ABO Energie – Schlag ins Gesicht. Und jetzt? Schadensbegrenzung überhaupt möglich?

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ABO Energy Aktie gestern pulverisiert, mehr als 50% Tagesverlust. So etwas gibt es selten. Und ehrlich gesagt scheinen die Märkte in diesem Fall nicht mal übertrieben zu haben. Bis zur gestrigen Schock-ad-hoc schien es alles rundzulaufen bei der ABO Energy.

Klar der seit Mitte des Jahres angesprochene und in den Köpfen der Anleger vorbereitete Strategieschwenk – weg vom Projektierer hin zum reinen Stromproduzenten – deutete bereits darauf hin, das nicht Alles so perfekt sein kann. Denn ein erfolgreiches Geschäftsmodell gibt man nicht so einfach auf. Und die Argumente für einen reinen Besitzer von EE-Anlagen hat ja einen gewissen Charme, aber ist es wirklcih glaubwürdig, das ein Unternehmen von einem „üblichen Gewinn“ tief in die Verlustzone gerät bei einer Halbierung des prognostizierten Umsatzes – und das 40 Tage vor Ende des Geschäftsjahres?

Rheinmetall HENSOLDT RENK – Defenseaktien haben in den letzten Tagen kräftig Federn gelassen. Genug für neue Einstiegschancen?
SFC Energy hat es heute schwer. Schwaches Umfeld und Zahlen die nicht wirklich begeistern können. Sind das nun Einstiege? Oder schnell weg?

ABO Energy ist auch in der Vergangenheit kontrovers betrachtet worden, …

…jetzt aber ist eine neue Qualität erreicht. Gegen teilweise erbitterten Widerstand der freien Aktionäre wurde die Umwandlung in eine KGaA „durchgepeitscht2. Danach sollte eigentlich Ruhe einkehren und die operative Stärke – oder vielleicht die eingebildete operative Stärke? – wieder in den Vordergrund treten. Eine im Volumen von 80 Mio EUR ausstehende Anleihe handelte lange über pari und erst  bei der Schock ad-hoc von Gestern gab es auch bei ihr einen Kurseinbruch: Bei Markteröffnung noch bei 102,00 nach der ad-hoc im Tief bei 53,00. Und die Aktie sieht nicht besser aus. Und heute weitere 6% runter:

CHART ABO Energy Aktie | Powered by GOYAX.de

Vertrauen zerstört – wird lange dauern für die ABO Energy hier wieder etwas aufzubauen…

Und heir der Grund in einer Zusammenfassung: Die ABO Energy GmbH & Co. KGaA hat am 19.11.2025 eine völlig unerwartete Gewinnwarnung veröffentlicht. Die Führungsebene korrigiert die bisherigen, erst vor kurzem kommunizierten Ziele für das Geschäftsjahr 2025 nach unten – und zwar in einem dramatischen Ausmaß.

Ergebnisswing von 120 Mio EUR – bei um 200 Mio EUR reduziertem Umsatz von jetzt 250 Mio EUR .

Aus Gewinn wird Verlust: Statt des bisher prognostizierten Konzernjahresüberschusses von 29 bis 39 Mio EUR erwartet das Unternehmen nun einen Konzernjahresfehlbetrag von rund -95 Mio EUR. Und statt Wachstum kommt Schrumpfung: Statt einer angekündigten Steigerung der Konzerngesamtleistung um 5% bis 30% prognostiziert die Geschäftsführung nun eine Gesamtleistung von nur noch rund 250 Mio EUR. Das stellt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (445,4 Mio EUR) dar und steht in krassem Gegensatz zur bisherigen Wachstumsmär.

Was ist passiert? Die Begründung des Unternehmens.

Als Hauptgrund für diese massive Korrektur nennt die Geschäftsführung ein „aktuell besonders herausforderndes nationales und internationales Marktumfeld„. Konkret werden Probleme im Windkraftgeschäft an Land genannt: Einerseits problematische Auktionen: Bei den Wind-an-Land-Auktionen in Deutschland gab es „Überzeichnungen und deutlich reduzierte Einspeisevergütungen„. Und Projektverschiebungen und Abschreibungen. Alles so plötzlich erst absehbar? Waren vorher keine Hinweise erkennbar? Auf jeden Fall ist die Folge, dass sich „wesentliche Windprojekte“ in das Jahr 2026 verschoben haben. Zudem mussten „aufgrund gesunkener Erwartungen an das Zuschlagsniveau der Einspeisevergütungen Neubewertungen und damit erhebliche Sonderabschreibungen vorgenommen werden.“

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Bewertung und Ausblick – fallendes Messer erstmal beobachten?

Diese Mitteilung ist gelinde gesagt eine äußerst negative Überraschung. Die Tatsache, dass innerhalb kürzester Zeit aus einer positiven Gewinnprognose eine massive Verlustprognose wird, wirft Fragen zur Qualität der Planung und der Transparenz des Unternehmens auf. Natürlich gibt es auch „Beruhignedes“: Die Geschäftsführung versuche, mit einem „umfassenden Effizienz- und Transformationsprogramm“ sowie der Beschleunigung der Transformation hin zu einem Betreibermodell (IPP) gegenzusteuern und für 2026 wieder ein positives Ergebnis zu erreichen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um das verlorene Vertrauen der Investoren schnell zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.

 

 

 

 

 

 

 

 

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