MDAX – Airbus will Teile der Rüstungssparte verkaufen

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Zum 01. Januar 2016 will der Flugzeugbauer Airbus Group (ISIN: NL0000235190) Teile seiner Rüstungssparte in eine neue Gesellschaft ausgliedern und verkaufen. Davon betroffen sind die Geschäftsbereiche für optronische Systeme zur Zielerfassung sowie Radar- oder Grenzsicherungssysteme.

Nicht ausreichende Rüstungsexporte

Die sensorischen Systeme werden an mehreren Standorten in den Ländern Deutschland, Frankreich, Südafrika, Algerien und Indien entwickelt. Deutschland ist mit 8 Standorten und 3.500 der insgesamt dort tätigen 4.800 Mitarbeiter am stärksten betroffen.

Gründe für den Verkauf sollen nicht genügend Aufträge der deutschen Regierung und deren Verweigerung mancher Verkäufe ins Ausland sein. Zudem soll Airbus sich stärker auf die Herstellung von zivilen und militärischen Flugzeugen und Hubschraubern sowie Drohnen spezialisieren.

Internationale Kaufinteressenten

Mögliche Käufer für die neue Gesellschaft soll es bereits geben. Neben dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) und dem französischen Rüstungskonzern Thales S.A. (ISIN: FR0000121329) sollen sich auch US-amerikanische Hedgefonds für das Geschäft interessieren.

Unternehmenseigenen Angaben zufolge führt Airbus in München bereits Gespräche mit den Kaufinteressenten. Der Preis für die Übernahme der neuen Gesellschaft soll in der Nähe des geschätzten Jahresumsatzes des betroffenen Rüstungsbereiches von 1,1 Mrd. EUR liegen.

Sorge um den Verkauf deutscher Schlüsseltechnologien

Kritik an den Verkaufsplänen kommt von Seiten der deutschen Regierung und des Parlaments. Dort befürchtet man einen Verkauf von erst kürzlich vom Verteidigungsministerium als Schlüsseltechnologien der deutschen Rüstungsindustrie bezeichneten Know-hows ins Ausland und daraus resultierende Abhängigkeiten.

Die Bundesregierung wird somit als größter Kunde wohl ein Mitspracherecht einfordern, um den Ausverkauf ins Ausland zu verhindern und den größten Teil der Wertschöpfungskette im Inland zu erhalten. Somit kommt nur Rheinmetall, möglicherweise zusammen mit einem Investor als Finanzierungshelfer, der Regierung als Wunschkäufer in Frage.

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