Im ersten Halbjahr 2025 schickt SAF-HOLLAND seinen Umsatz auf Talfahrt (–11,9 % auf 891,6 Mio. €), doch die EBIT-Marge bleibt dank des robusten Ersatzteilgeschäfts stabil bei 9,3 %. Während das Erstausrüstungsgeschäft Trailer (–15,1 %) und Trucks (–16,7 %) unter US-Zollkosten leiden, wächst der Anteil der Aftermarket-Erlöse auf 39,3 % – ein klares Zeichen für Resilienz.
Die Free Cashflow-Wende fällt mit 9,1 Mio. € zwar moderat aus, doch die Nettoliquidität und geplante Gegenmaßnahmen gegen Fremdwährungseinflüsse stärken das kurzfristige Überleben. Mit einer angepassten Prognose für 2025 (Umsatz ~1,8 Mrd. €, bereinigte EBIT-Marge ~9,3 %) bleibt der MDAX-Small Cap auf Kurs – für Anleger eine spannende Turn-around-Story.
Aftermarket als Lebensversicherung
Der Aftermarket schrumpft nur um 5,9 % auf 350,2 Mio. €, während Erstausrüstung fast 16 % verliert. Der höhere Anteil konjunkturresilienter Ersatzteile (39,3 % des Umsatzes) federt Rückgänge ab und schafft stabile Margen – ein klarer Vorteil gegenüber Voll-OEM-Peers wie Knorr-Bremse.
EMEA trägt das Geschäft, Amerika & APAC schwächeln
Mit 49,6 % des Konzernumsatzes bleibt EMEA Kernmarkt (441,9 Mio. €), während Amerika (–14,8 %) und APAC (–19,9 %) durch Zölle und Abgasnorm-Unsicherheit bremsen. Die organische Entwicklung im Auftragseingang in EMEA stimmt optimistisch, APAC könnte im zweiten Halbjahr leicht erholen.
Zölle, FX & Kostenmanagement
Die US-Zollpolitik verbeißen sich in Einkaufskosten – ein mittlerer einstelliger Millionen-Eurobetrag belastet die bereinigte EBIT-Marge im Q2 (9,1 %). Zusätzlich drückten unreal. Fremdwährungseffekte im Finanzergebnis (–14,5 Mio. €) aufs Periodenergebnis. Mit Preisanpassungen und Hedging-Maßnahmen sollen diese kurzfristig eliminiert werden.
Großauftrag & Diversifikation als Wachstumstreiber
Ein jüngster Großauftrag für Pendelachsaggregate im Militärtransport zeigt: SAF-HOLLAND diversifiziert klug und erschließt Nischen abseits des Massen-OEM-Marktes. Anleger sollten das Potenzial dieses Spezialsegments im Blick behalten.