Die All for One Group SE, ein führender IT-, Consulting- und Service-Provider rund um SAP für den deutschsprachigen Mittelstand, hat ihren Geschäftsbericht 2023/24 vorgelegt – und die im November genannten vorläufigen Zahlen bestätigt.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
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Umsatz: 511,4 Mio. EUR (Vj. 488,0 Mio. EUR) – +5 %
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Wiederkehrende Erlöse: 283,2 Mio. EUR (Vj. 266,3 Mio. EUR)
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EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS): 34,0 Mio. EUR (Vj. 17,7 Mio. EUR) – +92 %
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EBIT-Marge vor M&A-Effekten: 6,7 % (Vj. 3,6 %)
Der Wachstumstreiber ist klar: eine starke Nachfrage von Neu- und Bestandskunden nach SAP-Conversions (Migrationen) sowie nach cloudbasierten SAP S/4HANA-Lösungen wie RISE with SAP und GROW with SAP. Genau in diesem Segment positioniert sich All for One seit Jahren als einer der führenden SAP-Partner im deutschsprachigen Mittelstand.
Dividende rauf, Aktienrückkauf läuft – freundliche Signale an Anleger
Aktionäre sollen direkt vom Ergebnisplus profitieren:
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Dividendenvorschlag: 1,60 EUR je Aktie (Vj. 1,45 EUR)
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Ausschüttungsquote: 43 %
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Auf Basis von 48,30 EUR (30.09.2024) ergibt sich eine Dividendenrendite von 3,31 %
Parallel läuft ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 7 Mio. EUR:
Zwischen dem 25. November 2024 und 3. März 2025 sollen bis zu 100.000 eigene Aktien erworben werden.
Damit kombiniert All for One eine kontinuierlich steigende Dividende mit zusätzlicher Kapitalrückführung über Rückkäufe – ein Paket, das den Nebenwert für einkommensorientierte Anleger durchaus attraktiv macht.
CEO Michael Zitz unterstreicht den Kurs so:
„All for One befindet sich auf einen gesunden Wachstumskurs in einem Markt mit steigender Nachfrage. (…) Mit einer stabilen Dividendenpolitik wollen wir die Aktionäre an unserem profitablen Wachstum teilhaben lassen.“
Bilanz & ESG: solide Basis und messbare Nachhaltigkeitsziele
Bilanzseitig präsentiert sich All for One stabil:
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Bilanzsumme: 343,1 Mio. EUR (Vj. 341,7 Mio. EUR)
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Eigenkapital: 110,1 Mio. EUR (Vj. 100,0 Mio. EUR)
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Eigenkapitalquote: 32 % (Vj. 29 %)
Gleichzeitig meldet die Gesellschaft Fortschritte bei der Umsetzung ihrer ESG-Strategie:
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Mitarbeiter: 2.810 in acht Ländern, davon 37,4 % weiblich
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CO₂-Emissionen (Scope 1+2): Rückgang von 6.032 tCO₂e auf 5.595 tCO₂e
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Ziel: minus 35 % bis 30.09.2028 gegenüber dem Referenzwert 2022/23
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Frauen in Führungspositionen:
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Ausgangswert 2022/23: 19,9 %
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Ziel bis 2028: +8 Prozentpunkte
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erreicht 2023/24: 21,5 %
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Interessant für Investoren: Die Nachhaltigkeitsziele sind direkt mit Schuldscheindarlehen mit ESG-Komponente verknüpft – werden Ziele verfehlt, steigt die Marge. Das erhöht den Druck, die ESG-Versprechen auch wirklich zu liefern.
Ausblick 2024/25: Weiteres Wachstum – aber Konjunktur bleibt Gegenwind
Trotz schwächerer Gesamtwirtschaft erwartet der Vorstand eine Fortsetzung des Wachstumskurses. Die Logik:
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Konjunktur schwächelt
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aber Digitalisierungsdruck und Zwang zum Umstieg auf cloudbasierte ERP-Systeme steigen
Für 2024/25 peilt All for One an:
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Umsatz: 525–540 Mio. EUR
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(nach 511,4 Mio. EUR in 2023/24)
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EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS): 36,5–40,5 Mio. EUR
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(nach 34,0 Mio. EUR in 2023/24)
Kurzfristige Schwankungen und Verzögerungen bei Vertragsabschlüssen und Projektstarts bleiben möglich, die Auftragspipeline gilt aber als robust. Genau hier spielt All for One seine Rolle als „ERP-Lebenszyklus-Partner“ aus – von der Einführung über Betrieb, Cloud-Migration bis zum Managed Service.
Blick nach vorn: Mittelfristige Margenstory – Nebenwert für Geduldige
Über 2024/25 hinaus stellt das Management eine mittlere einstellige organische Umsatzdynamik in Aussicht, ergänzt durch zukünftige Akquisitionen in attraktiven Portfoliobereichen und Märkten. Die EBIT-Marge vor M&A-Effekten soll im Geschäftsjahr 2025/26 über die 8-%-Schwelle klettern.
Für Anleger lässt sich die Story so zusammenfassen:
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Pro:
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klarer Fokus auf SAP S/4HANA, Cloud & Digitalisierung im Mittelstand
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wiederkehrende Erlöse steigen – höhere Planbarkeit
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EBIT-Marge deutlich verbessert, weiterer Anstieg angekündigt
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attraktive Dividende plus Aktienrückkaufprogramm
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Contra/Risiken:
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Abhängigkeit von Investitionsbereitschaft des Mittelstands
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mögliche Projektverzögerungen bei konjunkturellen Dellen
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M&A birgt Integrationsrisiken
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Fazit:
All for One präsentiert sich als solider, cashflow-starker SAP-Spezialist im Nebenwerte-Segment, der seine Profitabilität sichtbar verbessert und Aktionäre mit einer verlässlichen Ausschüttungspolitik bei Laune hält. Keine spekulative KI-Hype-Story – eher ein substanzieller IT-Dienstleister, der von einem strukturellen Digitalisierungstrend im Mittelstand profitiert und bei weiter steigender Marge das Potenzial hat, sich langfristig als verlässlicher Dividenden- und Wachstumswert zu etablieren.















