Die Enapter AG hat ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025 deutlich nach unten angepasst. Grund sind Verzögerungen im Produktionsaufbau des Joint Ventures, verursacht durch komplexe Zertifizierungsvorgaben und kundenspezifische Anpassungen der Multicores.
Statt der bislang geplanten 39 bis 42 Mio. Euro Umsatz erwartet Enapter nun nur noch 20 bis 22 Mio. Euro. Auch das Ergebnis verschlechtert sich deutlich: Das EBITDA soll zwischen -9 und -10 Mio. Euro liegen, nach zuvor erwarteten -2 Mio. bis +/-0 Euro.
Produktion langsamer als geplant
Die Anpassung verdeutlicht die Herausforderungen beim Hochlauf des Geschäfts. Sowohl Produktions- als auch Abnahmeprozesse dauern länger als gedacht. Damit verschiebt sich ein wesentlicher Teil der ursprünglich geplanten Umsätze auf das Jahr 2026.
Der aktuelle Auftragsbestand von rund 45 Mio. Euro unterstreicht zwar die Nachfrage nach Enapters Wasserstofftechnologien, doch die Realisierung erfolgt nun verzögert.
Anleger reagieren verunsichert
Für die Enapter Aktie ist die Prognosekürzung ein herber Rückschlag. Das Unternehmen galt als Wachstumswert im Bereich grüner Wasserstoff, doch die nun verlängerte Verlustphase dürfte Investoren enttäuschen.
Die Verschiebung von Umsätzen um ein ganzes Jahr wirft Fragen zur Skalierbarkeit und Umsetzungsstärke des Unternehmens auf. Zugleich bleibt der Wasserstoffsektor insgesamt unter Druck, da auch andere Player wie Nel ASA oder Plug Power mit Verzögerungen und hohen Verlusten kämpfen.
Chancen bleiben – aber erst ab 2026
Positiv bleibt: Die Nachfrage nach Enapters Elektrolyse-Technologie ist vorhanden, und der Auftragseingang zeigt Potenzial. Sollte der Produktionsaufbau 2026 reibungslos anlaufen, könnte die Enapter Aktie wieder Fantasie gewinnen.
Kurzfristig aber überwiegen die Risiken. Anleger müssen sich auf eine längere Durststrecke einstellen – die Profitabilität rückt in weite Ferne.
Fazit: Enapter Aktie nur für Mutige
Mit der drastischen Prognoseanpassung verliert die Enapter Aktie vorerst an Attraktivität. Wer investiert, setzt auf die langfristige Story der Wasserstoffwirtschaft – und braucht Geduld bis mindestens 2026. Für kurzfristig orientierte Anleger ist der Nebenwert derzeit eher ein Risiko-Investment.