
Rheinmetall HENSOLDT RENK – Defenseaktien haben trotz eines eigentlich positiv stimmenden Kapitalmarkttages des deutschen Branchenführers Rheinmetall zuletzt kräftig abgegeben. Warum? Us-Verhandlungen mit Russland und Ukraine sind ein Grund. Gewinnmitnahmen sind bestimmt auch nicht von der Hand zu weisen. Und klar bei den Kurssteigerungen der letzten 24 Monate ist das „normal“. Dazu ein insgesamt „auf der Kippe stehender Markt“, der nun vielleicht durch die Nvdia-Zahlen gestern Nacht wieder auf die Spur kommt. Und auch die aufgekommenen Waffenstillstandshoffnungen in der Ukraine haben sich wieder relativiert.
Also jetzt Kaufkurse bei eine Rheinmetall HENSOLDT RENK TKMS oder STEYR?
Während aufgrund aktueller Nachrichtenlage bei STEYR noch andere Gründe für den Kursrückschlag hinzukommen ( Dazu in einem anderen Beitrag des nwm heute mehr), geraten die bisher positiven Chartsignale bei den anderen Defensewerten unter Druck. Und das, während operativ und perspektivisch eigentlich alles für eine weiterhin starke operative Entwicklung spricht. Dazu kommt, das selbst auf dem derzeit hohen Kursniveau die Analystenzunft bei allen drei Werten – abgestuft, aber generell positiv – mittlerweile Kursziele im Durchschnitt weit über dem aktuellen Kursniveaus aufruft.
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Friedenssignale als negative Kurstreiber bei den Defensewerten?
Frieden als Bedrohung? Erscheint krank! Und wohl eher nur kurzfristig für die Geschäfte der Defneseunternehmen. Denn die Gesamtlage bleibt „bedrohlich“, wird duaerhaft, mittel- und langfrisitg, zu stark erhöhten Defneseausgaben führen. Dazu kommt, das die „Lager“ an Munition, Abwehrwaffen, militärischem Gerät eine nie gekannte Leere in den westlichen Staaten aufweisen – und erst in vielen Jahren wieder aufgefüllt werden können.
So scheint die derzeitgie Kursschwäche eher mit Gewinnmitnahmen begründbar. Und das wiederum würde bedeuten, das nach einer Konsolidierung wieder höhere Kurse bei unveränderten operativen Aussichten sehr möglcih zu sein scheinen. Also Kaufkurse? Glaubt man der Finanzpresse, vielen Analysten und Kapitalmarktteilnehmern, scheinen die Defenseunternehmen vor einer sehr langen Sonderkonjunktur zu stehen – bei den sowieso schon hohen Margen im staatlichen Beschaffungswesen. Und die werden durch die Knappheit an Produktionskaoazitäten, wie Rheinmetall HENSOLDT RENK und auch die anderen in ihren Veröffentlichungen und Prognosen immer wieder betonen.
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Und wie kann man in diesem Zusammenhang die Defensewerte einordnen?
Auch der vor kurzem durchgeführte Kapitlamarkttag der HENSOLDT wurde für Gewinnmitnahmen genutzt. Trotz einem klaren Wachstumspfad mit beeindruckenden Prognosen bis 2030. Und auch die Zahlen von RENK führten in einem negativen Börsenumfeld nicht zu einer dauerhaften Kurssteigerung, letztendlich eher zu einer gewissen Schwäche. Und zu den Auswirkungen des Kapitalmarkttages der Rheinmetall sprachen wir bereits. Dazu kommt bei STEYR als „Zugabe“ der Komplettausstieg der Mutares, der zu einer gewissen zusätzlichen Verunsicherung führte.

Chart: Rheinmetall HENSOLDT RENK STEYR Aktie. Powered by Goyax.de.
