bereinigte EBIT-Marge von 9,2 % (2019: 10,4 %) erzielen. Das bereinigte EBITDA stieg im Geschäftsjahr 2020 auf 102,7 Mio. EUR (2019: 100,8 Mio. EUR) und die bereinigte EBITDA-Marge betrug 12,9 % (2019: 13,7 %).

Die im Geschäftsjahr 2020 erworbene Ålö-Gruppe stärkte bereits im ersten Jahr der Konzernzugehörigkeit das Ergebnis und die Profitabilität von JOST entscheidend. Ålö hat 2020 ein bereinigtes EBIT von 24,3 Mio. EUR und eine bereinigte EBIT-Marge von 13,8 % erzielt, die deutlich über der durchschnittlichen Marge des traditionellen JOST Geschäfts liegt. JOST (ohne Ålö) hat 2020 ein bereinigtes EBIT von 48,9 Mio. EUR erwirtschaftet und eine bereinigte EBIT-Marge von 7,9 % erzielt, denn der Markt für LKW und Anhänger war von den negativen Effekten der Pandemie stärker betroffen als der landwirtschaftliche Markt.

Solide Entwicklung in Europa trotz rückläufiger Märkte

Unterstützt durch die Übernahme der Ålö-Gruppe konnte JOST den europäischen Umsatz im Geschäftsjahr 2020 um 11,7 % auf 482,2 Mio. EUR steigern (2019: 431,7 Mio. EUR). Der Umsatzbeitrag von Ålö belief sich dabei auf 126,0 Mio. EUR. Bereinigt um diesen Übernahmeeffekt reduzierte sich der Umsatz um -17,5 % auf 356,2 Mio. EUR. Durch Maßnahmen wie Kurzarbeit, Nachverhandlungen mit Lieferanten und Dienstleistern sowie einer sehr strengen und konsequenten Kostenkontrolle an allen Standorten gelang es JOST dennoch, den pandemiebedingten Markteinbruch zu bewältigen. So konnte JOST das bereinigte EBIT in Europa mit 37,3 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil halten (2019: 38,2 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge betrug 7,7 % (2019: 8,8 %).

JOST übertrifft den nordamerikanischen Markt deutlich

In Nordamerika erhöhte sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 um 6,5 % auf 172,3 Mio. EUR (2019: 161,8 Mio. EUR). Davon wurden 47,8 Mio. EUR durch die Ålö-Gruppe generiert. Ohne diesen Übernahmeeffekt sank der Umsatz von JOST in Nordamerika um -23,0 % auf 124,5 Mio. EUR. JOST entwickelte sich damit deutlich besser als der stark rückläufige nordamerikanische Markt für LKW und Anhänger, der um rund -40 % gegenüber dem Vorjahr kontrahiert ist. Der Agrarmarkt, der überwiegend mit Produkten von Ålö bedient wird, war wesentlich stabiler. Jedoch hat die Verlagerung eines Produktionswerkes von Telford/Tennessee, nach Simpsonville/South Carolina die Kostenstruktur von Ålö in Nordamerika beeinträchtigt und dämpfte das operative Ergebnis der Region. Das bereinigte EBIT von JOST reduzierte sich 2020 auf 11,8 Mio. EUR (2019: 15,5 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge betrug 6,9 % (2019: 9,6 %). Positiv wirkte sich das Geschäft mit Ersatzteilen für den Transport- und Agrarmarkt aus.

