
JOST Werke SE gewinnt – ein Verlustbringer, der Kapital und Managementkapazität bindet, geht in neue Hände über. Und der „Käufer“ erhält Substanz zu einem – wahrscheinlich – geringen Kaufpreis und/oder sogar mit einer Morgengabe. Dazu kommt, das genau DAS die Spezialität von Mutares ist. Unprofitable, vernachlässigte Konzernteile übernehmen, bereits erfolgreich erprobte Managementstrukturen „überstülpen“. Umbauen, rationalisieren, neue Ideen entwickeln und/oder passende Add-ons hinzufügen. Oder in bestehende Beteiligungen integrieren. Das alles mit dem klaren Ziel eine Beteiligung auf Zeit zu erwerben. Exit ist das Ziel. Mit ehrgeizigen Renditevorgaben auf das eingesetzte Kapital – und laufenden Erträgen für Managementkapazitäten.
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Jost bekam Cranes als Zugabe – Mutares sieht Chancen.
Jost Werke SE konzentriert sich auf das, was passt. Und hat die heute vollzogene Trennung vom mit Hyva erworbenen Geschäftsbereich Cranes vollzogen. Und der Käufer ist die Mutares SE & Co. KGaA, die den Bereich als neue Plattform im Segment Goods & Services ausbauen will. Der Umsatz des Kran-Geschäfts liegt bei rund 100 Mio EUR. Wie so oft bekommen die Münchener das, was anderen nicht ins Konzept passt – und was weg soll, kostet i.d.R. nicht viel. Oder bekommt manchmal sogar noch eine Liquiditätsspritze zum Abschied. So hatte JOST nach der Übernahme von Hyva das gesamte Portfolio geprüft und die Kran-Sparte als nicht strategisch eingestuft. Stattdessen liegt der Fokus von Jost nun klar auf der Integration des Hydraulik-Kernportfolios und den damit verbundenen Wachstumschancen.
Für Mutares ist der Deal ein klassischer Carve-out mit Restrukturierungschance. CIO Johannes Laumann sieht im Kranbereich eine „weltweit anerkannte Marke“ mit Nachholbedarf bei Effizienz und Profitabilität. Der Sanierungsspezialist will mit bewährter Hands-on-Strategie das Geschäft wieder auf Kurs bringen und international ausbauen.
Jost sieht starkes Wachstum ohne Kran-Sparte.
Finanziell bleibt die JOST-Prognose für 2025 trotz der IFRS-5-Klassifizierung unverändert. Der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten soll im Gesamtjahr um 40 % bis 50 % auf rund 1,5 Mrd EUR steigen, das bereinigte EBIT um 23 % bis 28 % auf etwa 139–145 Mio EUR. Das Geschäftsfeld Cranes wurde bereits seit 1. Februar 2025 als „nicht-fortgeführte Aktivität“ bilanziert.
Und dazu sagte heute Joachim Dürr, CEO der JOST Werke SE: „Wir konnten schnell und effizient den Verkaufsprozess des Cranes Geschäfts im 4. Quartal 2025 abschließen. Damit können wir uns noch stärker auf die Umsetzung der verbleibenden Synergiepotenziale der HYVA-Integration konzentrieren. Wir arbeiten weiter intensiv daran, die identifizierten Potenziale und die neuen Opportunitäten unserer Strategie AMBITION 2030 zu implementieren, um durch organisches Wachstum und wertsteigernde Übernahmen den Unternehmenswert von JOST weiter zu steigern.“
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Und bei einem bereinigten(!) EBITDA von -1,6 Mio EUR der veräusserten Sparte fällt es nicht schwer zu vermuten, das Mutares damit ein defizitäres Asset erhalten hat. Und ob die avisierten 100 Mio EUR Umsatzerlöse in 2025 erreicht werden, wenn man bei Cranes vom 1. Februar 2025 bis zum 30. September 2025 Umsatzerlöse in Höhe von 54,6 Mio EUR generiert hat, ist zumindest nicht selbstverständlich. Auf jeden Fall bestätigt Jost heute nochmals seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 für die Geschäfte aus fortgeführten Aktivitäten. Der Abschluss der Transaktion habe keinen Einfluss auf die Entwicklung der Geschäfte aus fortgeführten Aktivitäten.
Und Mutares?
Als man am 20.11. die endgültige Trennung von Steyr Motors melden konnte, bestätigte man eindrucksvoll die Vorgaben/Erreichbarkeit der Prognsoe 2025. Nach dem Börsenlisting im Oktober 2024 und einer seit März 2025 laufenden schrittweisen Platzierungsserie hatte Mutares die zuletzt gehaltenen 23 % per Privatplatzierung vollständig bei institutionellen Investoren im In- und Ausland untergebracht. Unterm Strich stehen Bruttoerlöse von über 170 Mio EUR über die gesamte Haltedauer – ein ROIC deutlich über der eigenen Zielspanne vom Faktor 10. Für einen Ansatz, der auf „Buy, Fix, Sell“ getaktet ist, ist das ein exemplarischer Lauf: Einstieg Q4/2022, beschleunigter Turnaround, Sichtbarkeit über das Listing – und dann der saubere Ausstieg. Mal schauen wie es bei Cranes läuft…














