Dräger erwartet Rückkehr zu profitablem Wachstum

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Drägerwerk AG & Co. KGaA: Dräger erwartet Rückkehr zu profitablem Wachstum für 2023
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA (ISIN: DE0005550602) hat ihren Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022 währungsbereinigt um rund drei Prozent auf 3.284,7 Mio. Euro gesteigert (12 Monate 2021: 3.087,8 Mio. Euro). Der Umsatz und das Ergebnis gingen hingegen deutlich zurück. Der Umsatz sank währungsbereinigt um 11,5 Prozent auf 3.045,2 Mio. Euro (12 Monate 2021: 3.328,4 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -88,6 Mio. Euro (12 Monate 2021: 271,7 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei -2,9 Prozent (12 Monate 2021: 8,2 Prozent). Für  2023 erwartet Dräger eine Erholung der Geschäftsentwicklung.

„2022 war ein sehr herausforderndes Jahr. Die Nachfrage nach unserer ›Technik für das Leben‹ ist zwar trotz der Normalisierung des coronabezogenen Geschäfts gestiegen, unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung hat jedoch enttäuscht. 2023 wollen wir zu profitablem Wachstum zurückkehren“, sagt Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG.

Gestiegener Auftragseingang, aber verzögerte Umsatzrealisierung

Der Auftragseingang ist 2022 währungsbereinigt um knapp drei Prozent gestiegen. Größter Wachstumstreiber war die Region Afrika, Asien und Australien mit einem deutlichen Auftragsplus. In der Region Europa nahm die Nachfrage ebenfalls zu. Die Region Amerika verzeichnete einen leichten Rückgang. Nominal stieg der Auftragseingang um mehr als sechs Prozent.

Die möglichen Verkaufserlöse aus dem hohen Auftragsbestand konnten jedoch aufgrund der erheblichen Störungen der globalen Lieferketten und der eingeschränkten Verfügbarkeit bestimmter Elektronikkomponenten, die für die Endfertigung und Auslieferung einiger Produkte nötig sind, nicht im üblichen Umfang realisiert werden. Der Umsatz ging daher währungsbereinigt um 11,5 Prozent zurück. Nominal lag der Rückgang bei 8,5 Prozent.

Gute Nachfrage in beiden Segmenten

Im Segment Medizintechnik blieb der Auftragseingang 2022 währungsbereinigt nahezu auf Vorjahresniveau. Die Nachfrage nach Beatmungsgeräten, die im Vorjahr coronabedingt noch sehr hoch gewesen war, ging deutlich zurück, konnte jedoch durch ein deutliches Auftragsplus in anderen Bereichen weitgehend ausgeglichen werden. Wachstumstreiber waren insbesondere Produkte aus dem Bereich Krankenhausinfrastruktur sowie das Servicegeschäft. Nominal verzeichnete die Medizintechnik einen Anstieg des Auftragseingangs von mehr als drei Prozent.

Im Segment Sicherheitstechnik stieg der Auftragseingang 2022 währungsbereinigt um mehr als acht Prozent. Wachstumstreiber waren insbesondere Gasmesstechnik, Atem- und Personenschutzprodukte sowie Arbeitsschutzausrüstung, aber auch das Geschäft mit kundenspezifischen Systemlösungen und Services legte deutlich zu. Nominal erhöhte sich der Auftragseingang in der Sicherheitstechnik um knapp zwölf Prozent.

Die Umsätze gingen 2022 in beiden Segmenten deutlich zurück. Die Medizintechnik verzeichnete einen währungsbereinigten Rückgang von 15 Prozent und die Sicherheitstechnik ein währungsbereinigtes Minus von rund sechs Prozent.

Ergebnis unter Druck

Die Ergebnisentwicklung 2022 wurde insbesondere durch das niedrigere Umsatzvolumen und die geringere Bruttomarge beeinträchtigt. Diese lag mit 40,7 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (12 Monate 2021: 46,3 Prozent). Grund hierfür war die Normalisierung des coronabezogenen Geschäfts, die den Produktmix veränderte, sowie höhere Beschaffungskosten für schwer verfügbare Elektronikkomponenten. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf -63,6 Mio. Euro (12 Monate 2021: 154,3 Mio. Euro).

Dräger: Umsatz- und Ergebnisverbesserung im vierten Quartal

Im vierten Quartal 2022 lag der Auftragseingang mit 860,6 Mio. EUR währungsbereinigt 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert (4. Quartal 2021: 850,8 Mio. EUR). Der Rückgang in Europa und Amerika wurde durch einen deutlichen Anstieg in Afrika, Asien und Australien weitgehend ausgeglichen. Die Medizintechnik verzeichnete einen währungsbereinigten Rückgang um 2,4 Prozent auf 517,2 Mio. Euro (4. Quartal 2021: 516,8 Mio. Euro). Die Sicherheitstechnik verbuchte ein währungsbereinigtes Wachstum um 1,3 Prozent auf 343,4 Mio. Euro (4. Quartal 2021: 333,9 Mio. Euro).

Der Umsatz von Dräger stieg im vierten Quartal währungsbereinigt um 7,3 Prozent auf 1.018,2 Mio. EUR (4. Quartal 2021: 925,5 Mio. EUR). Grund hierfür war eine Verbesserung der Lieferfähigkeit durch eine teilweise bessere Verfügbarkeit der erforderlichen Bauteile. Die Bruttomarge lag mit 41,0 Prozent knapp über dem Vorjahreswert (4. Quartal 2021: 40,8 Prozent). Das EBIT belief sich auf 59,7 Mio. Euro und konnte sich damit gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als vervierfachen und (4. Quartal 2021: 14,7 Mio. Euro). Dies ist insbesondere auf das höhere Umsatzvolumen sowie die infolge der verbesserten Materialverfügbarkeit gesunkenen Beschaffungskosten zurückzuführen. Zudem wirkten sich die zuvor im Jahresverlauf durchgeführten Preiserhöhungen positiv auf das Ergebnis aus. Die EBIT-Marge lag mit 5,9 Prozent ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert (4. Quartal 2021: 1,6 Prozent).

Rückkehr zu Wachstum und Profitabilität für 2023 erwartet

Für 2023 rechnet Dräger mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen 7,0 und 11,0 Prozent sowie einer EBIT-Marge von 0,0 bis 3,0 Prozent.

„2023 erwarten wir eine weitere schrittweise Verbesserung der Lieferfähigkeit“, sagt Stefan Dräger. „Auch wenn wir erst einmal weiterhin höhere Kosten für schwer verfügbare Teile haben werden, wird uns dies ermöglichen, die Umsätze aus unserem hohen Auftragsbestand wesentlich schneller zu realisieren als im vergangenen Jahr. Zudem werden uns weitere Preiserhöhungen bei der Rückkehr in die Gewinnzone unterstützen.“


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