Definitiv die grössten Schwankungen sehen wir bei STEYR, begründet auch mit der Sondersituation Ausstieg des Hauptaktionärs Muatres in Raten. Und der Kursverlauf von Rheinmetall mit einem ähnlichen Kursanstieg aktuell wie bei RENK und HENSOLDT. Von den Dreien scheint HENSOLDT rein von der Optik etwas „zurückgeblieben zu sein“ – aber das könnte ja operative Gründe haben. Wie die aufkommende Konkurrenz im angestammten Geschäftsfeld der Bayern, auch durch Rheinmetall.
Rheinmetall – der „King“ der deutschen Defensewerte lieferte am Dienstag seine Vision – nach hinten durchgeschlagen.
Und kann man damit eine ganze Branche wieder in den Fokus rücken? Rheinmetall berichtete neben den Q3-Zahlen (6.11.) diese Woche Dienstag über die Entwicklung im Q3 und die Perpsektiven der Düsseldorfer bis 2030 . Und natürlich gab es neue Rekordziele mit 50 Mrd Umsatz in 2030. Was sogar nicht einmal übertrieben erscheint, da ein grossteil dieses Zuwachses organisch erfolgen soll. Und dazu natürlich Margensteigerungen. Nur das Problem dabei ist, das die Märkte davon mittlerweile bereits ausgehen. Nur Erreichen der Erwartungen oder auch Visionen, die sogar „noch eine Schippe drauflegen“ sind dann manchmal nicht genug. Gerade wenn der Gesamtmarkt schwächelt. Und die Analysten tun mittlerweile sowieso nicht wirklich überrascht, wenn mehr als die erwartet „kommen könnte“. Zu viele bürokratische Verzögerungen. Möglichwerweise zuviele Aufträge in der Vergabeschiene – sure to come, but not now.
Mutares legt seine 9-Monatszahlen vor. Kann überzeugen. Insbesondere bevorstehende Exits in Q4 sollten das Jahr sehr erfreulich machen.
Rheinmetall, HENSOLDT,RENK – Heilmittel gegen fallende Märkte?
Defenseaktien im Gleichschritt? Schaut man sich die Charts an, so erkennt man die gleichen Trends bei „genereller“ Meldung. Aber es gibt Unterschiede – bei Volatilität, bei „Ausschlagshöhe“ oder bei den Aktienkennziffern.Parallelen. Unterschiede. Unterschiedliche Ansätze, unterschiedliche Perspektiven.Deutsche Defense-Perlen im Check, Rheinmetall, Hensoldt und Renk im direkten Vergleich. Und auch wenn generell der Verteidigungssektor seit dem Ukraine-Krieg im Rampenlicht steht. Auch wenn die Zeitenwende nicht nur ein politisches Schlagwort ist, sondern die Budgets der NATO-Staaten – auch mit Druck Trump’s – nachhaltig in die Höhe treibt. Muss man dennoch vorsichtig sein. Denn die Bewertungen haben/oder hatten(?) Niveaus erreicht, die schon verdammt viel Zukunft eingepreist haben. Da könnten schon kleine Rückschläge zu extremen Kurseinbrüchen führen. Wie zuletzt gesehen.
In Deutschland rückten drei deutsche Aktien besonders in den Fokus: der Rüstungsgigant Rheinmetall, der Radarspezialist Hensoldt, sowie der Getriebebauer Renk.
Rheinmetall HENSOLDT RENK: Der Deutsche Riese im Rüsten.
Rheinmetall ist der systemrelevante Rüstungskonzern Deutschlands schlechthin. Denn das Portfolio reicht vom Schützenpanzer Lynx über die Panzerhaubitze 2000 bis hin zu Treibladungen sogar gesamten Munitionsfabriken. Und dazu die Übernahme im Marinesektor mit den Aktivitäten der Lürssen Gruppe im Defnesebereich. Somit ist Rheinmetall von den Dreien am ehesten ein Full-Service-Anbieter. Und aktuell kann man in der Presse die Aussagen des CEO’s Armin Pappberger gegenüber dem Handelsblatt am Wochenende vernehmen. Dort hat er aus anstehenden und bestehenden, „lukrativen“ Aufträgen eine Hochrechnung aufgemacht. So wird er im Handelsblatt zitiert mit: „Bis Mitte nächsten Jahres sehe ich Potenzial für einen Auftragsbestand von bis zu 120 Milliarden Euro.“ Weiter sehe er bis 2027 eine Umsatzsteigerung von zuletzt weniger als zehn Milliarden Euro auf bis zu 25 Milliarden Euro. Und 2030 peile Rheinmetall 40 bis 50 Milliarden Euro an. Dass er dabei eine Gewinnmarge von 20% langfristig ansetzt, lässt die aktuelle Bewertung attraktiv erscheinen.
