Die Börsenwoche 21/2019 im Rückspiegel

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„Die Geister, die ich rief, ich werd‘ sie nicht mehr los…“ stammt aus Goethes „Der Zauberlehrling“

und nichts liegt mir ferner als Johann Wolfgang von Goethe mit Donald Trump zu vergleichen! Doch das permanente Säbelrasseln und weltweite Brändelegen des Donaldissimo erzeugt zunehmend erhebliche – und dauerhafte – Kollateralschäden. Und damit meine ich nicht nur Politikverdrossenheit, internationale Spannung und Kriegsangst, sondern handfeste Einbußen und nachhaltig eingetrübte Geschäftsaussichten von Unternehmen. Es betrifft nicht alle, aber doch einige. Und zwar auch Giganten, wie Apple oder Cisco Systems aus den USA. Und dabei geht es weit mehr als um ein paar – vorübergehende – Strafzölle.

Auf die aktuelle „Earnings Season“ in den USA hat das noch relativ geringe Auswirkungen, aber natürlich auf die Ausblicke der Unternehmen für den Rest des Jahres. weiter und in Deutschland nimmt die Dividendensaison Fahrt auf. Mit entsprechenden deutlicheren Kursschwankungen bei den betroffenen Werten. Und auch wenn Quartalsergebnisse kein Maßstab für langfristig orientierte Anleger sind, prägen sie doch auf kurze Sicht den Kursverlauf einer Aktie. Und das bietet Chancen und Risiken…

Börsentheater, 1. Akt: Die Politik

Man ist fast geneigt zu glauben, Donald Trump wolle gar kein Handelsabkommen mit China. Denn er entzündet ständig neue Brandherde, die es den Chinesen immer schwieriger machen, zu einer Einigung zu kommen. In Asien ist es von elementarer Bedeutung, sein Gesicht zu wahren. Aber von „Leben und leben lassen“ hält „The Don“ nicht viel. Er will und muss immer der Sieger sein, der Dealmaker, der King. So und nicht anders läuft es.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Dabei greift Donald Trump durchaus Themen auf, die schon lange ungelöst sind und zum Schaden der USA (und der europäischen Staaten). Denn China riegelt seinen Markt in vielen Bereichen noch immer konsequent für westliche Firmen ab, ob durch Zensurbestimmungen, die es Google (beinahe) unmöglich machen, dort zu agieren. oder durch immer unterlassene Genehmigungen oder immer neue Hemmnisse, die es Amazon unmöglich machen, in China aktiv zu werden (wodurch es China „seinen“ Unternehmen wie Alibaba, Baidu, Tencent usw. ermöglicht hat, zu den westlichen Internet-Giganten aufzuholen). Die Chinesen sind in diesem schäbigen Tauziehen nicht die Good Guys – beide Seiten bedienen die Schurkenrolle und nehmen den Rest der Welt in Geiselhaft.

Es geht nicht mehr um Strafzölle (alleine). Die USA greifen zu unlauteren Mitteln und haben Huawei einfach auf eine schwarze Liste gesetzt. Damit dürfen US-Unternehmen keine Geschäfte mehr mit den Chinesen machen (vereinfacht ausgedrückt) und auch alle ausländischen Firmen, die mindestens 25% der Wertschöpfung eines ihrer Produkte in den USA erzielen, unterliegen diesem Bann. In der Folge haben dann auch reihenweise Unternehmen die Geschäftsbeziehungen zu Huawai auf Eis gelegt. Mit weitreichenden Folgen für das Unternehmen. Huawei ist führend bei der 5G-Technologie und u.a. Lieferant für die Deutsche Telekom. Vorbei. Huawei ist einer der größten Smartphonehersteller der Welt und selbstverständlich laufen deren Geräte mit dem Android-Betriebssystem (der Google-Mutter Alphabet). Vorbei. Obwohl Android ein Open-Source-Produkt ist, unterliegt die Benutzung einer Lizenz – und Huawei darf die neuen Versionen nicht mehr nutzen. Und auch der Zugang zum Google App-Store wird über Huawei-Geräte nicht mehr möglich sein, wodurch diese ihren Nutzen – zumindest außerhalb Chinas – verlieren. Dabei steht die neuste Generation unmittelbar vor der Markteinführung, doch u.a. Softbank hat den Verkaufsstart ausgesetzt (nicht nur bei der US-Tochter Sprint).

