MDAX – Wer kann von der Einigung mit dem Iran profitieren

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Welche Möglichkeiten bieten sich deutschen Unternehmen durch das Abkommen über die Nutzung der Atomenergie im Iran und das Ende der Sanktionen?

Als die Einigung bei den Verhandlungen in Wien am Dienstag verkündet wurde, machte vor allem die Nachricht von einem baldigen Ende der Sanktionen die Runde und löste schon eine Euphorie bei Wirtschaftsverbänden aus. Doch wie gut stehen die Chancen für deutsche Unternehmen im Iran wirklich?

Hoffnungen deutscher Unternehmen

Deutsche Unternehmen hoffen nach dem Ende der Sanktionen auf Geschäfte in Milliardenhöhe. Sind sie doch seit Jahren, einige seit Jahrzehnten und wie Siemens sogar seit über hundert Jahren, im Iran aktiv. Während sich der Großteil der politisch hörigen Unternehmen ganz zurückgehalten hat, wie auch bei den derzeitigen Sanktionen gegen Russland, gibt es Firmen die den Iran auch während der Sanktionen beliefern und somit einen Fuß in der Tür haben. In den kommenden Tagen will Bundeswirtschaftsminister Gabriel bereits mit einer Delegation aus Vertretern der Wirtschaft in den Iran reisen, um alte Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen.

Im vergangenen Jahr belief sich das deutsche Exportvolumen in den Iran auf 2,39 Mrd. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr ein durch die Lockerung der Sanktionen begründeter Anstieg um 30%. Deutsche Wirtschafts- und Unternehmensverbände hoffen bereits auf eine weitere Steigerung innerhalb von zwei Jahren über das 2005 erreichte Niveau von 4,4 Mrd. EUR hinaus. Bis 2020 rechnen die optimistischsten sogar mit einem Anstieg auf 10 bis 12 Mrd. EUR.

Deutsche Unternehmen mit Chancen im Iran

Als erstes könnten somit die rund 80 noch im Iran aktiven und die vielen noch durch Kontakte verbundenen deutschen Unternehmen profitieren. Zu ihnen Zählen große DAX-Konzerne wie die Daimler AG und die Commerzbank AG. Vor allem aber die Größen aus dem MDAX wie der Automobilzulieferer LEONI AG (ISIN: DE0005408884, die OSRAM Licht AG (ISIN: DE000LED4000) und der LKW-Hersteller MAN AG(ISIN: DE0005937007).

Einen neuen profitablen Markt könnte sich im Iran aber auch für den Rüstungskonzern Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009) eröffnen. Das noch laufende Waffenembargo soll in ein fünf Jahre andauerndes Verbot umgewandelt werden. Danach könnte der Iran zur fortlaufenden Modernisierung seiner Streitkräfte und vor allem der Islamischen Revolutionsgarde, den Pasdaran, auch an deutscher Waffentechnik interessiert sein.

Ein in etwas näherer Zukunft liegendes Milliardengeschäft könnte sich auch dem Flugzeughersteller Airbus Group N.V. (ISIN: NL0000235190) bieten. Die iranischen Airlines wie Zagros Airlines, Aria Air, die staatliche Iran Air mit den Tochterunternehmen Iran Airtour und Iran Air Cargo, sowie die größte private Airline Mahan Air verfügen über einen Großteil an Airbus Maschinen in ihren Flotten. Diese Maschine, meistens A300 und A310 Modelle, haben jedoch mit einem Durchschnitt von meist über 23 Jahren ein hohes Alter. Bisher konnten die Airlines durch die Sanktionen nur Flugzeuge auf dem Gebraucht- oder Leasingmarkt erstehen. Eine Modernisierung ist somit dringend nötig, auch  um wieder Zugang zu vielen internationalen Flughäfen zu erhalten, der durch Sicherheitsvorschriften verwehrt wird. Durch den darauf wohl folgenden Ausbau der Streckennetze wird auch der Bedarf an neuen Maschinen ansteigen. 

Ein Umdenken ist nötig

Wie bei Airbus müssen aber vor allem auch bei den deutschen Banken die Bedenken bei Geschäften mit dem Iran ausgeräumt werden. Zu sehr hatte man sich an die nicht alle Bereiche betreffenden Sanktionen gehalten und Strafen gefürchtet wie sie die Commerzbank für unerlaubte Geschäfte von den USA aufgebrummt bekam. Das ausräumen dieser Bedenken muss schnellstens erfolgen, um Unternehmen eine Finanzierung ihrer Geschäfte zu ermöglichen.

 

 

Den ausführlichen Bericht zum Thema finden Sie unter: 

http://emergingmarkets-magazin.de/de/index.php/afrika-middle-east/mehr-aus-afrika-middle-east/item/1689-einigung-im-atomstreit-mit-dem-iran

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