HENSOLDT Aktie Rekordhoch vor Korrektur? Überquellendes Orderbuch stößt auf Analysten-Skepsis. Wachstumspfad trifft auf Bewertungszweifel.

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HENSOLDT schließt Übernahme von ESG ab, Große Wachstumschancen für nationalen Champion der Verteidigungselektronik

Hensoldt Aktie markiert immer neue Rekordhochs. Und Kursmarken nicht für möglich gehalten noch vor einigen Wochen, werden locker genommen. Auch wenn es operativ noch ein weiter Weg zu den 6 Mrd EUR Umsatz sind, die man in 2030 erreichen will. Aber die Börse handelt die Zukunft, nicht die Vergangenheit. 

Während sich der deutsche Rüstungsspezialist HENSOLDT operativ im Aufwind sieht, offenbart sich jedoch an der Börse eine bemerkenswerte Diskrepanz. Auf diesem Weg meldet das Unternehmen für Q1 2025 einen Auftragseingang von 701 Mio EUR – ein Plus von 5,4% gegenüber dem bereits starken Vorjahr – und treibt seinen Orderberg auf neuen Rekordstand von 6,93 Mrd EUR. Doch trotz dieser Robustheit klaffen Analystenerwartungen und Aktienkurs weit auseinander: Das mittlere Kursziel von 64,75 EUR liegt fast 30% unter dem aktuellen Notierungsniveau (92,00 EUR, XETRA-Schlusskurs 30.05.2025), und nur drei von elf beobachteten Häusern raten überhaupt noch zum Kauf. Und vielleicht sogar nach dem erreichten Hoch letzte Woche demnächst noch weniger Kauf-Empfehlungen?

Zeitenwende ist Futter für HENSOLDT. Aber wie lange reicht das noch…

Treiber des operativen Erfolgs sind unverkennbar die geopolitischen Rahmenbedingungen. „Der systemische Nachfrageschub nach militärischer Technologiesouveränität ist kein Konjunkturzyklus, sondern ein Strukturwandel“, betonte zuletzt CEO Oliver Dörre. Die Eurofighter-Radarerweiterungen und das Halcon-Programm speisten im Q1 die Order-Pipeline, während das Optronik-Segment mit einem Umsatzsprung von 34% überraschte. Besonders beachtete die Finanzgemeinde die angehobene Langfristperspektive: Statt der bisher avisierten 5 Mrd EUR Umsatz bis 2030 peilt HENSOLDT nun 6 Mrd EUR an – gestützt auf den Ausbau digitaler Verteidigungslösungen wie der CERETRON-Plattform, die algorithmische Kriegsführung in Echtzeit ermögliche.

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Doch hinter den Fundamentaldaten lauern Investorenrisiken. Das Optronik-Wachstum zeige Risse: Jefferies-Analystin Chloe Lemarie verweist in der aktuellesten Analystenmeinung zu HENSOLDT auf die „chronische Margenschwäche“ des Geschäfts, das nur 1,5% zum Konzernumsatz beiträgt. Ein möglicher Verkauf dieser Sparte könnte zwar die Profitabilität straffen, doch der aktuelle Börsenkurs preise bereits optimistische Szenarien ein. Gleichzeitig belasten Start-up-Kosten des neuen Logistikzentrums das Sensor-Segment, wo das EBITDA vorübergehend um 9% schrumpfte.

HENSOLDT hat Hausaufgaben gemacht.

Finanziell hat HENSOLDT die Weichen gestellt: Die im April abgeschlossene Refinanzierung ersetzte Altlasten durch unbesicherte Unternehmenskredite mit langfristig stabilen Zinskonditionen. CFO Christian Ladurner pries die gewonnene „Handlungsfreiheit“ – entscheidend für Investitionen in die softwaredefinierte Verteidigungswelle. Und die in diesem Zusammenhang erfoglte Bestätigung der Jahresprognose (Umsatz: 2,5–2,6 Mrd EUR, EBITDA-Marge ~18%) unterstreicht die angenommene höhere Planungssicherheit.

Dennoch bleibt das Bewertungsdilemma. Denn die Aktie lief ihren 12-Monats-Kurszielen deutlich voraus, obwohl das Orderbuch acht Quartale Umsatz absichert. Und der Kreis der Aanlysten wird HENSOLDTs Wachstumsstory erst dann für höhere Kurse qualifizieren, wenn die hochgefahrenen Produktionskapazitäten in Optronik und Sensoren nachhaltig skalieren – und die südafrikanische Hypothek gelöst ist. Bis dahin dominiert das Misstrauen der Analysten und sollte den Kurslauf auf Dauer „zurückholen“. Die Kluft zwischen operativer Stärke und Analystensicht bleibt HENSOLDTs größte Herausforderung.

Einzig weiter positiv – uneingeschränkt, HENSOLDT technische Analyse – STRONG BUY.

Die Hensoldt-Aktie (ISIN: DE000HAG0005) zeigt derzeit eine starke technische Performance und befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend. Und ein etwas detaillierterer Blick liefert folgende Ergebnisse:

  • RSI (Relative Strength Index) : 59,84 – deutet auf einen starken Markt hin, noch ein Kaufsignal. Ab 70 redet man eigentlich bereits von überkauft.
  • MACD (Moving Average Convergence Divergence): 1,49 – signalisiert einen positiven Trend.
  • ADX(Average Directional Movement Index): 13,25 – weist auf einen starken Trend hin.
  • Williams %R(Momentum-Oszillator): -34,24 – unterstützt die Kaufempfehlung. Werte zwischen 0 und -20 deuten auf eine überkaufte Situation hin, was auf einen möglichen Preisrückgang hindeuten könnte. Und Werte zwischen -80 und -100 deuten auf eine überverkaufte Situation hin, was auf einen möglichen Preisanstieg hindeuten könnte. Hier befinden wir uns im neutralen Bereich.
Aktuell im nwm: Aktien KW 22 – Tanz um die 24.000. Trump hält alle auf Trab. Anleger zu sorglos? Kräftige Korrektur überfällig? News. Rheinmetall. YOC. Nordex. DataGroup.

Auch die gleitenden Durchschnitte bestätigen den positiven Trend und stützen die Einschätzung eines anhaltenden Aufwärtstrends:

  • MA5 bis MA200 (einfach und exponentiell):Alle liegen unter dem aktuellen Kurs und geben Kaufsignale.
  • MA50 (einfach): 87,22 EUR – unter dem aktuellen Kursniveau.
  • MA200 (einfach): 75,63 EUR – ebenfalls unter dem aktuellen Kurs.

Fazit: Die technische Analyse der Hensoldt-Aktie zeigt einen starken Aufwärtstrend, unterstützt durch positive Indikatoren und gleitende Durchschnitte. Die jüngste Kursentwicklung deutet auf weiteres Potenzial hin. Aber es bleiben die Analysten…

Chart Hensoldt Aktie, powered by Goyax.de.

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