Rheinmetall – Fundamentale Daten (Stand November 2025, grobe Annäherung):
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KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)2025: Es liegt deutlich über 90 (Heute, 20.11.2025, 94,37). Das bedeutet, die Aktie ist teuer, gemessen am aktuellen Gewinn, denn der Markt preist hier massives zukünftiges Wachstum ein. Dabei sollte bedacht werden, dass der weniger margenstarke Automotivearm zum Verkauf steht. Schaut man jetzt aber einen Börsenwert von aktuell 77,33 Mrd EUR im Vergleich zum im Handelsblattgespräch mit dem CEO avisierten Gewinn zwischen 9 und 10 Mrd EUR für 2030 an, dann relativiert sich das ganze wieder.
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Dividendenrendite: Sie liegt bei deutlich unter 1%(Heute, 20.11., 0,48%). Folglich ist Rheinmetall keine Dividendenaktie, sondern das Unternehmen behält das Kapital für Investitionen, die bei der genannten Gewinnmarge „mehr bringen sollten“, als eine Ausschüttung. Sollte sich nach der kräftigen Investitionsphase wieder ändern.
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KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)2025: Es liegt bei rund 7,52. Zwar ist auch das hoch, aber es zeigt, dass für den Umsatz eine hohe Wachstumsrate antizipiert wird, was durch das aktuelle Handelsblatt-Gespräch bestätigt wird.
Rheinmetall Aktie – Technische Lage:
Die Rheinmetall-Aktie ist eine der starken Outperformer der letzten Jahre. Zwar befindet sie sich in einem intakten Aufwärtstrend, aber kurzfristig kann sie anfällig für Rücksetzer sein. Gerade da die 200-Tage gestern bedrohlich wackelte. Mit der heutigen Gegenbewegung um mehr als aktuell 5% wäre das jedoch wieder erledigt.
Insgesamt scheint die Rheinmetall eine „sichere Wette“ im deutschen Rüstungssektor, denn es ist breit aufgestellt und systemrelevant. Allerdings ist für kurzfrisitge Spekulanten die Luft nach oben möglicherweise geringer, da viel Erwartung bereits eingepreist ist.
Rheinmetall HENSOLDT RENK: Die Augen und Ohren der Bundeswehr.
Hensoldt ist der Spezialist für Sensorik, Radar- und Elektronische Kriegsführung. Das heißt, Hensoldt liefert die kritische Technologie, um den Gegner früh zu erkennen und sich selbst zu schützen. Einzelheiten zum Unternehmen und der aktuellen operativen Entwicklung fanden sich in unserem Beitrag: „HENSOLDT Aktie zwischen den Stühlen? Wieder 100,00 EUR in Reichweite, aber Trump scheint aufgewacht…“ (nwm, 26.10.2025)
HENSOLDT – Fundamentale Daten (Stand November 2025, grobe Annäherung):
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KGV 2025: Es liegt ebenfalls in einem hohen Bereich (>65, war auch schon über 75 vor wenigen Tagen)(Heute, 20.11.2025., 69,85). Auch bei HENSOLDT wird erwartet, dass die hohen laufenden Investitionen stark in den Gewinn durchschlagen werden.
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Dividendenrendite: Sie ist ähnlich wie bei Rheinmetall marginal (<1%)(Heute, 120.11.2025, 0,64%). Und auch hier – noch? – ein raltiv schwacher Wert. Natürlich, weil das Unternehmen die Erträge in Forschung und Kapazitätsausbau reinvestiert.