Aus dem Handelskonflikt wurde inzwischen eine Technologie-Krieg und es ist eben nicht so, dass nur die Chinesen auf den US-Markt drängen, um dort Produkte zu verkaufen, sondern dass auch US-Unternehmen in China einen großen Absatzmarkt bedienen. Und dort produzieren. Die Handelsrouten laufen in beide Richtungen und die Lieferketten sind extrem anfällig für Störungen. Und da es heutzutage immer häufiger globale Lieferketten sind mit Komponenten aus unterschiedlichen Ländern/Kontinenten, die zu den Endprodukten führen, sind nicht nur chinesische und US-Unternehmen betroffen, sondern auch deutsche/europäische. Und neben den real eingetretenen Störungen entsteht zusätzlich ein enormer Vertrauensverlust, der noch schwerwiegender ist und viel länger anhalten wird. Die USA als verlässlicher Partner, dieses Bild hat Donald Trump zerstört. Auf lange Jahre. Ob politisch, wirtschaftlich, militärisch, auf Donald Trumps Schachbrett gibt es nur einen König und ansonsten lediglich Bauern, die je nach Lust und Laune hin und hergeschoben werden können und deren Farbe der König bestimmt. Auch während eines Spielzugs. Bei der UdSSR sprach man früher von Satellitenstaaten, „The Don“ betrachtet und missbraucht die ganze Welt nach diesem Muster. Keine schöne, neue Welt…

In der EU wird gewählt und es ist abzusehen, dass das Ergebnis keinen klaren Sieger hervorbringen wird. Bezogen auf mögliche Mehrheitsblöcke im EU-Parlament. Ken Fisher kann diesem sich abzeichnenden Stillstand ja viel abgewinnen und meint, es sei für Unternehmen nur gut, wenn sich die Politik nicht einmischen könne, weil sie sich selbst blockiere. Dieser Ansicht kann man viel abgewinnen, vor allem wenn man nach „Nicht mehr so-Great Britain“ schaut und diesem Brexit-Gewürge. Das geht in eine neue Runde, denn Theresa May hat ihren Rücktritt eingereicht, weil auch sie endlich eingesehen hat, dass sie es einfach nicht hinkriegt. Es wird also demnächst einen neuen Tory-Chef geben, der dann auch Premierminister wird. Da die Frist mit der EU bzgl. des Brexits bis Ende Oktober läuft, hat die Wahl des neuen Premierministers weitreichende Konsequenzen. Unabhängig davon, dass die Bevölkerung und die Parlamentarier in der Brexit-Frage tief gespalten sind und es nicht nach einem „einfachen“ Lösungsweg aussieht. Auch keine schönen Aussichten…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}

In diesem Jahr scheint „Sell in May and go away“ ein gar nicht ganz so falscher Ansatz gewesen zu sein. Andererseits stehen insgesamt bisher nur geringe Kursverluste zubuche; vor allem, wenn man auf die enormen Kursschübe bis Ende April schaut. Und ansonsten ist anzumerken, dass die immer wieder beschworene Saisonalität mit einem „guten“ Halbjahr zwischen Oktober und März und einem „schlechten“ Halbjahr zwischen April und September kaum durch Fakten zu belegen ist. Denn es ist reine Statistik und in der „schlechten“ Hälfte liegen die Kursgewinne etwas niedriger als in der „guten“. Aber unterm Strich verbucht man zwischen April und September noch immer Kursgewinne und es ist daher am Sinnvollsten, auf Market-Timing zu verzichten und sich nicht kirre machen zu lassen. Übrigens… wenn man die jeweils drei Monate mit den stärksten Kursgewinnen und -verlusten ausblendet (in der Statistik ist das durchaus üblich, Ausreißer zu eliminieren), dann glättet sich das Ergebnis stark. Denn der Oktober hat doch einige heftige Einbrüche mit sich gebracht, die das Ergebnis verzerren.

Börsentheater, 2. Akt: Die Unternehmen

So, nun aber zum Konkreteren, denn abseits der Politik gab es auch einige interessante Meldungen zu Unternehmen auf meiner Beobachtungsliste. Auch wenn die Weltpolitik durchaus Auswirkungen auf Unternehmensebene hat – und auf meine Beobachtungsliste.

Apple

Aus meiner Sicht eines der größten…..

Lesen Sie den ganzen Artikel von Gastautor Michael C. Kissig zu „Kissigs Klookschieterei: Die Börsenwoche 21/2019 im Rückspiegel mit Apple, Blue Cap, Cisco Systems, Softbank Group“ jetzt auf www.intelligent-investieren.net weiter.

 

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