Mutares startet dynamisch ins Jahr 2025 – Akquisitionswelle, erste Exits und starker Konzernumsatz. Überschattet vom 2024er-Ergebnis.

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Mutares SE & Co. KGaA Übernahme Nummer 6
Die Mutares SE & Co. KGaA hat mit der vorgezogenen Veröffentlichung ihrer Zahlen für das erste Quartal 2025 ein kraftvolles Signal an den Markt gesendet: Hohe Akquisitionsaktivität, erfolgreiche Exits und eine solide Basis für weiteres Wachstum prägen den Jahresauftakt. Ausgleich für die enttäuschenden 2024er Zahlen.

Aber offensichtlich scheint das nicht überzeugend, zumindest überwiegt derzeit der Druck wegen des schwachen Ergebnisses in 2024, das so nicht erwartet worden war. In 2024 scheinen ausser dem Frigoscandia und Steyr-Teilexit wenig Glanzpunkte in der Bilanz. Vorbereitung auf 2025, hübsch machen von potentiellen Exitkandidaten. So kann man es positiv auslegen. Und das bestätigt sich im Q1: Der Konzernumsatz stieg auf 1,53 Milliarden Euro – ein Plus von rund 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei profitierte Mutares von mehreren neuen Beteiligungen, insbesondere in den Segmenten Engineering & Technology sowie Automotive & Mobility.

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Mutares-Holding: Solide Erträge trotz Vergleichseffekten

Die Mutares-Holding erwirtschaftete im ersten Quartal:

  • Umsatzerlöse aus Beratung und Management Fees: 26,2 Mio EUR (Vorjahr: 29,3)

  • Nettoergebnis: 29,5 Mio EUR (Vorjahr: 51,3)

Und heir Erläuterungen des Unternehmens: Der Rückgang gegenüber 2024 sei auf den Wegfall des positiven Sondereffekts aus dem Verkauf von Frigoscandia zurückzuführen. Und trotz positiver Wirkung eines zweiten Teil-Exits von Steyr Motors, der Erlöse von rund 74 Mio EUR einbrachte, konnte das nicht Frigoscandia kompensieren. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Mutares immer noch rund 40% der erfolgreichen Restrukturierungsstory Steyr besitzt. Und damit ein potentieller Gewinnheber, wenn es im Laufe des Jahres es in der Exit-Pipeline stocken sollte.

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Erfolgreiche Exit-Strategie – Pipeline prall gefüllt

Neben dem Teilverkauf bei Steyr Motors kündigte Mutares bereits den geplanten Verkauf des Care-Services-Geschäfts von Alcura France an. Insgesamt plant die Gruppe bis Jahresende:

  • Verkäufe von Portfoliounternehmen mit kumuliert 1,85 Mrd EUR Umsatzvolumen

  • Erwartete Bruttoerlöse für die Holding: mehr als 200 Mio EUR, was nach dem Teilexit Steyr über allein 74 Mio EUR nicht wirklich ambitioniert erscheint. Vielleicht Luft für zukünftige Prognoseanpassungen? Man darf gespannt sein,

Und es bleibt klar: Die Exit-Pipeline ist gefüllt, was die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie weiter absichern sollte. Hier der Überblick der Mutares über die einzelnen Reifestadien seiner Beteiligungen: Dabei ist zu beachten, dass das Adjusted EBITDA signifikant entlang der drei Phasen der Wertschöpfung schwankt, die Beteiligungen nach der Akquisition üblicherweise während ihrer Zugehörigkeit zu Mutares durchlaufen (Realignment, Optimization und Harvesting). Interessant ist auch, dass man offensichtlich davon ausgeht in 2025 Unternehmen von Phase Optimierung in die Ernetphase bringen zu können – sonst wäre das geplante Umsatzvolumen, welches abgegeben werden soll, nicht erklärbar.

Operative Phase im Rahmen des Wertschöpfungszyklus Zugeordnete Beteiligungen zum 31. Dezember 2024 Umsatz 2024 in EUR Mio. Adj. EBITDA 2024 in EUR Mio.
Realignment Automotive & Mobility
Peugeot Motocycles Group
MatikonEngineering & Technology
Byldis
Efacec Group
Softiner GroupGoods & Services
Alcura
Alterga
Greenview
REDO
Stuart (SRT Group)Retail & Food
Gläserne Molkerei
Natura
Prénatal
Temakinho
958,3 -115,0
Optimization Automotive & Mobility
Amaneos
FerrAl United Group
HILO GroupEngineering & Technology
Gemini Rail und ADComms
Guascor Energy
NEM Energy GroupGoods & Services
Conexus
Ganter
GoCollective und ReloBus
PalmiaRetail & Food
FASANA
Lapeyre Group
3.626,1 -14,7
Harvesting Engineering & Technology
Clecim
Donges Group
La Rochette
Steyr MotorsGoods & Services
Terranor GroupRetail & Food
keeeper Group
680,2 39,2

 Segment-Performance im Detail im Q1 deutet auf deutliche Verbesserung in 2025 hin.

Automotive & Mobility:

  • Umsatz: 627,1 Mio EUR (+3,5 %)

  • EBITDA: 68,4 Mio EUR

  • Adjusted EBITDA: 27,2 Mio EUR

Dabei will man den Fokus auf Stabilisierung durch internationale Expansion mit Amaneos und FerrAl United setzen. Und ob das dem Automotive-Spezialisten Mutares gelingt, wird man sehen. Auch in den Add-on’s der nächsten Monate.

