
2G Energy ProCredit – eigentlich zwei hochinteressante Aktien. Beide bedienen ihre Nische sehr erfolgreich. Und bi beiden sieht man in den nächsten Jahren grosse Wachstumschancen. Oder wird jetzt die Vergangenheitsform notwendig? Bedienten ihre Nische und man sah grosse Wachstumschancen …
So schlimm wird es wohl nicht, aber das beide Unternehmen gestern ihre Prognosen zurücknehmen mussten und sich damit einreihten in die traurige Reihe der Unternehmen, die Montag bereits zurückziehen mussten. Und die dann am Dienstag starke Kursverluste hinnehmen mussten. Wie eine SUSS MicroTec mit rund 26% oder eine HHLA. Genauso wieTakkt oder Hypoport. Jetzt sind wohl die beiden Werte weiter unter Abgabedruck. Definitv zu Recht. Oder gibt es nun „goldene Einstiegskurse“, die so schnell nicht wieder kommen werden? Für eine Einschätzung muss man die Prognsoesenkungen in einen weiteren Kontext setzen und die Mittelfristfolgen einschätzen… es zumindest versuchen.
(Passende Beiträge im nwm zu den Prognsoereduktionen am Montag:
SUSS MicroTec tiefrot. Prognose gesenkt, die Gewinne laufen nicht wie geplant. Chance?
Nordex erhöht Prognose – mehr Gewinn bei gleichem Umsatz – starker Schub für die Aktie.
HHLA muss zurückrudern! Erwartungen reduziert.
Weiter mit mehr Vorsicht geht man auch bei Takkt)
Um 17:03 Uhr gestern abend meldete 2G Energy einen „temporären Dämpfer“, der die Umsatzprognsoe um 10% nach unten stufte und die EBIT-Marge um rund 1,5% nach unten katapultierte – jeweils im Vergleich zur bisher gültigen Prognose. Kursreaktion? Bei Lange und Schwarz ging es um gut 7% auf 29,80 EUR runter (19:20 Uhr, 28.10.) und was heute noch kommt? Man wird sehen. Bevor die Einzelheiten des KWK-Spezialisten „Schockers“ kommen, zur ProCredit-Gruppe.
ProCredit musste bereits um 13:24 Uhr den Kurseinbruch ihrer Aktie einläuten. Im Rahmen einer Prognosereduktion wurde aus einer erwarteten Eigenkapitalrendite von rund 10% ein neuer Wert von 7 bis 8% angekündigt. Gründe sind vornehmlich in eienr erhöhten Risikovorsorge zu sehen. Und da die Hoffnung auf einen Frieden in der Ukraine immer noch mehr als vage sind, kann auch die Hoffnung auf Wiederaufbaugeschäft in dem gebeutelten Land, das früher einer der wichtigsten Märkte für ProCredit war, nicht kursstützend wirken. Bis zum Abend sank de rKurs des SDAX-Wertes bis auf 7,98 EUR (Lange und Schwarz, 19:16 Uhr, 28.10.2025). Und das bedeutet ein Kursminus von 13,26%! Ob es am Mittwoch noch weiter runtergeht? Man wird sehen…
2G Energy ProCredit: Nur kurzfristiger Dämpfer oder mehr? Zugreifen oder Griff ins fallende Messer?
Die 2G Energy AG passt ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 nach unten an. Der erwartete Umsatz wird auf 380–400 Mio. Euro (bisher 430–440 Mio. Euro) und die EBIT-Marge auf 6,5–8,0 % (bisher 8,5–9,5 %) gesenkt. Diese Ankündigung löste erwartungsgemäß eine scharfe negative Reaktion an den Aktienmärkten aus, da die Diskrepanz zu den vorherigen, optimistischeren Zielen markant ist. Und die Gründe für die kurzfristige Dämpfung scheinen wirklich eher „vorübergehend“. Dabei sind zwei Hauptfaktoren für die Revision verantwortlich:
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Verzögerter Auftragseingang in Osteuropa: Erwartete Großaufträge für die Ukraine sind im dritten Quartal ausgeblieben.
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Belastungen durch ERP-Umstellung: Die Systemumstellung in Deutschland führte vorübergehend zu Einbußen im Servicegeschäft und verursacht Einmalaufwendungen.
Und der CEO Pablo Hofelich erläutert die Situation: „Geplant war, die Fertigung im vierten Quartal durch großvolumige, variantenarme Aufträge gleichmäßig zu füllen.“ Dieser Plan ging aufgrund der genannten Faktoren nicht auf.
2G Energy bleibt Gewinner, trotz allem: Fundament bleibt stark und Zukunft optimistisch.
