Die Hamborner REIT AG zeigt sich auch im zweiten Quartal 2025 standhaft – trotz eines weiterhin rauen Marktumfelds für Gewerbeimmobilien. Zwar verzeichnete der Immobilien-Small Cap bei den operativen Gewinnen einen Rückgang, doch Anleger*innen können auf eine stabile Finanzbasis und ein sich festigendes Portfolio setzen.
Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Miet- und Pachterlöse der Hamborner REIT AG um 2,1 % auf 45,7 Mio. Euro. Der FFO (Funds from Operations) – die zentrale Kennziffer für die operative Stärke von Immobiliengesellschaften – fiel um 12,1 % auf 24,9 Mio. Euro. Das entspricht einem FFO je Aktie von 0,31 Euro (Vorjahr: 0,35 Euro). Hintergrund: Objektverkäufe und gestiegene Kosten.
Hamborner REIT: Immobilienverkäufe drücken auf die Bilanz
Verantwortlich für die gesunkenen Mieteinnahmen sind vor allem die Veräußerungen eines Einzelhandelsobjekts in Lübeck und eines Bürohauses in Osnabrück. Zusammen mit neuen Verkehrswertabschlägen auf vier Objekte schrumpfte der Portfoliowert um rund 34,7 Mio. Euro – auf 1,406 Mrd. Euro. Auch der Net Asset Value (NAV) je Aktie fiel leicht um 2,9 % auf 9,51 Euro.
Ein Rückschlag? Nicht zwingend. Die Reduzierung passt zur vorsichtigen Konsolidierungsstrategie des Unternehmens in einem Umfeld, in dem viele Nebenwerte – etwa DEFAMA oder alstria office REIT – ähnliche Anpassungen vornehmen mussten. Die Hamburger bleiben ihrem strategischen Kurs treu.
Vermietung läuft – stabile Verbleibquote gibt Sicherheit
Trotz Marktvolatilität bleibt das operative Geschäft robust: Rund 12.400 m² Mietfläche wurden neu vermietet – 94 % davon im Bürosegment. Die Verbleibquote liegt mit 95 % auf sehr hohem Niveau. Die durchschnittliche Vertragslaufzeit (WALT) beträgt solide 5,7 Jahre. Der leichte Anstieg der Leerstandsquote auf 3,5 % (Vorjahr: 2,8 %) fällt im Branchenvergleich kaum ins Gewicht.
Für Anleger*innen besonders spannend: Nur 0,9 % der Mieterträge stehen im weiteren Jahresverlauf zur Neuverhandlung an – ein starkes Signal in Zeiten steigender Unsicherheit bei gewerblichen Mieten.
Hamborner REIT: Prognose leicht angehoben – Dividende bleibt das große Fragezeichen
Trotz der genannten Herausforderungen hebt Hamborner REIT seine Prognose für die Mieterträge 2025 leicht an: Statt 87,5–89,0 Mio. Euro werden nun 89,5–90,5 Mio. Euro erwartet. Hintergrund: Ein geplanter Verkauf platzte, und neue Mietverträge spülen mehr Geld in die Kasse als gedacht.
Die FFO-Prognose bleibt mit 44–46 Mio. Euro unverändert – ein Hinweis darauf, dass höhere Kosten die positiven Mieteffekte konterkarieren. Für Dividendenfans bleibt die entscheidende Frage also: Reicht der operative Cashflow für eine ansprechende Ausschüttung?
Aktie im Blick – Small Cap bleibt stabil
Die Hamborner REIT Aktie zeigt sich an der Börse derzeit erstaunlich stabil. Trotz operativer Rückgänge preist der Markt die konservative Bilanzstruktur und das Krisenmanagement des SDAX-Kandidaten offenbar ein. Mit einer REIT-Eigenkapitalquote von 55 % und einem moderaten Loan-to-Value (LTV) von 44,3 % steht die Gesellschaft finanziell auf solidem Fundament.
Fazit für Anleger*innen: Wer auf konservative Gewerbeimmobilien mit defensiver Strategie setzt, findet in der Hamborner REIT AG auch weiterhin einen interessanten Nebenwert mit ruhiger Hand am Steuer.