Engineering & Technology:

  • Umsatz: 436,6 Mio EUR (+95 %)

  • EBITDA: 345,6 Mio EUR (stark beeinflusst von Bargain Purchases)

  • Adjusted EBITDA: -30,7 Mio EUR

Und in diesem Segment wichtig: Positiver Beitrag von Efacec. Und die effektive Integration neuer Akquisitionen (u. a. Buderus Edelstahl, Magirus).

Goods & Services:

  • Umsatz: 262,5 Mio EUR (-8 %)

  • Adjusted EBITDA: -6,1 Mio EUR

Und hier sieht man sich direkt zwei Herausforderungen gegenüber. Einmal der Umsatzrückgang durch den Wegfall von Frigoscandia. Dazu kommt eine rückläufige Entwicklung bei Stuart.

Retail & Food:

  • Umsatz: 200,8 Mio EUR (-12,7 %)

  • Adjusted EBITDA: -20,1 Mio EUR

Dabei kommt dem Infrastruktur-/BauhoffnungsträgerLapeyre grosse Bedeutung zu, der sich einem herausfordernden Umfeld gegenüber sieht. Dazu scheint die Integration von Natura gut zu laufen.

Konzern-EBITDA geprägt von Akquisitionseffekten

Das Konzern-EBITDA betrug im ersten Quartal 379,7 Mio EUR (Vorjahr: 66,1 Mio). Und das bereinigte Adjusted EBITDA lag erwartungsgemäß bei -30,1 Mio EUR, beeinflusst durch die frühe Phase der Integration neuer Beteiligungen. Dieses Bild passt zur klassischen Wertschöpfungskurve von Mutares, die ihre Beteiligungen von Realignment über Optimization hin zu Harvesting entwickelt.

Ausblick 2025 und 2028: Mutares will auf Wachstumskurs bleiben.

Und Optimismus prägt weiter das Management. So erwartet für das Gesamtjahr 2025 der Vorstand weiterhin:

  • Konzernumsatz: 6,5 bis 7,5 Mrd EUR

  • Jahresüberschuss Mutares-Holding: 130 bis 160 Mio EUR

Auch das langfristige Ziel bis 2028 bleibt unverändert:

  • Konzernumsatz: 10 Mrd EUR

  • Jahresüberschuss Holding: 200 Mio EUR

Dabei wird die internationale Expansion nach China, Indien und in die USA als zentraler Treiber des Wachstums hervorgehoben. Und die Vorarbeiten sind ja bereits vollzogen – durch lokale Präsenz und erste kleinere Übernahmen.

Fazit: Mutares startet mit Volldampf ins Jahr 2025 – sollte auf Dauer 2024 vergessen lassen.

Und eigentlich alles gut. Aber der aktuelle Kurseinbruch sagt etwas anderes. So gilt einerseits: Der Jahresauftakt 2025 bestätigt die strategische Schlagkraft von Mutares:

  • Massive Akquisitionsoffensive,

  • erste erfolgreiche Exits,

  • solider Ausbau der Umsatzbasis

  • und ein klar strukturierter Plan für nachhaltiges Wachstum.

Mit einer gut gefüllten Exit-Pipeline und weiteren Akquisitionen in der finalen Phase dürfte Mutares auch in den kommenden Quartalen zu den spannendsten Adressen im deutschen Small- und Midcap-Segment gehören. Jetzt zum „andererseits“. Auch die Verschiebung der Hauptversammlung sollte eigentlich keine dauerhaft kursbeeinflussende Auswirkungen zu haben. Auch wenn natürlich – insbesondere nach den Vorwürfen der Shortseller im letzten Jahr – der Markt schon sehr sensibilisiert für Nachrichten, wie diese sind:

Verschiebung der Veröffentlichung des testierten Jahres- und Konzernabschlusses 2024 und der ordentlichen Hauptversammlung

Mutares wurde heute von ihrem Abschlussprüfer, der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, darüber informiert, dass dieser seine Prüfungshandlungen nicht planmäßig werde abschließen können.(…) Und dabei gehe es um Komplexität usw. Oder im Wording der Presseabteilung: „Die notwendige Verschiebung ist im Wesentlichen mit einem erhöhten Prüfungs- und Dokumentationsaufwand aufgrund komplexer Sondersachverhalte begründet. Mutares arbeitet eng und transparent mit dem Abschlussprüfer zusammen, um schnellstmöglich einen testierten Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlichen zu können. Gemeinsam wird für das kommende Jahr in nachgelagerten Workshops mit dem Abschlussprüfer erarbeitet werden, damit sich eine solche ungeplante Verzögerung nicht wiederholt und die Zusammenarbeit in der Abschlussprüfung noch effizienter abläuft.

Fazit: Falls der 20. Mai als neuer Stichtag als Vorlagedatum einer testierten Bilanz gehalten werden kann, sollte diese Nachricht kursorischen Charakter haben, weitere Verzögerungen wären Gift für das Vertrauen der Anleger. Unegwohnte Situation für die erfolgsgewöhnten Mutares Manager: Operativ den Markt enttäuscht, Aktie unter extremen Druck und das „Muss“ die Testate bis zum 20.05.2025 zu erhalten. Dass könnte natürlcih irgendwann als Top-Einstiegschance gesehen werden. Denn die Aktie reagiert sehr extrem auf die aktuelle Newslage. Fragt sich, wie schnell wieder die gewohnt positiven News das Meinunsgbild bestimmen. Oder sieht man nun die neue Realität in München?

Chart Mutares Aktie, powered by Goyax.de.

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