Die elumeo SE, bekannt für ihre interaktive Schmuckverkaufsmarke Juwelo, hat in einem von Konsumzurückhaltung geprägten Umfeld im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 4,4 % auf 43,4 Mio. Euro verzeichnet. Belastend wirkten vor allem das schwache Konsumklima in Deutschland und steigende Edelmetallpreise, die die Rohertragsmarge auf 47,1 % (2023: 50,0 %) drückten.
Das bereinigte EBITDA sank auf -813 TEUR, nachdem es im Vorjahr bereits bei -384 TEUR gelegen hatte. Positiv: Der operative Cashflow drehte durch optimiertes Working Capital Management ins Plus (251 TEUR nach -94 TEUR).
Vertriebskennzahlen steigen trotz Konsumdruck – Juwelo überzeugt Bestandskunden
Trotz schwieriger Marktbedingungen konnte elumeo seine Kundenperformance deutlich steigern:
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Durchschnittlicher Verkaufspreis: 77 € (2023: 70 €)
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Umsatz pro aktivem Kunden: 603 € (2023: 523 €)
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Rohertrag pro verkauftem Stück: 36 € (2023: 33 €)
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Customer Value (5 Jahre): 1.090 € (2023: 873 €)
CEO Florian Spatz betont das emotionalisierte Einkaufserlebnis via Juwelo-TV, das insbesondere bei Bestandskunden wirkt und die Kundenbindung nachhaltig stärkt.
KI-Offensive treibt internationale Expansion – Sendefenster bald in fünf Märkten
Ein strategischer Hoffnungsträger ist die KI-basierte Multi-Language-Plattform, mit der deutsch produzierte Live-Shows automatisiert international ausgestrahlt werden. Während das Sendefenster in Frankreich mangels Skalierung eingestellt wurde, zeigten Spanien und Italien bereits ab Q3/24 spürbares Wachstum:
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Q3/24: 182 TEUR Umsatz
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Q4/24: 202 TEUR
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Q1/25: 240 TEUR → +18 % zum Vorquartal
Neue Märkte Polen und Niederlande sollen 2025 folgen. Frühindikatoren zeigen: Neukunden aus internationalen Sendefenstern sind profitabler als deutsche Kunden.
Jooli-Rückzug aus Indien, KI-Fokus wird geschärft
Im Zuge der Fokussierung auf profitable Wachstumskanäle wurde der indische Markt für die Video-Shopping-App Jooli geschlossen. Die App bleibt nur noch in Deutschland aktiv. Gleichzeitig wurden die Entwicklungsteams von Juwelo und Jooli zusammengelegt, um Synergien bei der Content-Produktion und -Distribution zu nutzen.
Restrukturierungsmaßnahmen zeigen Wirkung – Break-even in Sicht
Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs bei TV-Ausstrahlung veranlasste elumeo zu einem harten Sparkurs:
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Verkürzung des Live-Sendebetriebs (von 15 auf 10 Stunden)
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Fokus auf höherpreisigen Schmuck (ab 50 €)
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50 Vollzeitstellen abgebaut
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Jährlicher Kosteneffekt: 5,9 Mio. € Einsparung
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Gesamteinsparung bis Ende 2025: -27 % gegenüber 2024
Die Einsparmaßnahmen wirken zeitversetzt, sollen aber im laufenden Geschäftsjahr 2025 voll durchschlagen. Trotz erwartetem Umsatzrückgang von 10–15 % rechnet elumeo mit einer signifikanten EBITDA-Verbesserung.
Wachstumsprogramm Juwelo100 wird fortgeführt – Ziel verschiebt sich auf 2033
Das 2024 gestartete Programm #Juwelo100, das 100 Mio. € Umsatz im Kerngeschäft anstrebt, wird trotz Restrukturierung fortgesetzt. Da 2025 weniger in die internationale Expansion investiert wird, verschiebt sich das Umsatzziel voraussichtlich auf das Jahr 2033.
Fazit: elumeo in der Restrukturierungsphase – Fokus auf Profitabilität und KI-getriebenes Wachstum
Mit konsequenten Strukturmaßnahmen, dem Rückzug aus margenschwachen Märkten und dem Ausbau digitaler, KI-gesteuerter Geschäftsmodelle setzt elumeo klare Prioritäten. Die Zeichen stehen auf Konsolidierung mit Weitblick – 2025 könnte den Wendepunkt hin zur profitablen Skalierung des Geschäftsmodells markieren. Anleger und Marktteilnehmer dürfen auf eine Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte hoffen.