Trotz der Rückschläge betont das Unternehmen sein anhaltendes Wachstum (bis zu 7 % im Vergleich zum Vorjahr) und seinen robusten Auftragsbestand. Besonders beeindruckend ist der Auftragseingang außerhalb der Ukraine im dritten Quartal, der das Vorjahresquartal um 30 % übertraf. In Deutschland gab es aufgrund des „Biomasse-Pakets“ sogar einen Anstieg von 91 %. Und die langfristige Wachstumsstrategie wird unverändert verfolgt. Die Prognosen für 2026 bleiben mit einem Umsatz von 440–490 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von 9,0–11,0 % vollständig bestehen. Und CFO Friedrich Pehle gibt zu, dass das aktuelle Wachstum nicht für die bisherige Marge reicht, ist aber überzeugt: „Wir sind uns sicher, dass wir in den folgenden Jahren diesen Trend weiter ausbauen und durch die Modernisierung der IT-Landschaft […] absichern.“
Fazit für Anleger
Die gestrige Kursreaktion, die sich wahrscheinlich heute fortsetzen wird, spiegelt die Enttäuschung über die kurzfristigen operativen Schwierigkeiten wider. Für langfristig orientierte Anleger könnte dies eine Einstiegsgelegenheit darstellen, da die fundamentalen Wachstumstreiber intakt sind: Das deutsche Biomasse-Paket (Ausbau der BHKW-Leistung um 42 % bis 2033) und konkrete Projekte im Datacenter-Markt in Europa und Nordamerika sichern die Aussichten für 2027 und folgende Jahre. Der Vorstand ist überzeugt, von den globalen Energietrends „maßgeblich“ profitieren zu können. Die aktuelle Schwäche ist somit primär ein temporäres, wenn auch schmerzhaftes, Problem.

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2G Energy ProCredit: Nur kurzfristiger Dämpfer oder mehr? Erhöhte Risikovorsorge drückt die Eigenkapitalrendite
Die ProCredit Holding AG hat am 28. Oktober 2025 eine überraschende Prognoseanpassung für das Geschäftsjahr 2025 vorgenommen. Das erwartete Kernziel, die Eigenkapitalrendite, wurde von bisher rund 10 % auf nun 7 – 8 % gesenkt. Diese deutliche Korrektur dürfte der Hauptgrund für eine unmittelbar negative Reaktion an der Börse sein. Und die Ursache sind höhere Risikokosten, die das Ergebnis belasten.
Der Grund für die Herabstufung liegt in einer erhöhten Risikovorsorge, die nun über der bisher kommunizierten Annahme von „weiterhin niedrigen Risikokosten“ liegt. Im dritten Quartal 2025 wurden allein 16,6 Mio EUR an Risikovorsorge gebildet, die größtenteils auf den Bereich der Projektfinanzierungen zurückgehen. Zudem geht der Vorstand nicht mehr davon aus, dass im laufenden Jahr Teile dieser Vorsorge wieder aufgelöst werden können, was die Ergebnisbelastung verstärkt.
Aber auch Sonne – bestätigte Eckdaten: Kreditwachstum und Stabilität bleiben intakt
Trotz der gesenkten Renditeerwartung betont die Bank die Stabilität ihres Geschäftsmodells. Die Prognosen für das währungsbereinigte Kreditwachstum von rund 12 % und die harte Kernkapitalquote von rund 13 % wurden ausdrücklich bestätigt. Dies signalisiert, dass das operative Wachstum und die finanzielle Fundamentalfestigkeit ungebrochen sind. Allerdings wird auch das Kosten-Ertrags-Verhältnis mit nun rund 72 % (bisher: 70 %) leicht schlechter eingeschätzt.
Heisst für die Anleger?
Die Meldung ist ein klarer Warnschuss, dass auch die als solide geltende ProCredit-Bank nicht immun gegen konjunkturelle oder branchespezifische Risiken ist. Die Probleme konzentrieren sich auf die Projektfinanzierung, ein Segment mit höherem Risikoprofil. Für Anleger ist die entscheidende Frage, ob es sich um eine vorübergehende Phase handelt oder um einen anhaltenden Trend. Dazu wird die Bank mit ihrer Quartalsmitteilung am 13. November 2025 weitere Details liefern müssen, um das Marktvertrauen zurückzugewinnen. Kurzfristig ist mit Verunsicherung zu rechnen. Aber langfristig orientierte Anleger könnten die Bestätigung des starken Kreditwachstums und der soliden Kapitalbasis jedoch als positives Zeichen werten, sobald die akute Risikosituation wieder abklingt. Die Senkung der Eigenkapitalrendite auf 7-8 % stellt jedoch eine spürbare Ertragsschwächung dar. Inwieweit damit die relativ hohe Dividende für 2025 gefährdet ist, wird sich zeigen.

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