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KUV2024: Mit etwa 4,2 liegt Hensoldt klar unter Rheinmetall. Daher könnte der Umsatz im Verhältnis etwas „günstiger“ bewertet sein. Und das bei einem Börsenwert von aktuell 8,79 Mrd EUR, der in den letzten Tagen deutlich zurückkam.
HENSOLDT Aktie – Technische Lage:
Schaut man auf den Chart sieht man kann man Hensoldt eine dynamischere Kursentwicklung als bei Rheinmetall unterstellen. Somit sind die Schwankungen höher. Zwar ist der Trend positiv, aber der Weg dorthin ist bumpiger. Und aktuell bleibt man in der Performance auf Jahressicht hinter den Düsseldorfern zurück. Somit könnte man meinen, das Hensoldt der pure Play auf Hochtechnologie ist und für Spekulanten mehr Chancen auf schnelle Gewinne biete, dafür aber auch ein höheres Risiko.
Rheinmetall HENSOLDT RENK: Der hoch bewertete Hidden Champion im Antriebsstrang.
Renk ist kein klassischer Waffenhersteller, sondern ein spezialisierter Zulieferer. Das Unternehmen baut hochbelastbare Getriebe für Panzer und profitiert daher indirekt vom Rüstungsboom, aber ist auch im zivilen Geschäft aktiv. Einzelheiten zum Unternehmen und der aktuellen operativen Entwicklung finden sich in unserem aktuellen Beitrag vom Sonntag: „RENK Group Aktie – 90,34 EUR Allzeithoch stehen im Raum. Unerreichbar auf kurze Frist?“ (nwm, 26.10.2025)
RENK – Fundamentale Daten (Stand November 2025, grobe Annäherung):
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KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis): Es liegt bei über 55 (Heute, 20.11., 55,,06). Hier gab es im Rahmen der Kurskorrektur eine deutlcihe „Verbilligung“. Und trotzdem ist dieses KGV für einen „nicht reinen Defensewert“ im Vergleich zu den beiden anderen als relativ hoch einzuschätzen. Dies zeigt, dass der Markt explosives Gewinnwachstum antizipiert. Folglich ist die Aktie eine klare Wachstumswette.
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Dividendenrendite: Die Rendite ist etwas höher als bei den anderen – aktuell 0,75, aber das ist lediglich ein kleiner wenig relevanter „Vorsprung“.
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KUV2024: Mit rund 4,95 ist Renk im Verhältnis zum KUV im Mittelfeld gelandet. Man könnte deuten, dass die Gewinnmargen noch ausbaufähig sind und der hohe KGV daher durch eine starke Profitabilitätssteigerung gerechtfertigt werden soll.
RENK Aktie – Technische Lage:
Die RENK -Aktie ist einer der starken Outperformer der letzten Jahre. Zwar befindet sie sich in einem intakten Aufwärtstrend, aber kurzfristig kann auch sie anfällig für Rücksetzer sein. So wie in den letzten Tagen schmerzhaft für die Anleger zu sehen gewesen. Und auch für RENK gilt, das man aktuell kein Value-Wert mehr ist, sondern eine spekulative Wachstumswette. Denn Anleger setzen hier darauf, dass die Gewinne explosionsartig steigen werden.
Gesamtfazit für den Aktionär und Spekulanten
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Für den langfristigen Anleger scheint daher Rheinmetall die erste Wahl, weil es Stabilität und Größe bietet.
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Für den wachstumsorientierten Spekulanten bietet Hensoldt ein hohes Upside-Potenzial, und zwar aufgrund seiner Nischendominanz.
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Für den hochspekulativen Anleger hingegen ist Renk die Wette mit dem höchsten Hebel. Denn gelingt die Gewinnsteigerung, kann der Kurs befeuert werden, andererseits droht aber möglicherweise auch die größte Korrektur.