Profitabilität in Asien-Pazifik-Afrika stark verbessert

In Asien-Pazifik-Afrika (APA) lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 lediglich -2,1 % unter dem Vorjahr und belief sich auf 139,9 Mio. EUR (2019: 142,9 Mio. EUR). Der darin enthaltene Beitrag durch die Übernahme von Ålö war mit 1,9 Mio. EUR nahezu vernachlässigbar und konnte die fehlenden Umsätze aufgrund der pandemiebedingten Werkschließungen in China, Indien und Südafrika nicht kompensieren. Die hohe Produktionsauslastung in China ab dem 2. Quartal 2020, ein vorteilhafter Produktmix und die eingeführten Kostensenkungsmaßnahmen in allen Ländern der Region führten – trotz rückläufiger Umsätze – zu einem Anstieg des bereinigten EBIT um 8,0 % auf 21,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (2019: 19,7 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge verbessert sich auf 15,2 % (2019: 13,8 %).

Starker Free Cashflow und konsequentes Working Capital Management untermauern gute Finanzkraft

JOST konnte die liquiden Mittel zum 31. Dezember 2020 auf 108,3 Mio. EUR erhöhen (31.12.2019: 104,8 Mio. EUR), obwohl das Unternehmen für die partielle Finanzierung des Erwerbs von Ålö im 1. Quartal 2020 rund 50 Mio. EUR aus vorhandener Liquidität verwendet und im 2. Halbjahr 2020 zusätzliche liquide Mittel in Höhe von 51,5 Mio. EUR für die Rückzahlung der aufgenommen Kreditlinien eingesetzt hat.

Somit reduzierte sich die Nettoverschuldung um 71,1 Mio. EUR auf 207,1 Mio. EUR gegenüber dem 1. Quartal 2020 (31.03.2020: 278,2 Mio. EUR) und die Leverage-Ratio (Verhältnis Nettoverschuldung zu bereinigtem EBITDA) verbesserte sich auf 1,99x. Das Ziel, die Leverage-Ratio im Geschäftsjahr 2020 auf unter 2,5x zu senken, hat JOST deutlich damit übertroffen.

Das gute Cash-Management wurde durch einen kleineren Sondereffekt (12 Mio. EUR) zusätzlich positiv unterstützt, in dem ein Kunde Forderungen in vor dem vereinbarten Fälligkeitsdatum beglichen hat.

Wir konnten unsere Finanzposition trotz der Pandemie deutlich stärken

Der Free Cashflow (operativer Cashflow minus Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände) stieg 2020 auf +98,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (2019: +59,9 Mio. EUR). Besonders positiv ist hervorzuheben, dass JOST in allen Quartalen des Jahres trotz Corona-Pandemie einen positiven Free Cashflow erwirtschaftet hat. Die Investitionen beliefen sich 2020 auf 20,8 Mio. EUR (2019: 17,6 Mio. EUR) und das Verhältnis von Investitionen zum Umsatz betrug 2,6 % (2019: 2,4 %). Der Anstieg ist vor allem auf die Erhöhung der Investitionen in Forschung und Entwicklung zurückzuführen.

Das Working Capital ist trotz der Erstkonsolidierung von Ålö und des zum Jahresende gestiegenen Geschäftsvolumens mit 133,0 Mio. EUR leicht gegenüber dem Vorjahr gesunken (31.12.2019: 133,9 Mio. EUR). Kombiniert mit dem Umsatzwachstum führte dies zu einer deutlichen Verbesserung des Verhältnisses von Net Working Capital zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Es sank auf 16,4 % (2019: 18,2 %). JOST konnte das angekündigte Ziel, das Verhältnis von Working Capital zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr stabil zu halten, somit deutlich übertreffen.

„Wir konnten unsere Finanzposition trotz der Pandemie deutlich stärken und die Nettoverschuldung sowie den Leverage zügig verbessern. Das ist das Ergebnis harter Arbeit und eines sehr disziplinierten Cash- und Working-Capital-Managements. Die gute Finanzkraft gibt uns genügend Spielraum für die Zukunft, um unsere Strategie konsequent umzusetzen und weitere Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. Unsere Mitarbeiter weltweit haben einen entscheidenden Beitrag zum hervorragenden, erreichten Ergebnis beigetragen. Hierfür möchte ich mich herzlich bedanken“, sagt Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG.


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