Befesa S.A. hält im schwierigen Marktumfeld Kurs: Während der Umsatz in 9M/2025 um 3 % auf 892 Mio. € und im Q3 um 1 % auf 290 Mio. € sinkt, legt das bereinigte EBITDA deutlich zu – +15 % auf 174 Mio. € (9M) und +27 % auf 62 Mio. € (Q3). Treiber sind historisch niedrige Zinkschmelzlöhne (80 $/t) und wirksame Zinkpreis-Hedges (Ø 2.606 €/t). Das zeigt: Margen vor Volumen – der Recycling-Spezialist spielt seine Hebel aus.
EAF-Stahlstaub als Profit-Motor – USA-Kapazität geht ans Netz
Im EAF-Stahlstaub-Segment steigt das bereinigte EBITDA +27 % auf 154 Mio. €; die Q3-Marge zieht von 16,6 % auf 21,3 % an. Der Durchsatz wächst leicht auf 896 kt (9M), die Auslastung lag im Quartal vielfach sehr hoch. Ein Meilenstein: In den USA (Palmerton) wurde im Juli 2025 der zweite Ofen in Betrieb genommen – zusätzlicher Rückenwind für Volumen und Skalierung. Europa bleibt robust, Asien entwickelt sich positiv; China schließt ausgeglichen ab.
Aluminium unter Druck – Bernburg soll die Wende bringen
Im Aluminium-Segment drücken niedrige Metallmargen (Auto-Flaute, knapper Schrott): EBITDA 23 Mio. € (9M; Vorjahr 30 Mio. €). Salzschlacken-Recycling hält mit 314 kt (Auslastung 89 %), Sekundärlegierungen gehen −8 % auf 117 kt zurück (Auslastung 77 %). Strategische Antwort: Werksausbau Bernburg (DE) – Kapazität 75 → 135 kt bis Ende Q2/2026, um von der erwarteten EU-Alu-Nachfrage zu profitieren.
Cash & Bilanz: Verschuldungsgrad fällt – EPS springt um 143 %
Der operative Cashflow liegt bei 115 Mio. € (9M), Nettoverschuldungsgrad sinkt auf x2,59 (Vorjahr: x3,36). Das EPS klettert auf 1,52 € (+143 %). CEO Asier Zarraonandia: „…EBITDA +27 % und Verschuldungsgrad auf x2,59 gesenkt… Wir sind auf Kurs, bis Jahresende unter x2,5 zu fallen.“
Ausblick: Starkes Q4 avisiert – Zink-Setup weiter günstig
Für Q4/2025 rechnet Befesa mit hohen Stahlstaub-Volumina in allen Märkten (Wartungen abgeschlossen) und profitiert weiter von Schmelzlöhnen 80 $/t sowie Hedges Ø 2.640 €/t. Zusätzliche Mengen kommen aus neuen US-Verträgen. Gegenwind bleibt im Sekundäraluminium (Metallmargen, Auto). Deleveraging-Ziel: < x2,5 bis Jahresende; mittelfristiger Korridor x2,0–x2,5.
Einordnung für Anleger: Chancen, Risiken, Peer-Blick
Relevanz: Recycling-Spezialisten sind strukturell im Rückenwind (Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft). Befesa zeigt 2025 das klassische Setup: Umsatz seitwärts, Margen rauf, Bilanz runter.
Chancen
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Zink-Hebel: niedrige TCs + Hedges stabilisieren Margen
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Skalierung USA (Palmerton, 2. Ofen) & Bernburg-Ausbau
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Hohe Auslastung im Stahlstaubgeschäft nach Wartungen
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Deleveraging schafft Spielraum für Investitionen
Risiken
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Alu-Margen bleiben zyklisch (Auto, Schrottverfügbarkeit)
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Zinkpreis-/FX-Volatilität trotz Hedges
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Ramp-Risiken bei Kapazitätserweiterungen (Timing, Kosten)
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Regulatorik/Logistik als potenzielle Störfaktoren
Fazit: Befesa liefert operative Qualität im Kerngeschäft und beschleunigt die Bilanzverbesserung. Mit günstigen Zink-Parametern, US-Skalierung und Bernburg-Hebel bleibt die Aktie für Zykliker- und Quality-Investoren spannend.














